Auf ihrem (auch noch relativ neuen) Blog maschenfein hat Marisa eine monatliche Aktion “auf den Nadeln”, da kann man zeigen was aktuell schon angestrickt ist, und was man für den aktuellen Monat noch vor hat. Tolle Idee!
Marisa und ich kennen uns eigentlich aus einem analogen Zusammenhang: Sie war mal meine Professorin für Finance. Seitdem hat das Leben uns jeweils ein Bein gestellt (mir fast wörtlich) und das alte Leben war ohne Vorwarnung vorbei.
Als ich auf einmal nicht mehr so weitermachen konnte wie bisher war Marisa mir eine große Inspiration:
Anhalten – ja.
Laut über die Ungerechtigkeit der Welt brüllen – ok.
Aber dann: Weitermachen. Irgendwie. Nur halt anders…(Übrigens ein Grund warum ich an die Nadeln geraten bin – danke Marisa!)
Zurück zum Thema:
Wie ihr hier und bei Instagram schon verfolgen könnt habe ich aktuell drei Projekte im Gange:
1) Ein Campside Tuch zum Verschenken
Ich verwende hier Alpaca Cotton von Rowan. Wenn die Zeit es noch zulässt werde ich das ganze noch etwas an die Empfängerin anpassen, ich sag nur: Farbe, Glitzer, BlingBling. Das enthalte ich euch dann auch nicht vor…
2) Ein Thistel Tuch zum Verschenken
Hier verstricke ich Schachenmayr Sockenwolle auf 3mm Nadeln (Ich stricke sehr fest). Das Tuch hat noch etwas mehr Zeit als der Rest, da es im Januar zum halbrunden Geburtstag meiner Mutter eingeplant ist.
Wirklich nervös macht mich, dass dieses Tuch rund gestrickt wird, das ist mit dem Muster einfacher als die linken Maschen im Muster zu begreifen. Nur…so sieht es jetzt aus wie eine Zipfelmütze, und es braucht doch noch einiges an Fantasie um ein Tuch zu erkennen.
Die Lösung sieht so aus: Auf der Rückseite (da wo mal der Rand hin kommt) strickt man einige Maschen links, und wenn das Tuch lang genug ist schneidet man hier entlang 😮
Die Technik nennt sich “Steeking”, und wird traditionell für Norwegerpullis genutzt um die Ärmelöffnungen zu machen.
Mit einer Schere an meine fertigen Maschen ranzugehen, das wird noch massive Überwindung kosten, aber das Internet verspricht dass es gar nicht soooo schlimm wird.
3) Eine “noch unbenannt” Strickjacke zum Verschenken
Letztes Jahr hatte ich eine tolle Anleitung für eine Männerstrickjacke gefunden, mein kleiner (2 Meter großer) Bruder war begeistert, also hab ich drauf losgestrickt. Liebe BRIGITTE: das üben wir nochmal! Größe L ist meine Kuschelstrickjacke geworden. Und das obwohl ich ausnahmsweise eine Maschenprobe gemacht habe, mir die Finger wundgerechnet habe, und sogar schon ein paar Zentimeter verlängert habe.
Also habe ich den neuen Versuch nach eigenem Muster gestartet. Ich schreib vorsichtshalber mit – falls es was wird. Hoffentlich kann sich der Lillebror dies Jahr aufwärmen. Bisher sind 1 1/2 Ärmel und der Rücken fertig. Gestrickt wird mit Rowan Big Wool, die sieht auf dem Knäuel noch aus wie Acryl, verstrickt ist sie dann aber hübsch und man erahnt 100% Wolle. Wenn sie jetzt auch noch den Belastungstest brüderlicher Zuneigung übersteht, dann könnte das ein Neuzugang zum Shop für nächsten Winter werden.
Wow, gerade wirke ich sehr selbstlos, nur Gestricke für meine Lieben 🙂
Nun ja, also… in Wirklichkeit nutze ich einfach nur meinen Wettbewerbsvorteil – das Gleiche liegt bestimmt nicht nochmal unterm Baum.
Aber weil ich in echt doch auch gern was von meinen Nadeln habe werden demnächst meine Amerika Mitbringsel verstrickt. Im März geht es wieder über den Teich, in die Nähe eines gut ausgestatteten Garn-Dealers (schon alles erforscht), und meine Hochzeitsbegleitung ist von mir schon vom Strickvirus angesteckt. Wenn es uns also zu viel wird mit Tüll und TamTam, dann fahren wir unsere Nerven in Bergen von Wolle beruhigen.
Solange du nur an diese Nadeln geraten bist und nicht an welche, die mit anderen komischen Substanzen gefüllt sind, ist ja alles in Ordnung. 😉
Den Horror, etwas fertig Gestricktes mit der Schere anzugehen, kann ich gut nachvollziehen! Ich bin ja schon gespannt auf den Bericht, wie sich das dann angefühlt hat, das Thistle-Tuch aufzuschneiden. Muss bald weiterlesen.
lg, Gabi