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Skandinavischer Stricksamstag #29

Jul i Juli

Bei den Temperaturen dieser Woche kaum vorstellbar, aber es ist Weihnachten!

Also natürlich nicht richtig Weihnachten, aber eine Art Ersatzweihnachten: Jul i Juli (Weihnachten im Juli) oder Christmas in July. Die Länder südlich vom Äquator wollen angeblich auch winterliche Weihnachten (auch wenn ich bezweifle dass in Australien im Moment Kaminwetter ist), und in den englischsprachigen Ländern fehlen den Geschäften die Vorwände um den Leuten das Geld aus den Taschen zu ziehen. Oder manch einer feiert halt gern und einmal Weihnachten pro Jahr wirkt auch irgendwie geizig.

Egal aus welchem Grund, der #Julijuli ist auf Instagram fleißig genutzt, und so einem Trend kann ich natürlich nicht hinterher hängen.

julijuli1

Zugegebenermaßen ist der Tee im Becher kalt – es ist schließlich Juli, und endlich merkt man das auch!

Aber mit dem Adventskalender Julevotter hatte ich ja schon vor einigen Wochen angefangen (dann eine Pause für mein großes Projekt gemacht über das in der kommenden Woche geredet wird). Da meine Sockenwollreste doch etwas zu grell für den Empfänger sind habe ich mich umentschieden und verstricke mein eigenes Garn Nisse in den Farben kamel, marine, schiefer und moos. Damit bleibe ich dieses Mal ganz nah an den Originalfarben von Dale.

Und sobald nächste Woche mein Monster-Sommer-Strick-Wahnsinn zu Ende ist möchte ich mich langsam an die Weihnachtsgeschenke für meine Liebsten ranpirschen. Habt ihr schon Überlegungen? Socken, Schals und Handschuhe stehen bei mir auf dem Programm, für Mustervorschläge bin ich herzlich dankbar.

Ach ja, übrigens sind in der letzten Woche beide kleinen Stramplerempfänger auf die Welt gekommen…wenn Weihnachten doch erst nächsten Februar ist schaffe ich vielleicht noch zwei kleine Pullis für die beiden.

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Socktober iv

Resteverwertung

Hier kommt der versprochene Beitrag zur Resteverwertung, minimal hinter meiner eigentlichen Planung, aber das hat einen äußerst erfreulichen Grund: Wir sind die Hexe los. Der Alptraum Wohnungsbesetzung hat nach 9 Monaten endlich ein Ende!

Wirklich zu Ende ist die Geschichte zwar noch nicht, aber wenigstens kann man wieder zur Post gehen ohne aus dem Fenster das Haus sehen zu müssen in dem gerade jemand fröhlich eine Wohnung verschimmeln lässt. Aber davon ein andermal mehr. Erstmal zurück zum Socktober!

GarnresteDa ich bis vor einem halben Jahr überhaupt keine Socken gestrickt habe, halten sich meine Vorräte an Sockengarnresten noch im Rahmen. Aber es gibt sie. Und auch in anderen Garnstärken habe ich *hust* ein oder zwei kleine Restknäuel in meinem Arbeitszimmer rumfliegen. Nun bin ich aber ein “Null-Verschwender”…

Was ist ein “Null-Verschwender?

Lasst es mich so erklären: Jeder hat wohl in seiner Kindheit mal Kekse gebacken. Mit Ausstechform und Dekostreuseln und so. Ich auch.

Aber ich wette mit euch dass die Taktik meiner Mutter beim Keksebacken anders war als die von eurer 😉

Wir haben materialoptimiert gearbeitet. Null Verschwendung. Aus einer gerollten Teigfläche musste flächenoptimiert das Maximum an Keksen ausgestochen werden. Jaaaaaaaa, bloß nicht öfters ausrollen als nötig, Verschwendung liebt man nicht in meinem Elternhaus…
Und die Lektion hat gefruchtet. Das “sch” aus Verschwendung habe ich gestrichen, und dann bekommt man:

Verschwendung

Auch wenn 10g Wolle vielleicht kein Pullover mehr werden, muss man sie ja nicht direkt wegwerfen. Also horte ich meine Garnreste, sammle bei Pinterest Inspirationen für Verwendungen, und reduziere immer wieder meine Bestände.

Und ein paar von den Ideen möchte ich euch heute vorstellen:

Julevotter

Auf dem Blog von Kathi habe ich vor ein paar Wochen den Adventskalender ihrer Tochter entdeckt. 24 kleine gestrickte Handschuhe! Das kleine Norwegerherz schlug sofort höher. Die Anleitung dafür stammt von Dale (ich liebe Dale), und ich hatte da noch Reste der Wolle vom lettischen Socken Set…(siehe oben)

julevotter2

Die Anleitung sind eigentlich 24 kleine Anleitungen, denn man strickt für jeden Tag ein komplett eigenes Motiv. Also vorne Zahl, und die Rückseite ist bei wirklich jedem Handschühchen ein bisschen anders. Mein Blut fängt natürlich bei 24 Miniatur-Norwegermustern an zu kochen, das konnte ich gar nicht nicht stricken. Inzwischen bin ich bei #22, sollte also bis zum 1.12. noch locker schaffbar sein.

Falls ihr noch Restegarn habt, und einen Adventskalender der ganz besonderen Art haben wollt…die Julevotter (Weihnachtsfäustlinge) sind nebenbei auch noch ne tolle Übung für zweifarbiges Stricken. Das Muster ist bei Dale in einem Weihnachtskatalog auf norwegisch, aber die Diagramme sind eigentlich recht selbsterklärend:

Dalevott #1
© Dale

 

Es werden 26 Maschen angeschlagen.

“Vrangbord” ist das Bündchen, das wird 1rechts, 1 links gestrickt.
“Vott” ist der eigentliche Fäustling, hier wird glatt rechts das Muster gestrickt.
Das ganze strickt man in Runden, und die Abnahmen am Ende erfolgen wie bei Socken durch zusammenstricken, bzw. Überzüge.

Ich zeige demnächst noch ein paar Tricks anhand dieses Kalenders, wenn euch die Anleitung bisher noch etwas spanisch vorkommt…kommt Zeit kommt Rat!

 

 

Colorful Campside im Einsatz

Colorful Campside

Eine etwas andere Art der Resteverwertung habe ich letztes Jahr beim verschenkten Campside praktiziert. Damals habe ich das Tuch aus hellgrauem Alpaca Cotton von Rowan gestrickt, und dann mit allerlei bunten Resten aufgepimpt:

Ein i-Cord in pink als Abschlusskante  (love, love, love it!). Außerdem eine Quaste an der Spitze fürs Gewicht. Ganz zum Schluss habe ich dann noch einige der Löcher (es ist ein Lochmuster, keine Angst) ganz unregelmäßig mit bunten Garnresten von meiner Häkeldecke umhäkelt. Das Tuch ist so wirklich ein Unikat geworden.

 

 

Bei Pinterest habe ich noch ein paar weitere Verwendungsideen für Garnreste gesammelt. Bestimmt liegen auch bei euch noch die ein oder anderen Meter ungenutzt herum, was macht ihr so damit?