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Ein Schattenspiel bei Ravelry

Was lange währt

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Letzte Woche beim Stricktreff mit Carina (Blog ENG und Blog DE)und Marisa hatte ich endlich mal wieder ein lockeres Sommertuch an, das ich letztes Jahr mal gestrickt hatte. Zum Glück entgeht Carinas wachem Blick kein Strickmuster, und sie hat mich angespornt es ihr doch bitte aufzuschreiben. Klar!

 

 

Flugstunden

Geschrieben war das Muster eigentlich schon lange, aber nur stichpunktartig und etwas chaotisch-kreativ. Denn so war auch der Entstehungsprozess:

Als ich letzten Frühling in die USA geflogen bin, hatte ich nur Projekte auf den Nadeln, bei denen es mir zu riskant war sie an Bord eines Flugzeuges mitzunehmen. Man hat ja immer die Sorge, dass vielleicht doch mal jemand die Nadeln verbietet – wobei mir das noch nie passiert ist.

skyggen

Also habe ich einfach ein Knäuel blaues Stash-Garn und eine Rundstricknadel ins Handgepäck gepackt, allerdings ohne wirklichen Plan was darauf werden sollte. Von sowas lassen sich meine Hände aber nicht aufhalten, und so habe ich im Flugzeug einfach ein wenig rum experimentiert, und entstanden ist ein schönes, einfach zu strickendes Sommertuch: Skyggen / Schatten – benannt wegen der schönen Schatteneffekte, die das Tuch macht.

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Durch Zusammenstricken, Umschläge und überzogenen Maschen entsteht ein Dreieck mit interessanter Oberfläche. Zurück in Deutschland habe ich das Tuch direkt nochmal aus Rowan Creative Linen gestrickt und habe auch darüber geschrieben.

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Fall ihr neugierig geworden seid: Seit heute gibt es das Muster (vorerst auf Englisch) bei Ravelry. Bis zum 17.04. sogar gratis, wenn ihr den Rabattcode: “Welcome Springknitters” eingebt. Einen “Komplett-Bausatz” werdet ihr auch in Kürze bei den Strickpaketen finden.

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Skandinavischer Stricksamstag #13

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Verspätung

Diese Woche kommt der Samstagspost erst am (sehr) späten Sonntag – Schuld ist die Übergabe der Northman Mittens, die sehr laut und lang in Berlin gefeiert wurde. Mit der Rückfahrt am Osterferienendwochenende wurde mein Zeitplan leider etwas überstrapaziert…

Jetzt bin ich aber wieder da und liefere diese Woche eine Video-Podcast-Empfehlung: Stitched in Sweden von Maria Montzka.

Maria wohnt in Stockholm und berichtet ungefähr wöchentlich von ihrem Leben dort, zeigt ihre Projekte vor, und erzählt allerlei wissenswertes über die Muster an denen sie strickt. Das ganze macht sie auf Englisch in einer sehr sympatischen Art. Bei vielen Video Podcasts hat man ja kaum einen wirklichen Lerneffekt beim zuschauen, aber Maria gibt viele hilfreiche Details zu Garnen, Mustern und Problemen bei ihren Projekten. Auf ihrem Blog kann man die Hintergrundinformationen nachschlagen ohne die ganze Episode zu schauen.

Persönlich gefällt mir der Podcast, da Maria offenbar einen ähnlichen Geschmack hat wie ich – bei ihren Projekten sehe ich jedenfalls viele, die mir gefallen. Auch ihre Bilder bei instagram sind eine tolle Inspirationsquelle.

Nächste Woche geht es hoffentlich wieder nach Plan…wir lesen uns 🙂

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Der Nordmann

Zeigt her eure Hände

 

Seitdem ich im Herbst das erste Mal Handschuhe (und direkt mit Fingern :-o) gestrickt habe, fasziniert mich das Thema. Fäustlinge sind ungefähr so leicht zu stricken wie Socken – vielleicht sogar noch leichter – und das Ergebnis verschwindet nicht unsichtbar in Schuhen. Beim skandinavischen Stricksamstag habt ihr mein Interesse an verschiedenen Handschuharten schon lesen können, denn die Nordlichter haben die ein oder andere Technik entwickelt, wie man im Winter warme Hände behält.

Vor einigen Wochen sind meine Handschuhe meinem Cousin aufgefallen und wurden ausgiebig bewundert. Zum runden Geburtstag dieses Wochenende war also das Geschenk klar.

Kleine Information am Rande: Absoluter Lieblingscousin, nicht nur Bluts- sondern auch Seelenverwandter, dazu die 0 im neuen Alter, da kann man schon mal richtig loslegen beim Geschenk.

Nun begab es sich also vor einiger Zeit

Meine norwegischen Handschuhbibeln bieten meist relativ kleine Handschuhe. Das Muster für mein Paar war als “Männergröße Medium” angelegt. Neue Problemzone: Ich habe Riesen-Bauernhände!!!! Und der Rest meiner Sippe auch!!! Besonders die Daumen scheinen bei uns extrem lang angelegt zu sein, ich habe bei meinem Paar fast die doppelte Anzahl Daumen-Runden gestrickt als im Muster angegeben.

Northman Mittens auf Ravelry
Bild von der Musterseite bei Ravelry

 

Auf Ravelry habe ich mich daher auf die Jagd nach einem anspruchsvollen, ansprechenden Muster in Paddelhandgröße gemacht und bin auf die Northman Mittens gestoßen. Die Beschreibung erfüllte meine Erwartungen: ein paar technische Finessen, Fairisle, Männergrößen, und dass der Handschuh ein Futter bekommt fand ich auch eine gute Idee.

Spoiler Alarm: Mein Cousin bekommt ungefütterte Northman Mittens. Das mit den verschiedenen Größen war ein bisschen viel versprochen, und ins fertige Exemplar passt kein Futter mehr rein. Aber mehr dazu gleich.

Die baltischen Nordmann Handschuhe für den Berliner Gebrauch

Verstrickt habe ich ein Garn aus dem Baltikum, das mir ein Bekannter zum ausprobieren gegeben hat. Reine Natur, mit Ökofarben gefärbt, am Strang ehrlich gesagt etwas rau und kratzig…aber es sollte ja ein Futter rein, also ab dafür. Erstes Stutzen als ich lese: die unterschiedlichen Größen werden durch gleiches Garn, aber unterschiedliche Nadelstärke erreicht. Huch??? Der Theorie kann ich nicht ganz folgen. Aber gut. Mein Garn benötigte sowieso die größte der angegebenen Nadeln, also würde ich wohl automatisch auf eine passable Männergröße kommen.

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Also die Männerhände des Bruders gehen rein, aber wir haben beschlossen selbst das angedachte Futter aus Lamana Piura (Lace Alpaca, schön warm aber zart und dünn) würde leider nicht passen. So sind es jetzt eher Übergangshandschuhe geworden.

Außer dieser Größenthematik ist das Muster gut geschrieben. Toll ist, dass es einzelne Charts für links und rechts gibt. Bisher hatte ich das immer zusammengewurschtelt gesehen, und das macht das ablesen nicht leichter.

Überraschend hilfreich war, dass diese Charts noch in zwei Variationen kamen: dunkles Muster auf hell, und helles Muster auf dunkel. Super!

Abgesehen vom Futter ist die Konstruktion des Fäustlings eigentlich ganz genau die gleiche wie für alle Selbu Handschuhe die ich bisher gesehen habe. Die Zunahmen für den Daumen sind hier entscheidend. Ein kleiner Clou ist aber das “braided edging” (“Zopfkante”?) am Bündchen. Irre fummelig, sieht aber wirklich toll aus.

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Das Garn wird beim stricken übrigens deutlich weniger rau, und nach einem Bad und Dämpfen finde ich es sogar weich. Mir gefällt der etwas ursprünglichere Eindruck durch das etwas ungleichmäßige Garn, ich denke dass man ihnen Belastungen nicht so schnell ansehen wird. Für den nächsten Herbst werde ich sicher wieder auf dieses Muster zurückkommen, dann aber mit dem Wissen, dass ich im Zweifel noch größer, breiter, wärmer planen muss.

Da ich den zweiten Handschuh gerade erst vernäht habe, gilt das wohl gaaaaaaaanz knapp noch als Auf den Nadeln Artikel, daher rüber damit zu Marisas Linksammlung.

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Skandinavischer Stricksamstag #12

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Retrobaby von Dale

Letzten Monat habe ich euch schon schon vom kleinen Italiener-Body berichtet, und habe inzwischen erfahren dass ziemlich zeitgleich noch eine kleine Italienerin das Licht der Welt erblicken wird. Um auch dieser werdenden Mama etwas für den Nachwuchs zu schenken wälze ich also wieder die Maschenliteratur.

Dale

Hierzulande kennt man Dale hauptsächlich als Hersteller der klassischen Norwegerpullis, so wie sie auch die norwegischen Wintersport-Nationalmannschaften tragen. Dabei stellt das Unternehmen erst einmal Strickgarne her, und gehört auf dem heimischen Markt zu einem der großen Anbieter. Für die eigenen Garne bringt man auch immer wieder Anleitungen heraus, so wie zum Beispiel auch die Gratisanleitung nach der ich meinen Adventskalender gestrickt habe.

Retro Baby

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Auf der Homepage von Dale gibt es eine Vielzahl an Anleitungen für Babies, unter anderem das Heft “Retro Baby“, das ich mir in Norwegen gekauft habe. Darin enthalten ist unter anderem das Muster für den kleinen Italienerbody, aber auch 15 andere Muster für Kinder von 0-3 Jahren, von Bodies über Mini-Norwegerpullis und Strickjacken, Strampelanzüge und Mützen und sogar ein Kleid und eine Hose. Alle Modelle aus dem Heft könnt ihr hier sehen.

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Die Anleitungen sind alle für das Merinogarn Baby Ull geschrieben, aber die Maschenprobe geht auch für viele andere 4-ply Garne auf. Den kleinen Italienerbody habe ich aus Summerlite 4-ply gestrickt, für die kleine Italienerin werde ich Nisse verstricken, da sie in Deutschland aufwachsen wird – ihr erstes Herbstoutfit wird daher designed by Dale und made by Stichfest 🙂

Sprachhilfe

Leider gibt es die Anleitungen von Dale bisher nicht auf Deutsch, aber das Heft Retro Baby könnt ihr auf Englisch bekommen. Die Version zum Anfassen wird leider nur in den USA und Kanada verschickt, aber es gibt zum Glück ein Pdf zum Download.

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Skandinavischer Stricksamstag #11

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Osterspurt

Mit der herannahenden Karwoche haben überall die Osterferien begonnen, hier wie auch in Skandinavien. Mir scheint, als könnte man an den Osterferien einen gewissen Unterschied zwischen den Deutschen und (mindestens) den Norwegern ablesen: Während hier gefühlt jeder zweite die Flucht in wärmere Temperaturen antritt und dem letzten Rest Winter entflieht, wird in Norwegen noch mal intensiv die Heimat genossen. Man fährt auf die “hytte” (die dank Hape Kerkeling bekannten Blockhäuser im Wald von denen so gut wie jede norwegische Familie eins hat), und feuert noch mal den Kamin an, geht auf Langlauf-Tour, und man hat noch einmal Zeit fürs stricken. Es wird quasi ein Endspurt eingelegt um noch schnell ein Paar Handschuhe oder eine Mütze abzuketten.

Auf Instagram gibt es einen Hashtag für die Projekte, die mit in die Osterferien kommen / noch vor Ostern fertig werden sollen: #påskestrikk (Osterstricken) .

Habt ihr auch noch vor etwas vor Ostern zu Ende zu kriegen? Oder nutzt ihr die Ferien und das lange nächste Wochenende um etwas neues anzuschlagen?

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meiner Hände Arbeit

Der Frühling ist da! Also rein meteorologisch ja schon seit zwei Wochen, aber bei mir in Münster ist er seit Ende letzter Woche auch endlich angekommen. Zumindest die Sonne als erste Vorbotin. Nachts friert es zwar noch, aber tagsüber wird es in meinem Südgarten schon richtig muckelig warm.

Es ruft das Beet

Endlich kann ich mich in die Gartenarbeit stürzen. Im vergangenen Herbst war unsere Baustelle gerade eben noch so weit gekommen, dass unsere Gartenflächen von Bauschutthügeln freigeräumt waren. Und am nächsten Tag kam der Regen und blieb. Der “Garten” ist also über den Winter in eine einzige Matschlandschaft verkommen, im Matsch versunken noch genug Schutt für eine archäologische Ausgrabungsstätte im 29. Jahrhundert. Nur ist mein Plan den Historikerin der Zukunft ein wenig die Arbeit zu erschweren, indem ich endlich das gesamte Grundstück von Beton, Scherben und Ziegeln befreie.

Knochenarbeit

handarbeiterhände Zur Realisierung versuche ich mir jeden Tag zwei Stunden einzuplanen. Der Spaten und ich sehen inzwischen schon aus wie ein eingespieltes Team. Nur leider sehen auch meine Hände aus als hätten sie Handarbeit falsch verstanden. Trotz Arbeitshandschuhe habe ich Hornhaut und aufgerissene Stellen, kennt ihr das wenn der Dreck in die Hornhaut eingerieben ist und auch nach halbstündigem Bad nicht mehr rausgeht? Den Punkt habe ich bereits erreicht, und es sind noch einige Schubkarrenladungen an Schutt zu bewegen…

garten
Das alles muss von Unmengen von Steinen befreit werden, aber immerhin ein Gemüsebeet aus Steinresten ist fertig

Arbeitshände und Handarbeiten

Richtig ärgerlich ist, dass ich dem Dreck nicht traue. Einweichen, Seife, Bürste, bisher weicht er nicht, aber ich bin mir sicher, würde ich die letzten Runden vom Kragen am Zopfpulli anfassen, dann würde der Schmutz abgehen. Also strahlt mich das weiße Cashmere an und scheint zu sagen: Naaaaaaa? Hättest du eine Stunde innegehalten und fertig gestrickt, dann… 99% ist ne fiese Sache. Und bald ist es zu warm für dicke Cashmere Pullis. Sogar vernäht bin ich schon… nur noch der Kragen und vielleicht ein bisschen dämpfen, und du könntest mich für einen Stadtbummel ausführen. Oder auf der H&H mit mir bei Cardiff Lob einheimsen. Aber all das wird nix. Weil du zu ungeduldig warst und deine Hände meines weichen weißen Cashmere nicht mehr würdig sind. Du hättest dich an deine eigene 3-Projekt Grenze halten können und konzentriert an mir arbeiten können, aber neeeeeein, Madame musste sich ja austoben und dreiunddrölfzig andere Dinge nebenbei anfangen. cables Ja, der Pulli spricht mit mir, und ja er ist böse mit mir. Vielleicht projiziere ich auch nur auf den Pulli, aber eins ist klar: Ich brauche fachkundige Ratschläge von erfahreneren Extrem-Gärtner- & Strickerinnen, sonst bleibt der Pulli noch die Gartensaison über auf den Nadeln. Wie haltet ihr eure Hände wollwürdig? Gibt es eine besondere Pflegeserie, die so schnell einzieht dass nachher nicht der Fettfilm auf dem Gestrick bleibt? Oder sollte ich mir die Hände dick eincremen BEVOR ich die Gartenhandschuhe anziehe? Was sind eure Tipps?

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Skandinavischer Stricksamstag #10

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Heißer Steiß

Es hat geklappt! Meine Sonnen-Herbeibezwingung durch gelbe Socken hat funktioniert! Sie scheint wieder. Leider noch nicht so durchgehend, und in Begleitung einer steifen Brise, aber die Lust draußen zu sein ist geweckt. Es hat mich also in den Garten verschlagen, wo ich die immer noch sichtbaren Spuren der Baustelle unter Grünzeug zu verdecken versuche.

Aber kennt ihr das? Ständig in die Hocke, wieder aufstehen, zwei Meter weiter gehen, ins Schwitzen geraten, dann im Wind doch wieder kalt werden…die Gartenarbeit bei diesem Wetter ist eigentlich ein Garant für Ischias, Nieren-Becken-Entzündung, Erkältung und so weiter und so fort. Bei mir ging es heute direkt aus dem Garten in die heiße Badewanne, und dann mit Wolldecke vor den Kamin. Bloß nicht die ersten Sonnenstrahlen durch Rotznase verderben…

Bekanntlich dauert der Winter im Norden noch länger als hier, und dementsprechend einfallsreich erweisen sich die Skandinavier bei der Kälteabwehr – gerade der gestrickten. Denn auch Nordlichter müssen ihren Vitamin D Haushalt auffüllen, und die ersten Sonnenstrahlen treiben an die (ganz schön) frische Luft. Mit dem Frühling wird das Fahrrad ausgemistet, der Kaffee wird draußen getrunken, und es steigt das Verlangen mal wieder ein schönes Kleid auszuführen. Wie bei uns gilt: In Monaten mit’R’ gehört immer eine Strumpfhose dazu – keine Diskussion.

Das Blöde ist nur, die Thermostrumpfhose aus dem tiefsten Winter ist jetzt auf dem Rad oder in der prallen Sonne einfach zu warm, die aus Nylon aber auf so einem Caféstuhl nicht warm genug. Wo ist das Mittelding???

Genau…ne wollene Unterhose. Der Liebestöter schlechthin. Da vergeht einem die Lust aufs Sommerkleid genauso schnell wie sie gekommen ist. Das ist seit Generationen so und wird auch immer so sein, oder?

Nix da! Und zwar hat Maja von Majas Manufaktur die gestrickte Unterhose mit Sex Appeal entworfen! Erhältlich ist das Gratismuster hier bei Järbo (aber nur auf schwedisch).

Mamelucker

Fertig gestrickt und auf etwas verrucht gestylt könnt ihr sie beim Instagram von @knitnoir bewundern (ist auch Maja, wobei ihr eigentlicher Account @majasmanufaktur ist).

Außerdem hat Heidi von Woolrocks sich ein Paar “Mamelucker” gestrickt und sie auch bei Instagram gezeigt.

Bei mir wird auch ein Paar auf die Nadeln wandern, nur bin ich noch unschlüssig zu Farbe und Garn…maschinenwaschbar wäre schon schön, und vielleicht in dunkelblau? Was meint ihr?

 

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And it was all yellow

Es werde Licht

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Dauert für euch der Winter auch schon viel zu lange? Ganz ehrlich, ich mag grundsätzlich den Winter – Kamin, warmer Kakao, Kerzenlicht, und natürlich: endlich ganz viel Stricksachen tragen und an langen Abenden Nachschub schaffen.

Aber im Moment kann ich echt nicht mehr. Erst war es lange warm, im November bin ich zum Teil noch im Longsleeve mit dem Hund laufen gegangen. Und dann kam der Regen. Und hörte nicht wieder auf. Überall ist es nass, die Wiese hinterm Nachbarhof ist inzwischen ein Schwanensee, auf der Riesenpfütze schwimmen ungelogen bis zu 50 Schwäne. Zum Glück gibt es diese Woche endlich Besserung!

Irgendwie fühle ich mich an ein Buch erinnert, das ich als Kind mal gelesen habe: Rock-a-Doodle. Da haut der Hahn ab, der bisher die Sonne herausgekräht hat, und auf einmal bleibt die Sonne weg und es hört nicht mehr auf zu regnen. Erst als der Hahn wieder zurück auf den Hof kommt wird es wieder schön.

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Immerhin eine freut sich hier über die Vogelschar

Wir hatten bisher keinen Hahn, und der Vogeljagdhund verbietet auch den Versuch mit einem geborgten Hahn den Frühling hervorzulocken. Also greife ich wieder mal auf mein Allheilmittel zurück und bessere meine Laune mithilfe von Strickzeug.

Fremde Federn

Seit ein paar Wochen kommen mir überall im Internet (und dank Stricktreffen mit Tüt’s Julia auch in Echt) gelbe Stricksachen vor die Augen. Die sonnengelbe Strickjacke von Julia ist wirklich der Hammer! Wikipedia behauptet zwar gelb wäre in der westlichen Kultur eine negativ besetzte Farbe, aber wer bei dieser Farbe negative Gedanken hat, der hat doch nen Knacks?!

Auch bei knit a bit more ist gerade ein richtig schön gelbes Garn zu einem Pullover gestrickt worden, auch so ein gute Laune Anblick, oder?

Bei Instagram hat Millefila ihr neues Paar Broken Seedstitch Socken vorgezeigt. Genau: Gelb als Kontrastfarbe, und auch super schön!

Übrigens auch bei Instagram: Der Hashtag #gulterkult (norwegisch für: gelb ist cool/spaßig) zeigt lauter gelbe gute Laune Sachen, unter anderem viel Strick. Bei Anflügen von schlechter Laune ein probates Gegenmittel – ganz ohne Rezept!

Hier kommt die Sonne

Noch bevor ich über die Werke der anderen gestolpert war, hatte ich bei meiner Sockenwoll-Nachschub-Bestellung bei Regia ein kräftiges Maisgelb mitbestellt, irgendwie hat es schon da zu mir gesprochen. Es ist inzwischen geliefert worden und auch im Shop.

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Einen ganzen gelben Pulli oder Großprojekt kann ich im Moment zwar nicht herzeigen, dafür versuche ich zu ernsthaft meine aktuelle Projektmenge wieder auf drei Stück zu begrenzen. Aber in einem kurzen Augenblick der Schwäche habe ich eben doch ein *hust* fünftes Projekt angeschlagen: Ein Paar gelbe Socken. Zur Mustersuche habe ich einfach mal bei Ravelry bei den Projekten nach gelben Socken gesucht, und habe mir ein Paar ausgesucht, das mir in der Farbe gefallen hat. (Normalerweise suche ich Muster aus und dann Garn & Farbe, aber wenn man Garn schon da hat kann man auch so rum suchen)

Gänsefüßchen – oder: gelbe Socken

Im Sinne des nahenden Frühlings stricke ich ein Lochmuster, dass aber aussieht wie Zöpfe, Cadence von Verybusymonkey. Für dieses Projekt habe ich eine absolut machbare Deadline: Nächste Woche übernachte ich nach der H&H bei meiner Cousine, die Cadence sollen ein Gastgeschenk werden. Hoffentlich teilt sie meine aktuelle Leidenschaft für gelb!

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Die Anleitung für Cadence ist für vom Bündchen runter gestrickte Socken, das Loch/Fake-Zopf-Muster geht nur so auf. Auf den ersten Blick wirkt es für eine (Gratis-!!!)Sockenanleitung irre umfangreich, drei Charts und noch einiges an Erläuterungen auf vier Seiten… Aber dann geht es wirklich überraschend einfach. Den ersten Socken habe ich schon fertig, selbst mit fiebrigem Infekt war die Anleitung absolut problemlos runterzustricken. Weil bisher nur einer fertig ist kommen die gelben Socken übrigens zu Auf den Nadeln bei Maschenfein.

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Das Gelbe vom (Oster-)Ei

Vielleicht habt ihr ja jetzt auch Lust auf gelbe Socken für den Frühling? Brauchen wir nicht alle ein Paar gelbe Socken für Ostern? Noch ist Zeit!

Gestern ist übrigens die Knitty für Frühjahr ’16 rausgekommen, und siehe da: zwei Gratis-Anleitungen mit gelben Socken (#1 & #2) !!! Oder wie wäre es mit diesen Lace Socken “Hedera” aus einer alten Brigitte?

 

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Sage am Sonntag #4

Ein Rock mit Taschen

Diese Woche hat beim Sage einige Veränderung gebracht:

Der Musterchart ist jetzt zweimal durchgestrickt.

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Diesmal konnte ich schon aus der Erfahrung schöpfen, und wusste welche Farben Hintergrund und welche Musterfarbe sind. Danach konnte ich die Fadenhaltung anpassen um die Farbdominanztechnik bestmöglich einzusetzen. Ich meine dass die Muster diesmal besser zu erkennen sind. Das werde ich aber im Hinterkopf behalten und am fertigen und gedämpften Teil nachprüfen und vorzeigen. Von der Länge her habe ich jetzt einen Rock von Taille bis knapp übers Knie. Jetzt bleibt also noch der schmalere Torso.

Der Berg an Felted Tweed Knäueln ist schon deutlich geschrumpft.

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Die Taschen

Letzte Woche war mir die Idee zu einer anderen Taschenart eingeflüstert worden, und das hat wunderbar geklappt. Beide sind fertig und eingefügt. Der Mohairfaden macht sie toll flauschig, ich glaub ich muss aufpassen dass mir nicht an kalten Tagen andere Leute ihre Hände in die Taschen stecken 😉

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Farblich passen die Taschen natürlich gar nicht zum Rest von Sage, daher habe ich oben drei Runden cremefarbenes Felted Tweed angefügt, so sieht man von außen nix von meinem kleinen frivolen Taschengeheimnis…die Felted Tweed Runden habe ich außerdem auf der einen Hälfte links gestrickt, so dass sie am Kleid als rechte Maschen erscheinen und aussehen wie ein Teil vom Muster.

Um die Taschen wirklich schon als geschlossene Beutelchen zu stricken habe ich mir einen kleinen Trick ausgedacht, dazu wird es aber noch einen ausführlichen Post geben.

Aussichten: Heiter bis wolkenverhangen

Ab jetzt geht es eine Weile einfach geradeaus, ohne Zu- oder Abnahmen weiter, die Taille halt. Danach muss wieder etwas Platz geschaffen werden, außerdem kommen dann die Steeks für Ärmel, Ausschnitt, und die von mir ergänzte Knopfleiste im Rücken. Leider gibt es für die Zunahmen keine Markierungen im Chart, ich werde also den etwas kryptischen Anweisungen der Anleitung folgen müssen. Naja, man kann nicht alles haben.

Das alles könnte ich mit einem kleinen Spurt sicher in zwei bis drei Wochen fertig haben. Allerdings nur wenn ich nicht zur H&H fahren würde, meinen Garten nicht bewirtschafte, und sonst ein paar andere Freuden aus meinem Leben streichen würde…kurz gesagt: Ist nichts mit zwei drei Wochen, ich lass mir Zeit, braucht halt so lang es braucht. Nebenbei bemerkt ist es ja mit fertig stricken nicht getan:

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Zum ersten Einsatz kommt Sage also vielleicht erst in Richtung September / Oktober? Wenn es wieder kalt wird? Zum Beginn der nächsten Eiszeit? Bei der Auf den Nadeln Seite von Marisa wird man Sage jedenfalls noch ein paar Mal betrachten können…

The good news is:

Falls es hier noch jemanden in den Fingern juckt, und dringend für nächsten Herbst ein Sage her muss…seit letzter Woche ist es deutlich einfacher geworden ans Muster ran zu kommen. Die Erstauflage der Windswept Collection war ja innerhalb kürzester Zeit vergriffen, und noch so ein Heft zu bekommen war ein reiner Glücksfall über eBay und Konsorten. Doch seit neustem kann man bei Marie Wallin direkt eine on-demand Ausgabe bestellen. Will heissen: Das Buch wird auf Bestellung noch mal gedruckt, und wird dann per Post geliefert.

Und eine gute Nachricht für Sage-Ja-Sager habe ich auch noch: die in der Anleitung geforderte Farbe “Hedgerow” Grün ist aus dem Sortiment genommen, ich habe allerdings noch 7 Knäuel davon gebunkert, die sind im Shop erhältlich. Und soviel ich auch über die Anleitung nörgele, so schlimm kann es nicht sein… sonst gäbe es hier keine Bilder.

 

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Skandinavischer Stricksamstag #9

Hei og god dag!

In dieser Rubrik möchte ich euch Einblicke in die “Strickszene” im Norden geben, euch Bücher, Blogs und Instagrammer, Tricks und Trends aus den Gefilden meiner zweiten Heimat vorstellen.

Was mich dazu beruft? Nun, mir wurde eine doppelte Staatsbürgerschaft in die Wiege gelegt (NO / DE), ich habe in Schweden und Norwegen gelebt (spreche beide Landessprachen), habe eine “Leihfamilie” in Schweden, und verbringe gerne Zeit bei ihnen und in den Wäldern um unser Ferienhaus in Skåne.

Ein Königreich im Königreich

Copyright: Kungahuset.se
Copyright: Kungyhuset.se

Diese Woche gab es in Schweden ja wieder Zuwachs in der königlichen Familie: Prinz Oscar Bernadotte ist da.

Aber abseits der öffentlichen Wahrnehmung gibt es noch eine zweite königliche Familie in Schweden. Selbst ausgerufen zwar und beschränkt auf das Fantasiereich Kammebornia, aber über Königin Pia und König Dennis Kammeborn gibt es auch viel zu erfahren. (Und da die beiden in ihrem Blog selber berichten ist der Wahrheitsgehalt vermutlich höher als bei den Klatschartikeln über die echten Royals)

Der Blog der beiden ist wirklich sehr interessant zu lesen, aber da sie auf schwedisch schreiben ist für nicht-Geheimsprechler der Informationsgehalt auf die Bilder beschränkt. Die Bilder solltet ihr euch auf jeden Fall mal angucken, man erkennt dass Profis am Werk sind!

Seit kurzem gibt es eine Neuigkeit aus Kammebornia, und zwar gibt es jetzt monatlich einen richtig ausführlichen Podcast. Mit Gästen, mit Wolle und Gestrick und mit englischen Untertiteln!

(Und in der zweiten Episode gibt es Besuch von einer Deutschen in Schweden, Sina von @Threehazels auf Instagram…ein absolut folgenswerter Account übrigens!)