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Skandinavischer Stricksamstag #27

fiafußballAuch wenn das hier anders aussieht, eigentlich gehöre ich absolut nicht zu den Fußballfans. Klar, EM / WM guck ich maaaaaaal, aber nur wenn es mir gerade auskommt. Da die norwegischen Männer eher selten an internationalen Turnieren teilnehmen dürfen, habe ich immerhin keine Probleme meine Loyalität zu bestimmen. Aber eben eigentlich nur als Event, Rudelgucken oder so. Für mich alleine schalte ich den Fernseher eher selten ein.

Mit diesem Vorwissen ist es umso erstaunlicher, dass ich bei dieser EM wirklich jedes Spiel von Island gesehen habe. Beim ersten Spiel war das reiner Zufall, aber danach war ich verliebt. So ein tolles Team! (Mal ganz unabhängig vom Skandinavien Fimmel…denn Schweden habe ich kein einziges Mal zugeguckt)

In meiner Begeisterung bin ich ja ganz offensichtlich nicht alleine, die Trikotverkäufe sprechen Bände.

Das Geheimnis mag die Ursprünglichkeit sein mit denen die Isländer gespielt haben. Eher wie Jungs auf Bolzplätzen, weniger Ballerinen am Ball. Jedenfalls waren sie toll. Und soviel Interesse an ihrem Heimatland hat vermutlich nicht einmal der Eyjafjallajökull Vulkanausbruch 2010 bewirkt. In der letzten Woche bekam man ja wirklich überall im Netz Wissenswertes über Island geboten.

Gut, ob man wirklich isländische Schimpfwörter braucht, wie Bild meinte… darüber mag man sich streiten. Aber wenn Tagesschau.de einem Land ein Faktenspezial widmet, dann meistens aus weitaus unerfreulicheren Gründen als sportlicher Erfolg.

Besonders freue ich mich wenn jetzt über die Islandisierung des Abendlandes fabuliert wird. Nur weil barttragende Männer gutturale Laute brüllen sind sie ja nicht direkt gefährlich, ne?

Und als Andenken an diesen EM Sommer mit UH UH statt nervenzehrender Vuvuzela braucht es jetzt wirklich den Isländerpullover! Oder? Falls es euch in den Nadeln kribbelt, dann hab ich hier etwas für euch… der Islandpullovergenerator

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Skandinavischer Stricksamstag #23

In der Buchhandlung am Flughafen bin ich wieder mal darauf aufmerksam gemacht worden, Deutschland liebt Skandinavien. Aktuelles Beweismittel: Das neue Couch Stylebook mit dem Thema…wait for it… Skandinavien.

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Quelle: Couch-mag.de

Aufgrund vom Geldkartenklau hatte ich wirklich knappe Bargeldreserven dabei, aber diese 4,90€ habe ich noch zusammengekratzt. Und das Heft hat mir erfreulich die Zugfahrt verkürzt.

Mal ehrlich, das Thema nordisches Design ist eigentlich von allen Ecken restlos beleuchtet worden. Dementsprechend darf man jetzt keine Neuerfindung des Rads erwarten. Aber ich finde das Heft wirklich nett aufgemacht. Erstens sind die City Guides mal mit geradezu revolutionären Sparten wie “Beauty” versehen. Tatsächlich würde ich mich nicht mehr trauen auf einer Fremdsprache einen Friseurbesuch zu überstehen (schlechte Erfahrungen in Italien, mein blond verträgt nicht die gleiche Pflege wie das “blond” einer Italienerin). Aber eine der Adressen für Massagen könnten nach einer anstrengenden Citytour mal angepeilt werden.

Außerdem finde ich ganz toll dass auch Island als Teil von Skandinavien behandelt wird. Das wird ja meistens unter den Tisch fallen gelassen, so dass ich einen City Guide Reykjavik gefühlt noch nicht so oft  überflogen habe wie Stockholm oder Oslo. Tatsächlich war ich aber auch noch nie auf Island, möchte aber ganz dringend mal hin, und lasse mich daher von den Ratschlägen zu der mir fremden Stadt mit Reisevirus infizieren 😉

Mein letzter Oslo Aufenthalt ist dafür noch vergleichsweise frisch im Gedächtnis, so konnte ich die Tipps mit unserem Wochenende im Dezember abgleichen. Und siehe da: Die persönliche Hotelempfehlung der Redakteurin ist genau das Hotel in dem wir auch untergekommen sind, und das Comfort Hotel im Bahnhof (!) war wirklich fantastisch. Auch viele der Kulturtipps und Essensempfehlungen kann ich komplett unterschreiben. Und die Shopping Ratschläge sind auf jeden Fall mal was anderes, auch wenn ich sie natürlich noch um eine Garnrubrik erweitern würde.

Also wenn ich in nächster Zeit eine Städtereise in eine der nordischen Hauptstädte vorhabt, allgemein skandofil seid (als Leser dieser Rubrik), die 30000ste Beleuchtung des nordischen Stils euch immernoch fesselt, oder für euren nordischen Teint nach nordischen Beautyprodukten sucht, ich behaupte das Themenheft ist sein Geld wert.

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Skandinavischer Stricksamstag #22

Nackige Schafe in Island?

naturwolleVor zwei Wochen ging es hier schon mal um Island, und zwar um den klassischen Isländerpullover, und darum dass ich liebend gerne einen stricken würde.

Das passende Buch hatte ich euch auch direkt verlinkt.

Und dann erreicht mich diese Woche folgende Nachricht: Island hat Wollknappheit!!!!!

Und zwar ist in diesem Jahr ein bis zu 15% Anstieg im Garnabsatz festzustellen, und obwohl man schon zusätzliches Personal eingestellt hat, es wird dieses Jahr eng(ere Pullover geben müssen). Wart ihr das? Hamstert ihr? Und was ist mit mir?

Mich überrascht die Nachricht etwas, denn eigentlich hört man von allen Seiten dass Rohwolle verbrannt wird oder im Garten zur Rehabwehr genutzt wird. Verarbeitet wird nur das wenigste, denn es herrscht eigentlich ein absolutes Überangebot an Rohwolle von “normalen” Schafen. Nur Merinowolle aus warmen Gegenden ist etwas begehrter. Angeblich sind wir Stricker “im Schuld”, weil wir nur kuschelweichstes Flauschmerino haben wollen. Aber nun diese Nachricht aus Island.

In meinen Ohren ist das eine wunderbare Neuigkeit. Es gibt also doch einen Markt für weitestgehend natürliche Wolle von Mulesing-freien Schafen. Toll! Macht weiter so!

Und wenn ihr schon dabei seid, kauft doch im Sommerurlaub auch andere nachhaltig produzierte Garne von skandinavischen Schafen. Ein paar Vorschläge:

Ullcentrum Öland 

Die Frauen hinter dem Ullcentrum (Wollzentrum) von der Insel Öland fahren los und holen bei Schäfern Wolle ab, die sonst verbrannt würde. Daraus fertigen sie alles mögliche, Pantoffeln, Decken und und und, und sie lassen Garn spinnen. In tollen Farben. Und als einer der wenigen Hersteller lassen sie Garn in Z-Richtung spinnen, wodurch es sich zum Tvåändsstickning eignet. Es gibt auch extra für Lovikka-Handschuhe gedachte Wolle, hier kennt und schätzt man die traditionell schwedischen Techniken.

Lofoten Wool

Eine ganz kleine Spinnerei die nur Wolle aus den Lofoten und Nordnorwegen verwendet. Es gibt auch Garn aus der Wolle des “Spæl”-Schafs (Spælsau), eine einheimische Rasse deren Unterwolle besonders weich ist. Das längere Außenfell haben die Wikinger übrigens genutzt um daraus die Segel für ihre Schiffe zu machen. Als ich im Winter in Oslo war habe ich einen Strang Spælsau-Garn mitgebracht, allerdings bin ich noch nicht zum geplanten Paar Handschuhe gekommen.

Östergötlands Ullspinneri

Diese Spinnerei ist mir letztes Jahr beim Garn-Shopping in Schweden über den Weg (und in den Einkaufskorb) gelaufen. Mein Stash soll mal ein Tuch werden, es fehlt allerdings die Zeit 😉 Unternehmen dieser Art gibt es auch in Schweden nicht mehr viele, und das obwohl Wollverarbeitung vor gar nicht so langer Zeit noch in jedem Kaff vonstatten ging. In der Nähe von unserem Ferienhaus kann man diverse Spinnereien besichtigen, nur in Betrieb sind sie leider nicht mehr. Daher freut es mich um so mehr, dass diese Spinnerei sogar bis nach Japan bekannt und beliebt ist.

Spinnerigården

Wieder aus Norwegen, ein ganz traditionelles Familienunternehmen. Auch hier verarbeitet man Spælsauwolle, im Webshop kann man auch vieles aus der eigenen Fertigung kaufen. Leider kein Garn. Aber falls es euch in den Sommerferien zufällig in die Nähe von Kristiansand bringt, es gibt einen Garnverkauf im Hofladen.

Hillesvåg Ullvarefabrikk

Hätte ich doch nur schon gestrickt als ich noch in Bergen gewohnt habe! Hillesvåg ist nur 35km nördlich von Bergen, und auch dieses Familienunternehmen arbeitet mit heimischer Wolle. Die Wolle vom “Pelzschaf” (Pelssau), einer Mischung aus norwegischen und schwedischen Rassen, lockt mich besonders. Angeblich soll sie ähnlich glänzen wie Mohair.

 

Bei näherem Nachdenken sollte ich einen Vorwand für eine Norwegenreise finden 😉

Wie ist das bei euch, könnt ihr “echte” Wolle an der Haut haben? Kennt ihr noch Bezugsquellen für so richtige Wolle?

 

 

 

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Skandinavischer Stricksamstag #20

Ponies, heiße Quellen, unaussprechliche Vulkane – und Strickmuster

Genau! Heute geht’s nach Island.
Gehört geografisch vielleicht nicht so richtig zu Skandinavien, kulturell aber auf jeden Fall. Und gestrickt wird auch. Also ideales Thema für den heutigen Samstag.

Vor ein paar Tagen gab es mal wieder die frohe Botschaft im Freundeskreis: Es gibt Nachwuchs. Und da die Eltern spekulieren, dass sie sich da ein “Mitbringsel” aus ihrem letzten Island Urlaub mitgebracht haben, suche ich für das Willkommensgeschenk nach isländischen Mustern.

Bereits letztes Jahr habe ich mir aus Norwegen das Buch “Islandsk Strikk” von Oddny Jónsdóttir bestellt. Es ist voll von traditionellen Isländer-Mustern, die im Gegensatz zu den Stricktraditionen der Nachbarländer relativ wenig Aufmerksamkeit bekommen. Also zumindest bei uns. Denn in den skandinavischen Blogs begegnen mir gerade die Muster aus diesem Buch immer wieder. Zum Beispiel den “Riddarí” Pullover habe ich schon bei Heidi gesehen, und Pia vom Kammebornia Blog hat ihn neulich für ihren Mann gestrickt.

Das Buch gibt es leider weder auf Deutsch, noch auf Englisch, aber einige der Muster sind bei Ravelry auf Englisch verfügbar. Andere sind auch im englischsprachigen Buch “Knitting with Icelandic Wool” enthalten, und das wiederum findet ihr hier bei Amazon*.

Leider ist keins der Muster wirklich direkt für meine Zwecke brauchbar. Kein Pulli in Größe Neugeborenes. Zur Geburt ein Outfit für den ersten Geburtstag zu schenken… schwierig. Außerdem kann man mit dem Island-Bezug bestimmt etwas langfristigeres schenken, oder? Die allererste Idee war eine Puppe à la Arne & Carlos mit Isländerpullover. Wobei so ein Kind ja eine ganze Zeit vor sich hat, bevor so eine Puppe Spaß macht.

Also noch ein bisschen bei Ravelry rumgestöbert. In der Mustersuche kann man nach Herkunftsland des Designers filtern, und siehe da: Es gibt eine ganze Menge Anleitungen von Isländern auf Ravelry. Heute waren es 885. Allerdings möchte ich etwas stricken und filtere daher alle Häkelmuster raus, außerdem möchte ich den Text verstehen und filtere daher nach Sprachen. Ein paar Filter später, und Ravelry zeigt mir 222 Strickmuster – gratis, als Ravelry Download oder sonst im Internet erhältlich und mit Bild. Find ich gut.

Und wisst ihr worauf ich stoße? Ein klassischer Islandpullover als Schlüsselanhänger! Das ist so ganz und gar unnütz, und eigentlich mag ich unnütze Sachen gar nicht stricken, aber in diesem Fall könnte es passieren, dass es demnächst zwei kleine Schlüsselanhänger geben wird. Das löst auch direkt das Dilemma: Isländer werden in rustikalem Garn gestrickt. Vielleicht werden sie dann besser am Schlüsselbund getragen als auf Babyhaut 🙂 Und nachträglich kann man immer noch die Puppe mit dem gleichen Pullover schenken – falls ich irgendwo noch ein paar freie Minuten finde…

Sollte sich spontan noch magisch ein Zeitfenster für einen Pulli für mich öffnen, dann stünde übrigens der Aftur hier ganz weit oben auf der Liste.

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Skandinavischer Stricksamstag #19

Da diese Woche ein großer Feiertag für mich (und meine Landsleute) ansteht, führt uns der Beitrag der Woche wieder nach Norwegen. Direkt im Anschluss an das lange Pfingstwochenende feiern wir nämlich auch noch den 17. Mai.

Ja vi elsker dette landet

Das heisst: Ja wir lieben dieses Land; die erste Zeile der Nationalhymne. Und eben dieses so geliebte Land feiert am 17. Mai seinen Geburtstag, den Nationalfeiertag.  An diesem Tag feiern wir das Grundgesetz, das von der norwegischen Nationalversammlung 1814 beschlossen wurde.

Eigentlich ist das irreführend, denn die Nationalversammlung hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Befugnis irgendetwas zu beschließen. Ein Norwegen als Staat gab es nämlich nicht. 1814 wurde Norwegen ein Teil des Königreichs Schweden. Unfreiwillig, denn aufgrund einiger dummer Ereignisse in der Geschichte ist Norwegen immer wieder als Anhängsel von Schweden an Dänemark und wieder an Schweden rumgereicht worden. Die Wirren der Geschichte eben.

Man kann wirklich sagen, dass die meisten Norweger nicht von den Verbindungen mit den skandinavischen Nachbarn profitiert haben. Und wie das so ist, haben die Menschen besonderen Wert auf ihre eigene, norwegische Identität gelegt – vermutlich gerade eben weil es kein eigenes Norwegen gab.

Und auch nach inzwischen 111 Jahren Unabhängigkeit (1905 war es endlich so weit), wird die Freiheit und das Norwegischtum am Nationalfeiertag ganz besonders gefeiert. Eigentlich jede Stadt hat einen großen Festtagsumzug durch die Innenstadt, bei dem Unmengen an Fahnen geschwenkt werden. Übrigens feiern auch viele Norweger im Ausland in Botschaften, Kulturzentren und Konsulaten oder anderen skandinavischen Zentren.

Besonders auffallend ist, dass fast alle Norweger zur Feier des Tages ihre Trachten anziehen, das Bunad. Traditionell kann man an unterschiedlichen Farben, regionalen Besonderheiten und Details die Herkunft der Träger/innen erkennen, aber es gibt eine relativ einheitliche Grundform. Die deutschen Trachten sind ja eher nur sehr regional (z.B. Bayern, Schwarzwald) vertreten, und sind sehr unterschiedlich. Außerdem sieht man sie für meinen Geschmack selten außerhalb der Kulturvereine und Trachtengruppen.

In Norwegen ist das anders. Das Bunad kommt über’s Jahr für einige Festtage zum Einsatz. Bei Hochzeiten und Taufen tragen beispielsweise viele Gäste das Bunad zur Kirche. Es ist ein geliebter Teil der nationalen Identität. Ein vollständiges, richtiges Bunad mit all seinen Teilen ist unglaublich teuer. Meist bekommt man es zur Konfirmation, und im Laufe des Lebens wächst das gute Teil (dank eingenähter Stoffreserven in den Säumen und Nähten) mit. Häufig werden Teile des Bunads auch an die nächsten Generationen weitergegeben. So kann einem natürlich inzwischen auch ein dritte-Generation-Bergenser in einem Bunad mit Teilen aus Nordnorwegen begegnen. Wie Karlsson sagt: Das stört keinen großen Geist! Im Gegensatz zu den Trachten anderer Länder werden die Bunader immer weiter entwickelt. Stichwort lebendiges Brauchtum 🙂

Und was ist mit Stricken?

Jaaaa, kommt jetzt!
Natürlich sollen auch die kleinsten am Nationalfeiertag einen patriotischen Auftritt hinlegen können. Irgendwo sind aber auch die Grenzen von Stoffreserven erreicht, weshalb etliche Mütter inzwischen zum gestrickten Kinderbunad greifen. Bei den teilweise noch frischen Mai-Temperaturen so kurz nach den Eisheiligen ist so ein Wolloutfit gar nicht verkehrt.

Der Garnhersteller Sandnes hat ein Anleitungsheft “Festtagskleidung” für Kinder herausgebracht, das sich stark am Bunad orientiert. Sind die nicht knuffig?

Natürlich zeigen die stolzen Strickmütter auch bei Instagram ihre Kreationen, am eindrucksvollsten sind meiner Meinung nach der #17maistrikk und #strikkebunad .

Gibt es eigentlich auch in Deutschland so eine Art Festtagsmontur für die Minis?

 

 

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Skandinavischer Stricksamstag #14

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Presseschau

Diese Woche möchte ich euch zwei kuriose Nachrichten aus Skandinavien vorstellen, eine aus Norwegen, eine aus Schweden, eine mit direktem Strickbezug, eine etwas allgemeiner.

Frau am Steuer

Heidi von Wool Rocks hat am Wochenende bei Facebook diesen Zeitungsartikel geteilt. Der Bericht handelt davon, dass die Polizei in Ålesund einen Hinweis über auffälliges Fahrverhalten in der Gegend bekommen hatte, und das fragliche Auto für eine Kontrolle angehalten hat. Und siehe da, die Fahrerin musste eingestehen während der Fahrt gestrickt zu haben…sie hatte die Nadeln einfach nicht weglegen können… Stricksüchtige hängen eben auf ihre Art auch an der Nadel.

Das Gefühl kenne ich nur zu gut, wenn man gerade einen Lauf hat aber zu einem Termin muss…aber: auch wenn ich im Auto eigentlich immer Strickzeug dabei habe, ich hole es nur aus dem Kofferraum (!) wenn ich auf einem Parkplatz warten muss. Als Beifahrer kann ich leider auch nicht stricken, das ist für mich genau wie lesen mit Reiseübelkeit verbunden 🙁 Auf meinen (momentan regelmäßigen) Fahrten nach Berlin befriedige ich die Sucht bei einer kurzen Pipi-/Kaffeepause unterwegs. Eigentlich fehlt an den Raststätten noch ein Regal zwischen Schoki und Zigaretten wo diese Mini-Knäuel Sockenwolle von Opal verkauft werden, oder?

Miniopal

National-Marketing mal anders

Die andere Nachricht der Woche habe ich diese Woche sogar auf Spiegel Online gefunden: Die Schweden mal wieder! Das schwedische Fremdenverkehrsamt hat eine Hotline eingerichtet. Naja, hatten die bestimmt vorher auch schon, und sowas hat wahrscheinlich jedes Land. Aber der Clou ist, dass hier ganz gewöhnliche Menschen ans Telefon gehen. Jeder Schwede kann sich freiwillig melden um am Telefon Interessierten Rede und Antwort zu Land und Leuten zu stehen. Klingt spannend. Und wer dieses Jahr den Sommerurlaub in Schweden verbringen möchte kann bestimmt ein paar Tipps abstauben. Wenn man Glück hat erreicht man ja vielleicht jemanden der tolle Empfehlungen für Garnshops hat?

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Skandinavischer Stricksamstag #8

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Von den unzähligen Möglichkeiten die Hände zu wärmen… Episode XXVII: Die Lovikka Fäustlinge

Jaaaa, ich weiss…es ging bereits hier und hier um nordische Handschuhe, gibt es denn kein anderes Thema? Naja, doch, aber nicht diese Woche. Denn diese Woche gab es ein Jubiläum, das für diese Rubrik dann eben doch einen weiteren Handschuhbeitrag rechtfertigt: Die Erfinderin der Lovikka Handschuhe – Maria Erika Olofsdotter Kruukka – wäre diese Woche 150 geworden. Sogar Google hat dieses Jubiläum mit einem Extra Doodle gewürdigt:

Das Google Doodle zum Jubiläum
Das Google Doodle zum Jubiläum

Zu bestimmten Anlässen verändert Google seinen Schriftzug auf der Startseite und passt ihn dem Thema an. Die Zeichnungen und Elemente nennt man dann Google Doodle. Und zum 150. Geburtstag haben die Google Doodler am 22.02. eben Frau Kruukka und ihre strickerische Hinterlassenschaft ins Logo integriert.

Das finde ich schon ne wirklich coole Sache. Zwar war die Ehrung nur auf schwedische Google Aufrufe beschränkt, aber immerhin! Außerhalb von Schweden hätten sich vermutlich auch einige Leute am Kopf gekratzt…Rotkäppchen ist aber alt geworden…

Und was bitte hat Frau Olofsdotter Kruukka da bahnbrechendes erfunden?

Die Lovikkavantar – Lovikka Handschuhe

Vor einigen Wochen habe ich euch bereits erzählt, dass man die Entstehung der Selbu Muster in Norwegen auf eine Frau zurückführen kann. Nun mit den Lovikka Handschuhen ist es noch genauer, denn man kann sie sogar auf einen Vorfall zurückführen:

Maria Erika war mit einem Holzarbeiter in Lovikka in Nordschweden verheiratet. Eine fruchtbare Ehe, die beiden waren sehr kinderreich, sonst aber eher sehr arm. Um das Familieneinkommen aufzubessern strickte die Mutter viel auf Bestellung, so auch 1892, als ein Kunde sie um ein extra dickes Paar Handschuhe gebeten hatte. Offenbar hatte Maria Erika es etwas zu gut mit dem Herrn gemeint, die Handschuhe wurden so extra dick, dass sie viel zu fest und unbeweglich wurden. Kurzum, der Kunde wollte sie nicht. Aber einfach so ein Paar fertige Handschuhe wegwerfen, nur weil sie unbrauchbar sind…das kam nicht in Frage.

Stattdessen ging die schlaue Frau daher und hat die fertigen Handschuhe gewaschen und dann kräftig gebürstet. Das Ergebnis dürfte keine erfahrene Strickerin verwundern: Filz! Aber flexibler und fluffiger Filz, die Handschuhe ließen sich nach der Prozedur besser bewegen, sie waren dünner aber wunderbar kälteabweisend.

Allein für die Wärmeeigenschaften der Filzhandschuhe hätten sie sich in den kalten nordschwedischen Wintern durchgesetzt, aber auch vom Produktdesign verstand die Erfinderin-aus-Versehen etwas: Am Handgelenk der Lovikkavantar befestigte sie bunte Schnüre. Das sieht schön aus, hat aber auch praktische Gründe: Durch Zug an den Schnüren können die Fäustlinge zugezogen werden, und Schnee wird vom Eindringen abgehalten. Außerdem kann man sie nach der Benutzung gut an den Fäden zum Trocknen aufhängen.

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Lovikka Handschuhen bei Ravelry (Link im Bild)

Die neue Art der Handschuhe war so populär, dass die Erfinderin die Technik mehreren Frauen im Ort beibrachte, und der Verkauf zu einem echten Wirtschaftsfaktor wurde. Die Farbgebung der Schnüre ist übrigens kein Zufall, blau,grün, rot und gelb sind die Farben der Sami, der Urbevölkerung Nordschwedens.

Auf Ravelry gibt es eine ganze Vielzahl von Lovikka-inspirierten Anleitungen, dieses Handschuhmuster ist gratis und wirkt recht nah am Original. Leider haben scheinbar viele Anleitungen die Schnüre nur noch zur Deko angebracht. Nicht selbstgestrickt aber genauso warm gibt es übrigens auch Lovikkavantar hier zu kaufen, genau wie vielen anderen Schwedenkram.

Jetzt soll es erstmal genug sein mit skandinavischen Handschuhen, versprochen!

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Skandinavischer Stricksamstag #6

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Strick TV?!

Gehört ihr auch zu denen, die beim fernsehen gerne stricken – beziehungsweise beim stricken gerne fernsehen? Also ich kann mich inzwischen ganz schlecht aufs Programm konzentrieren, wenn nicht gleichzeitig meine Nadeln klappern.

Natürlich bieten sich manche Filme und Serien eher an als andere. Die Sonntagabenddröhnung Kitsch Marke Inga Lindström zum Beispiel könnte ich problemlos mit einem komplizierten Lace-Muster verbinden…die Stories sind ja meist nicht allzu überraschend, da kann man auch mal fünf Minuten ausblenden. (Skandinavische) Krimis kann ich allerdings überhaupt nicht empfehlen, da geht es ja oft um Nuancen und kleine Augenblicke, das schaffe ich maximal mit glatt rechts gestrickten Socken.

Also eigentlich geht es mir heute gar nicht um Filme und Serien die im Norden spielen, sondern um etwas viel absurderes….

Schon mal von Slow TV gehört? “Sakte TV” auf Norwegisch? Nein?!

Bei NRK2, quasi das norwegische Phoenix, Spartensender par Excellence, und üblicherweise der Quotenloser, hat man sich vor ein paar Jahren etwas sehr spezielles ausgedacht: Todeslangweiliges Fernsehen, ungeschnitten. Angefangen hat man damit, die Aussicht aus dem Zug zwischen Oslo und Bergen zu filmen. Das ist anerkanntermaßen eine der schönsten Zugstrecken der Welt, aber die Fahrt dauert gefühlt ewige 7 Stunden!!! Und die gefilmte Fahrt dauerte aufgrund eines Signalfehlers sogar 7:14.

Und trotzdem war es der Quotenhit für NRK2.

Weitergemacht hat man mit der Liveübertragung von einer Fähre auf der Hurtigruten…fünf Tage lang. Noch mal: Live!! Mit reger Beteiligung der Zuschauer in den sozialen Medien. Als die Königin auftauchte ist Twitter zusammengebrochen…kein Witz…

2013 gab es dann DAS Slow TV Event für unsereins: Die NRK Stricknacht.

Selbst der # wurde gestrickt :-) Quelle: Thelocal.no
Selbst der # wurde gestrickt Quelle: Thelocal.no

Zwölf geschlagene Stunden lang ging es ums stricken. Um traditionelle Muster, die Geschichte der norwegischen Strickkultur, etwas Garnkunde, ein bisschen Strickschule, und: der Weltrekordversuch in “von Schaf zu Pullover” scheren, spinnen, stricken.

In der NRK Mediathek kann man das gesamte Filmmaterial weiter abrufen, und genau das möchte ich euch empfehlen! Ich weiß dass die meisten von euch kein norwegisch (vor allem keine Dialekte wie in der Sendung) verstehen, aber das ist für die Stricknacht auch eigentlich vollkommen unnötig. Gefühlt haben sich die Damen sowieso nur über irgendwas unterhalten um nicht einzuschlafen, denn die Rekordversuchlerinnen waren erst nach Mitternacht an der Reihe. Interessant ist es aber auch ohne Ton. Die Arbeitsschritte vor dem eigentlichen stricken hat man ja meist gar nicht so vor Augen. Im Fernsehen wurde – dem Rekordversuch zuliebe – noch auf das Waschen und Färben etc. verzichtet, es wurde wirklich Rohwolle versponnen.

Falls ihr euch den Strikkekveld mal zu Gemüte führen wollt, hier findet ihr die Videos in der NRK Mediathek. Zum Thema Slow TV gibt es einen unterhaltsamen (und selbst-ironischen) TED Talk vom NRK Produzenten Thomas Hellum. Und falls ihr eure Männer beschäftigen müsst um in Ruhe Strick TV zu gucken gibt es ja auch männeraffine Slow TV Sendungen wie Lachsfischen und Feuer machen.

Spoileralarm

Mit dem Weltrekord ist es übrigens nicht so richtig was geworden. Leider konnte der Rekord nicht geschlagen werden. Dafür haben aber unglaubliche 90.000 Zuschauer die gesamten 12,5 Stunden Programm mitten in der Nacht angeschaut. Und das ist bei 5 Millionen Norwegern echter Wahnsinn.

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Skandinavischer Stricksamstag #2

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche und lese beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne/SE.

Die Tyske Bryggen habe ich fotografiert als ich noch in Bergen gewohnt habe

Ob nun die langen Winter mehr Zeit zum stricken lassen, die Tradition tiefer verwurzelt ist, oder ob wir einem Trend hinterhereiern, hoch im Norden gibt es stricktechnisch sooooooo viel zu entdecken! Und auf meine Entdeckungsreise nehme ich euch gerne mit.

Tiny Humans II

Wie letzte Woche angekündigt geht es diesmal wieder um skandinavisches Strick für Mini-Menschen. Ein einzelner Blogbeitrag zu diesem Thema wäre einfach zu lang geworden. Weiter geht’s:

Im Moment bin ich ja fokussiert auf die wirklich noch ganz kleinen Kinder, es soll ein Geschenk zur Geburt werden. Nach etlichen norwegischen Designs in der letzten Woche gibt es jetzt einen kleinen Ausflug nach Dänemark. Knitting for Olive ist ein Familienbetrieb aus Kopenhagen, und wie der Name andeutet: die Anleitungen sind fast ausschließlich eher für Mädchen. Im Moment schlägt mein Herz für den relativ neutralen Olive’s Jumpsuit (das Baby hält sich noch etwas bedeckt). Die Anleitungen von Knitting for Olive sind auf Dänisch, aber zumindest gucken sollte man 🙂

Auch sehr mädchenorientiert und dänisch ist das Label Little Edith’s Knit. Die Anleitung für den Little Mary’s Jumpsuit gibt es auch schon auf Englisch, wobei es mich tendenziell eher zum  Little Edith’s Romper hinzieht. Als kleine Randnotiz: Haben sich Krägelchen in Deutschland eigentlich auch schon so durchgesetzt wie im Norden? Finde ich ja irgendwie auch total niedlich.

Deutlich gender-neutraler sind die Entwürfe von Tiddelibom (übrigens auch wieder eine Norwegerin). Ein Nyfødt Romper (Neugeborenen Strampler) könnte doch wirklich Junge oder Mädchen stehen, oder? Für Tiddelibom Anleitungen müsst ihr allerdings wieder norwegische Strickvokabeln lernen.

Zumindest teilweise auf Englisch gibt es Anleitungen von KlompeLompe, außerdem kann man auch einige fertige Stücke kaufen – wenn’s doch mal schnell gehen muss 😉

Vielleicht muss ich wirklich anfangen Anleitungen zu übersetzen, kann ja nicht sein dass nur die kleinen Nordmännchen so putzig rumlaufen.

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Skandinavischer Stricksamstag #1

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche und lese beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne/SE.

oslo
  Dieses tolle Bild hat Kathrin gemacht als wir im Dezember in Oslo waren. Merci!

Ob nun die langen Winter mehr Zeit zum stricken lassen, die Tradition tiefer verwurzelt ist, oder ob wir einem Trend hinterhereiern, hoch im Norden gibt es stricktechnisch sooooooo viel zu entdecken! Und auf meine Entdeckungsreise nehme ich euch gerne mit.

Den Anfang machen die kleinen Menschen

Für “Tiny humans”, wie Kinder bei Grey’s Anatomy immer heissen, macht das stricken ja immer besonders Spaß. Es darf bunt sein, es geht schnell, und die Lütten sehen eigentlich immer putzig aus. Skandinavier sind kinderliebe – und ja: fortpflanzungsfreudige – Völkchen, und außerhalb von Berlin Prenzlauer Berg gibt es kaum so viel Angebot für Kindermode (!!) wie im Norden. Das macht auch vorm Stricken nicht halt.

Da gibt es “Ministrikk” von Charlott Pettersen, die selbst Mutter von zwei Jungs ist – also quasi vom Fach. Zum Teil sind die Modelle wahrscheinlich nicht alltagstauglich (der Matroskjole zum Beispiel), aber für Familienfeiern oder für den Termin beim Fotografen? Das Hentesett steht auf jeden Fall in der engeren Auswahl für ein Geschenk für meine schwangere Freundin.

Seit dieser Woche gibt es die Ministrick Anleitungen auch auf Englisch zu kaufen, vielleicht ist ja auch für euch was dabei. Charlott hat auch zwei Strickbücher geschrieben, die stelle ich euch noch vor.

Eine größere Auswahl an Mustern gibt es bei Paelas, bisher aber hautpsächlich nur auf Norwegisch. Und im Großteil der Sachen kann ich mir sogar ein spielendes Kind vorstellen. Vielleicht kenne ich nur besonders wilde Kinder, aber bei einigen Teilen würde ich das Spielen in Gebüschen verbieten 😉 Die Omslagsbukse könnte aber auf jeden Fall demnächst auf meinen Nadeln landen.

Ob es an den gedeckten Farben liegt, oder ob Marte Helgetun auch so wilde Rangen kennt wie ich, ihre Designs würde ich sogar einem Grundschüler anziehen, auf die Gefahr hin dass beim Fangenspiel mal dran gezogen wird. Sie sehen erstmal robust aus ohne an Charme zu verlieren. Ich persönlich würde die Farben (glaube ich) kräftiger einsetzen, aber der Sjarmørgenser (de: Charmeurpulli) sieht doch wirklich charmant aus! Das dauert aber noch ein bisschen, erstmal käme bei mir  der Heldress med bestefarknepping (Strampler mit Opaknöpfung) in Frage.

Dass ich Pinneguri aka Ann Myhre total toll finde, dürfte dem aufmerksamen Leser kein Geheimnis mehr sein. Ihr Thistle Shawl war mein erstes Projekt mit Fair Isle Technik und Steek, von ihr habe ich also einiges gerlernt! Und irgendwann werde ich die Zeit finden und eine ihrer Babydecken stricken. Vielleicht sogar in groß, so eher für mich 😉 Wahrscheinlich den Hvit Vinter Vognteppe. Und für familieninternen Nachwuchs müsste vermutlich aus lokalpratriotischen Gründen die Strickjacke Bergen, Baby herangestrickt werden.

Ann ist übrigens auch Mitbegründerin des Vottelauget, der “Handschuhmannschaft”, und deren Buch mit Handschuhmustern steht auch schon für eine der nächsten Wochen hier bereit.

Aber auch Kinder im hohen Norden gehen mal raus, gerade sie spielen viel in der Natur, und wenn sich auch mal ein Stock durch den Strickpulli bohren darf, ohne dass man direkt Schnappatmung bekommt, dann bei den Entwürfen von Pickles. Heidi und Anna haben sich offenbar an den Bedürfnissen ihrer eigenen Kinder orientiert, und herausgekommen sind warme, bunte, fröhliche Kindersachen aus Wolle. Diese Sachen erinnern mich am ehesten an meine eigene Kindheit. Die Anleitungen gibt es durch die Bank auch auf englisch (dann allerdings mit inch-Maßen…, also die norwegische daneben legen für die cm Angaben).

Die werdende Mutter muss – glaube ich – noch den Wäscheberg eines Kindes kennenlernen, bevor ihr Herz nach belastbaren Klamotten ruft, aber so in zwei, drei Jahren sehe ich dann mal weiter.

—to be continued—

Da ich auf der Suche nach Babystrick auf so viele tolle nordische Designer gestoßen bin, geht es nächste Woche noch einmal um tiny humans.