Wenn’s mal wieder länger dauert…
Mir kommt es vor wie gestern, aber laut Instagram ist mir die Idee für diese Hose genau am 29.01.2017 gekommen.
Und wie das so ist – die besten Ideen kommen wenn man nicht mit ihnen rechnet.
Die Story passt gut zum Nadeltest von letzter Woche, denn auch hier spielt der YarnCamp Goodie Bag eine Rolle. Und zwar war neben den Rundnadeln auch ein Knäuel Regia Pairfect in blau-blau gestreift darin. Sowas von meine Farben! Genau dieses Knäuel hatte ich mir jedenfalls für die Drehpausen in der Makerist Woche im Januar mit nach Berlin genommen. So ein Pairfect Sockenpaar stricke ich nach meiner Methode ja inzwischen im Schlaf. Wenn der Kopf wirklich nichts mehr hergibt, die Hände formen mit dem Sockenwunder von ganz allein, und können zwischendurch problemlos wieder an die andere Arbeit.
Ja und genau so ist es dann auch gekommen. Immer wenn gerade keine Kamera auf mich gerichtet war hielt ich meine blau-blau gestreifte Arbeit in den Händen, und nach dem letzten Drehtag hatte ich zwei fast fertige Socken auf dem Schoß. Da ich ja inzwischen nur noch Afterthought Fersen stricke, waren es bis dahin genau gesagt zwei Schläuche. Und wie ich die da so liegen sah, dachte ich: Irgendwie sieht das fast aus wie ne Babyhose ohne Po.
Kaum zuhause bin ich also ab ins Lager und habe noch ein Knäuel Pairfect geholt und habe herumprobiert. So eine Babyhose kann ja kein Hexenwerk sein, und ich war ja sowieso schon auf der Mission Mini Maschen für den kleinen Neffen. Das rot-blau-geringelte Pairfect habe ich ausgesucht, da mein Bruder seit ungefähr 100 Jahren einen Schlafanzug in genau diesen Ringeln hat (Die Ringeln sind inzwischen mit Flicken unterbrochen, so geliebt ist der). Quasi Daddy-Baby Partnerlook…
Das Ergebnis entstand auf einer Geschäftsreise… was ich sagen will: ein prima Unterwegsprojekt habe ich mir da ausgedacht. Flugzeug, ein paar laaaaaange Vorträge, und zack – da war die Ringelhose. Vom Knäuel war noch 1/4 übrig.
Zum Glück haben meine Nachbarn direkt nebenan recht kürzlich noch Nachwuchs bekommen, ich konnte also direkt am lebenden Objekt die Eignungsfähigkeit testen. Urteil: Niedlich, aber nur für ganz frische Minimenschen, denn der Pampers-Po braucht schon bald mehr Platz. Nebenbei auch noch erinnert worden dass das Verhältnis Baby-Windel-Popo zu Bein und Bauch ungefähr wie bei Kim Kardashian sein dürfte.
„I like big butts and I cannot lie…“
Also frisch ans Werk und mal sehen wie man den voluminösen Polsterpo auch noch unterbringt. Und siehe da: Der neue Versuch in blau mit Regenbogenringeln passte dem Nachbarskind wie angegossen. Selbst der Nachbarspapa war ganz hin und weg vom Töchterchen in Pairfect.
Meine treue Testerin in allen Lebenslagen hatte parallel schon angefangen – Julias Vertrauen in meine Angaben ist wirklich zum Knutschen – und war vor mir fertig geworden. Huch! So kommt es, dass ihre Variante noch eine andere Bündchenform hat, sie war einfach nur flotter als ich. Das doppelte Bündchen mit Beleg ist inzwischen mein Lieblingsbündchen, gerade an Babysachen, denn es bietet so guten Sitz ohne abzuschnüren.
Mit doppeltem Bündchen und Pampersplatz habe ich ganz genau ein Knäuel Pairfect verstrickt. Perfekt.
Peinlicherweise waren auch nach Fertigstellung alle schneller als ich und haben eifrig eigene Pairfects angeschlagen und verbloggt, während ich gemütlich über die H&H schlenderte und schon an 5 anderen Ideen experimentierte. Marisa hat eine Hose in rosa-weiß angefangen, Carina in braun-beige, Sabine hat direkt zwei Paar angeschlagen, und und und. Dank Kit und Anleitung füllt sich die Ravelry Projektliste, und unter dem Hashtag #pairfectpants finden sich auch einige Hosen inzwischen bei Instagram. Cool dass das Muster so gut ankommt!
Die Anleitung geht übrigens bisher mit allen Pairfect Kollektionen auf, so dass die Ringeln nirgends unterbrochen werden. Für die bald erscheinenden neuen Arne & Carlos Farbstellungen konnte ich das auch schon ausprobieren, da ich auf der H&H ein Probeknäuel im Goodie Bag von Schachenmayr hatte. (Nicht dass du meinst ich stricke mich nur von Goodie Bag zu Goodie Bag, ich versuche nur vor meinem geplanten Umzug meinen Stash etwas zu reduzieren ;-))
An der Arne & Carlos Variante sieht man besonders gut wie genau das Muster der Wolle in der Hose aufgeht. Ich wünschte ich könnte sagen dass es an meiner Genialität und mathematischen Exzellenz liegt, aber tatsächlich ist das Muster ja nur bei den beiden ersten Hosen berechnet gewesen. Dass es so haargenau aufgeht ist der Genauigkeit von Schachenmayr zu verdanken. Sobald die neue Kollektion auf dem Markt ist wird das Kit natürlich sofort um die neuen Farben erweitert, damit du auch Norweger-Pairfectpants stricken kannst. Der 1/4-Norweger-Neffe wird hoffentlich nächsten Herbst von seinen Hosen warmgehalten. Mal sehen ob ich zwischendurch noch weitere anschlage, denn es stehen noch einige Reisen an auf die so eine Hose gut mit könnte…
Ich finde die Hosen einfach goldig. Am liebsten würde ich direkt auch eine anschlagen (wie so vieles andere auch). Gerade geht es nicht (zu viel Kram auf den Nadeln), aber lange wird es ganz bestimmt nicht mehr dauern!
Liebe Grüße, Katha
P.S.: Wann ziehst Du um? Und wirklich zu mir in die Ecke???
:-* Diese Babystricksucht!
Zu dir in die Ecke… mal sehen, aber auf jeden Fall in Stricktreff-realistische Reichweite!
Was soll ich sagen, liebe Fia, gestern sitze ich beim lokalen Stricktreff meiner ravelry-Gruppe und was packt ein Mädel aus…? Eine Baby-Pairfect-Hose 😉 Ich so: Oh, strickst Du die Anleitung von Fia? Sie: Ja, genau. Und ich: Die kenne ich persönlich (klein bißchen stolz in der Stimme) …
Deine nebenbei-Idee wandert also durch die Republik 😉
Herzlichst Bine
Oh wie toll!!!
Übrigens sammel ich ganz fleißig Bretonenwolle, aber die Kältewelle hat den Fellwechseln nochmal zurückgefahren. Aber eine kleine Butterbrotstüte voll ist schon da 🙂
[…] Pairfect Pants waren mehr oder weniger ein Zufall. Eine fixe Idee, die beim ersten Versuch klappte, und bereits im zweiten Versuch perfektioniert […]