In den letzten Wochen habe ich viel über die optimalen Farben für Babies und Kleinkinder gegrübelt.
Meistens ging es um die optimalen Farbkombinationen für die Läusekofte – bei Como hat man ein bisschen die Qual der Wahl, und mich haben einige eMails zum Thema erreicht.
Aber auch für meine eigene „Mission Mini Maschen“ versuche ich mir genau zu überlegen, welche Farben sinnvoll sind.
Vor einer gefühlten Ewigkeit habe ich mich beruflich sehr intensiv mit Kinderkleidung beschäftigt, da ich für einen großen Onlinehändler im Category Management für Kinder- und Umstandsmode war. Und wie ich so bin, wenn ich von einem Thema so gar keine Ahnung habe, dann suche ich aktiv nach Informationen. Damals war ich also Abonnentin von so gut wie allen Newslettern von Mamiblogs, Windelherstellern, Elternmagazinen und und und. Außerdem habe ich jede Woche genau unsere Abverkäufe analysiert, versucht Trends und Grundstimmungen zu erkennen, und unsere Einkäuferinnen ausgequetscht wo es nur ging.
Für mich ist im Laufe der Zeit der Eindruck entstanden, dass es in Sachen Kinderkleidung zwei Sorten von Obergruppen gibt, in die man Kinder-Garderoben-Entscheider einteilen kann:
1) Die Pippi-Langstrumpf Fraktion
Die erste Gruppe mag gerne buntes und Muster. Hier gibt es fröhliche Drucke, ungewöhnliche Formen, und vor allem: gerne bunt. Kinderkleidung soll Spaß machen, alltagstauglich sein – also auch mal einem wilden Spielplatzgerangel standhalten – und ein Outfit darf auch gerne etwas mis-matched sein. Innerhalb dieser Gruppe tummeln sich grundverschiedene Ausprägungen von „Waldorf-Öko“ bis „Hauptsache günstig, die wachsen eh wieder raus“.
2) Die Skandi-Schickeria
Die Skandi-Schickeria steht auf puristisches. Gemustert wird eher in Ringeln, aber bitte in zurückhaltenden Farben. Die Kindergarderobe hat ein gesamtheitliches Farbschema, so dass eigentlich alle Basics gut miteinander kombinierbar sind. Dazu gibt es einige wenige „Statement Pieces“ wie einen Norwegerpulli in gedeckten Nuancen. Auch hier sind oberes und unteres Preisniveau zu beobachten, der Look ist in den Babyabteilungen von H&M oder Zara genauso vertreten wie bei Premiumausstattern.
Geschmäcker sind eben verschieden
Aus diesem Grund versuche ich auch bei Fragen nach Farbkombinationen keinen konkreten Vorschlag zu machen, sondern gebe nur ein paar Hilfestellungen:
Einerseits sollten die Farben genügend Kontrast haben um das Muster hervorzuheben. Wobei auch Kombinationen mit sehr subtilem Kontrast durchaus reizvoll sein können – gerade wenn der Kleiderschrank eher von der zweiten Sorte ist.
Im selbigen Kleiderschrank sollte das fertige Teil wiederum wenig Kontrast bieten, sprich gut zu allem vorhandenen passen.
Außerdem tendiere ich zu gender-neutralen Kombis, da Stricksachen ja mit etwas Pflege gut und gerne sogar mehrere Generationen überstehen können, oder auch im Bekannten- und Verwandtenbereich gerne aufgetragen werden.
Und last but not least: Das gute Kind sollte von der Farbe nicht erdrückt werden. Wollsachen haben einfach ihren Anwendungsbereich im Winter, und der Winter ist leider auch die Zeit, in der das durchschnittliche mitteleuropäische Kind blaß ist und häufig eine Schniefnase hat. Jede Mutter wird sich in dieser Zeit über ein wenig textile Hilfestellung freuen, die dem hustenden Kind ein kuschelweiches Gefühl gibt und nebenbei den Teint positiv hervorhebt (quasi das wofür unsereins Makeup hat). So wird das Strickteil mit Sicherheit auch zum Lieblingsteil!
Und wenn du für einen Kinder-Kleiderschrank Strickstücke beisteuern möchtest, kann ich dir nur wärmstens die Sandnes Musterhefte für Kinder empfehlen: (das rechte ist sogar auf deutsch!)
Ich finde die Mischung aus beiden Typen am gelungensten: gedeckte Töne mit wenigen bunten Details. Und – wie Du schon erwähnt hast – möglichst geschlechtsneutral. Wobei kleine Mädchen auch ruhig blau tragen können und Jungs rot.
Ja!! Ich finde auch rosa überhaupt nicht verkehrt, passt manchmal ganz gut zu grau oder dunkelblau, und die Papis tragen doch auch rosa Polohemden 🙂 Allgemein versuch ich die Sachen auch so zwischendrin zu halten, dass es möglichst für jeden Geschmack irgendwie passt…