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Gestrickter Damast

Der rohe Diamant

Bereits letztes Jahr hat Julia für mich eine Idee getestet: Damast stricken.

Streng genommen kann man Damast nicht stricken, denn per Definition ist der immer gewebt. Durch eine unterschiedliche Struktur der Webrichtungen entstehen sogar in einfarbigem Stoff Muster, die nur bei ganz bestimmten Lichtverhältnissen deutlich sind. Auf den ersten Blick wirkt das Gewebe aber einfarbig und hat eine schlichte Eleganz. Und genau das wollte ich gestrickt nachstellen.

Mir schwebte ein Tuch vor, alltagstauglich aber elegant, vielfach kombinierbar, schlicht aber raffiniert, und auf jeden Fall riesengroß und superleicht.

Mit Lamana Garnen konnte ich mir die unterschiedliche Struktur von Kette und Schuss (so heissen die Fäden beim Weben) im Damast vorstellen, denn Lamana bietet viele Farben über die gesamte Garnpalette an. Je nach Material kommt die Farbe aber anders rüber, da sich das Licht unterschiedlich darin bricht – wie in Damast eben.

Für meine Wunscheigenschaften von leicht und luftig, elegant aber alltagstauglich, diskreter Kontrast, habe ich mich für Cusi und Milano entschieden, denn beide haben eine ergiebige Lauflänge, und der Farbeindruck von seidengrau wirkt auf dem eher matten Merino-Kaschmirgarn ausreichend anders als auf dem gebürsteten Alpaka.

Julia hat dann ein paar Nachtschichten am Tuch gestrickt, und das Ergebnis finde ich einfach mega cool:

Den Kontrastrand kennst du vielleicht schon von meinen anderen Tüchern – gerade bei besonders leichten Materialien stricke ich gerne einen deutlich schwereren Rand an, da die Tücher dann besser fallen. Wir haben knallrot gewählt, damit du auch das Potential für ein Statement Tuch siehst – ein quasi einfarbiges Muster muss ja absolut nicht farblos sein 😉

Natürlich kann man das Muster auch direkt in ausdrucksstärkeren Farben stricken, blau, rosa, curry – zum Glück bietet Lamana viele Farben über beide Hauptgarne an. Oder du strickst direkt mit Kontrast, und freust dich über ein mehrfarbiges UND mehrdimensionales Muster, dann eher wie Brokat.

Und falls du spontan bist, und das Damast-Stricken direkt ausprobieren willst: Wir haben ein Garnpaket gepackt! Bis Ende des Monats gibt es das Paket zum Supersonderpreis, und mit der Beta-Version des Musters. Ab April steigt der Preis auf den regulären Materialpreis, und sobald die Anleitung ganz offiziell bei Ravelry verfügbar ist, dann noch auf einen Gesamtpreis.

Im April wird Julia alle interessierten Tester bei Ravelry betreuen, falls bei jemandem doch noch Fragen auftauchen – deine Chance auch als noch-nicht-Profi diese Techniken auszuprobieren, und bei Zweifeln an die Hand genommen zu werden.

Pssst: Mit der Kaum-Kontrast-Farbwahl haben wir natürlich die erste, kardinale Regel von Fairisle, Jacquard und Norwegermustern gebrochen. Der Vorteil ist aber, dass man wirklich Adleraugen bräuchte, um auf dem fertigen Riesentuch Fehler im Muster zu erkennen. Und so eignet sich das Tuch auch super als Erstlingswerk für Einsteiger im zweifarbigen Stricken um die Fadenspannung und das Steeken zu üben. Wie immer empfehle ich für den ersten Anfang meinen Videokurs bei Makerist.

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Die Deckenburg

Hast du früher auch gerne eine Höhle aus deiner Bettdecke und den Kissen gebaut, und dort gelesen?

Ich kann mich persönlich nicht daran erinnern wirkliche Konstruktionen gebaut zu haben, sondern einfach nur dass ich den Lärm von drei Brüdern aus meinem Reich aussperren wollte, mir die Decke über den Kopf gezogen habe, ein paar Kissen drumherum, damit Platz für Lampe, Buch und Luft blieb, fertig war meine Ruhezone.

Ein Blick auf Pinterest zeigt eine etwas andere Ausprägung: Das „Blanket Fort“, frei übersetzt eine Deckenburg.

Erwachsene bauen mit / für Kinder/n (die sind offenbar keine notwendige Bedingung, das innere Kind reicht aus), richtige Zelte aus Decken, Teppichen, Laken, Besenstielen und Kissen. Teilweise sind diese Kuschelhöhlen für Übernachtungsparties im Garten, teilweise aber auch semi-permanent im Kinderzimmer aufgebaut. Teilweise ähneln die Konstruktionen schon Bedouinenzelten, richtig mit Lampions und Sitzkissen.

Fast ein bisschen schade, dass ich damals nicht auch so tolle Zelte gebaut habe. Aber ich glaube der Sinn und Zweck sind der gleiche: Ein Geborgenheitsgefühl, umgeben von weichen Stoffen und gedämpftem Licht. Ein Ort zum Wohlfühlen und Kraft tanken.

Von daher macht es wohl Sinn, dass Sylvia McFadden ihr quadratisches Riesentuch „Blanket Fort Shawl“ genannt hat. Warm, wohlig und groß genug um darin einen blöden Tag zu verschlafen.

Mir ist das Design um Weihnachten herum bei Ravelry über den Bildschirm gekommen. Eigentlich hatte ich vorgehabt für meine Nichte – die im Februar erwartet wird – ein eigenes Muster zu entwerfen, aber hier passte einfach alles:

Das Tuch wird in Worsted-Weight Garn gestrickt, also relativ dick. Das hatte ich für das Winterbaby sowieso angepeilt. Das Lace Muster finde ich dabei toll, denn es sieht einerseits etwas mädchenhaft aus, ohne zu verspielt zu sein, und andererseits hält es beim Stricken die Spannung aufrecht.

Bei der Garnwahl musste ich etwas über meinen Schatten springen, und praktische Gesichtspunkte über persönliche Befindlichkeiten stellen: Ich habe mit Superwash Garn gestrickt. Genauer gesagt mit Rowan Pure Wool Worsted.

Grundsätzlich habe ich einige Gründe, warum ich Superwash wenn möglich/sinnvoll vermeide, dazu aber ein andermal mehr Details. In diesem Fall mussten meine Wünsche hinter der Lebensrealität zurückstehen:

In der Schweiz gibt es für Angestellte kleinerer Unternehmen nur sehr begrenzte Elternzeit, dafür aber die Möglichkeit die Kleinsten bereits einige Wochen nach der Geburt in Tagesbetreuung zu geben. Nun ist die werdende Mutter nicht die erfahrenste Wollwäscherin, und die Tagesbetreuer/innen haben sicher auch anderes zu tun, als ständig Milchflecken von Babydecken sanft einweichen zu lassen. Wenn mein Werk also ein langfristigeres Deckenfort für die Kleine sein soll, dann muss es ohne viel Tamtam mit in die Maschine können.

Für meinen Neffen habe ich damals diese Decke aus Lamana Como gestrickt, das kann auch bei 30° in die Maschine, allerdings waren die betreffenden Eltern auch lange mit ihm zuhause und haben Nachhaltigkeit und Liebe zum Material über Bequemlichkeit stellen können – und ich habe glücklich zur „richtigen“ Wolle gegriffen.

Was beide Decken gemein haben: Sie sind quadratisch, und groß genug um sie auch als Tuch zu tragen. Das finde ich total praktisch, denn so kann die Mama unterwegs die Decke um den Hals und das Baby am Bauch tragen. Am Ziel angekommen, gibt es direkt eine angewärmte Liegefläche für den Zwerg, die auch noch praktischerweise nach Mama riecht.

Zum Projekt:

Ich habe fast genau 500g verstrickt – Die Anleitung gibt die empfohlene Menge als 990 Yards an, und das kommt mit 5 Knäuel à 219 Yards sehr gut hin.
Ganz entgegen meiner üblichen Tendenzen habe ich mich fast zu 100% an die Anleitung gehalten. Meine einzige Änderung war, dass ich deutlich kleinere Nadeln genommen habe. Und das obwohl ich ja eh schon als (stich)fest strickend bekannt bin.
Wieso?
Das leidige Superwash Thema.
Eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Superwash wächst und wächst und wächst. Das erste Mal in der Wäsche, zack mindestens ne Nummer größer. Dazu leiert es auch noch über die Lebensdauer aus, aber das schlimmste ist die erste Wäsche.
(Ich bin ja eh schon Verfechter der Maschenprobe, aber wer Superwash einfach mal so nach Gefühl verstrickt und nachher in seinem Pulli zu ertrinken droht, der hat es fast schon verdient ;-))

Meine „Maschenprobe“ war eine Decke aus dem gleichen Garn, die ich vor einigen Jahren gestrickt habe. Anhand meiner Notizen von damals habe ich beschlossen, dass mir das Gestrick nach Wäsche (jaaaaa, Maschenproben muss man waschen, damit sie überhaupt was aussagen) am besten von einer 4mm Nadel gefiel, also 0,5 mm kleiner als in der Anleitung empfohlen. Aber das Original ist ja auch nicht aus Superwash Garn gestrickt.

Obwohl ich das Ganze wirklich gut durchdachte hatte, kamen auch mir zwischendurch Zweifel. Das Gestrick wurde bombenfest, ein Baby hätte sich auf den Abnahmen im Lacemuster blaue Flecken liegen können, es wirkte fast als hätte ich sehr feste Knoten ins Muster integriert. Der Rand war so fest, dass er richtig Stand hatte. Wenig kuschelig…

Doch die Wäsche und ein paar Stunden auf den Spannmatten haben mir Recht gegeben. Quadratisch, weich und locker fallend – genau wie es sein soll. Jetzt stimmt auch die Maschenprobe mit der Anleitung überein. Hätte ich diese Maschenprobe vor der Wäsche gehabt, dann müsste die Nichte demnächst unter einem löchrigen Lappen ohne Form liegen.

Ach ja, quadratisch. Da kommen wir zu den drei Dingen, die ich bei einer weiteren Decke anders machen würde:

  1. Die Garnwahl (wenn sinnvoll) anpassen. Bergamo oder Alpakka Ull würden sich super eignen, beides Mischgarne aus Wolle & Alpaka ohne Superwash Ausrüstung. Wolle macht leicht, Alpaka warm, beide sind sehr angenehm auf der Haut, und beide lassen sich steeken, denn:
  2. Das nächste Blanket Fort würde rund gestrickt und geschnitten. Die immer länger werdenden Rückreihen in glatt links haben richtig genervt. Ich würde es machen wie bei meiner Kjell Decke, und die Blende über dem Steek wäre auch wieder ein schönes Detail.
  3. Der letzte Abschnitt der Decke wird kraus rechts gestrickt. Das finde ich im Nachhinein stilistisch nicht so schön, vor allem ist es aber ein kleiner Fallstrick: Das kraus rechte dehnt sich nicht so sehr in die Breite wie das Lace Muster, das Tuch trotzdem ins Quadrat zu spannen ist mehr Krampf als nötig. Wenn ich diesen Teil nochmal so stricken würde (unwahrscheinlich), dann würde ich hier mindestens eine halbe Nadelstärke hochgehen.

Insgesamt finde ich die Anleitung aber wirklich toll, das Muster ist so einfach, dass ich nach kürzester Zeit blind vor’m Fernseher stricken konnte. Die Anweisungen sind klar und deutlich, sowohl als Chart als auch ausgeschrieben, und eignet sich auf jeden Fall für Anfänger und sicher als erster Versuch mit englischen Mustern.

Für die Nichte ist es hoffentlich für eine ganze Weile eine Deckenburg zum geborgen fühlen. Und ich plane schon mal das Erwachsenen Garten-Blanket-Fort für den Sommer. Mit Lampions, Gin Bar und Strickecke 😉

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X Mitts

Fingerlose Handschuhe mit X

Sind bei dir die Tage auch so farblos im Moment?

Berlin zeigt uns – wie jeden Winter – die kalte, dunkle und ungemütliche Schulter. Gefühlt wird es nicht hell, die einzige Farbe ist grau, und nicht mal der Hund hat Lust seine Runden zu machen.

Bretone gähnt Tongue out TuesdayUm nicht dem Trübsinn zu verfallen ist jedes Mittel recht, aber ganz besonders brauche ich Farbe für die gute Laune. Wie gut dass ich mir im Herbst einen Strang Wolle aus dem Stash gegriffen habe, und drauf los gestrickt habe. Denn als Ergebnis habe ich ein Paar gute-Laune-Fingerlinge für mich, ein Paar als Weihnachtsgeschenk, und eine Anleitung für dich.

Gestatten: Die X-Mitts.

Was eigentlich als kleine Fingerübung für eine Zugfahrt begann ist zu einem wahren Meisterstück, und wahrscheinlich schon jetzt mein meist-getragenes Strickstück aller Zeiten geworden:

Prio eins hatte natürlich die Passform.

Erfahrungsgemäß brauche ich für den Alltag einfach Handschuhe, mit denen ich alles machen kann. Ständiges An- und Ausziehen ist mit Hund, Handy und Handtasche einfach nicht drin. So kam es bisher immer, dass ich tolle Handschuhe gestrickt und dann doch nicht getragen habe. Die x Mitts trage ich dagegen tatsächlich seit Wochen jeden Tag. 

Prio zwei: Reversibilität!

Häh? Wendbarkeit.

Von Anfang an gefiel mir die Innenseite der Handschuhe fast genauso gut wie die Außenseite. Doch mit keiner gewöhnlichen Konstruktion wollte es so aussehen und gelingen, dass auch der Daumen optimal sitzt & beidseitig hübsch anzusehen ist.

Der erste Versuch scheiterte kläglich.

Zum Glück habe ich eine ähnlich besessene Prototypentesterin, und nach etlichen Tüfteleien an zwei Testobjekten hat es dann alles hingehauen. Die Lösung ist nichts für blutige Anfänger, aber wenn du bereit bist der Anleitung genau zu folgen, lernst du eine vermutlich komplett neue Konstruktion kennen. Inzwischen zeigt der Alltagstest sogar, dass wir die Mitts genau gleichmäßig auf links und rechts tragen… denn beim Ausziehen zieht man sie fast automatisch auf links, so genau sitzen sie.

Prio drei: Spaß anne Freude

Das i-Tüpfelchen an einem Design ist natürlich immer, wenn es richtig Spaß macht danach zu stricken. Die Mitts sind so ein Projekt. Die Kombinationsmöglichkeiten der Garne sind schier endlos.

Du hast ein Knäuel verrücktes Verlaufssockengarn im Stash? Raus damit und auf die Nadeln! Kombiniert mit einer einfarbigen Sockenwolle kommt es erst richtig zum strahlen.

Dir liegt es eher etwas ruhiger, wohlmöglich hast du selbst bei diesem Wetter nichts gegen Grau in Grau? Aber Handschmeichler sollen sie sein? Wie wäre es mit Milano wie mein zweites, verschenktes Paar? Oder eine Luxusvariante in Cardiff Small?

Du willst die Handschuhe auch beim Straße fegen tragen? Kein Thema, such dir doch einfach zwei Farben vom robusten Sisu aus, oder probiere eine Kombi aus Regia und einem Zauberball! Vielleicht hast du aber auch einfach ein paar Garnreste in passender Stärke, und kannst mit den insgesamt 250m Garnverbrauch etwas Stash abbauen.

Das Tollste: Das eigentliche Muster ist super einfach. Du kannst dich komplett auf die Konstruktion konzentrieren, und damit du sicher keine Schwierigkeiten hast gibt es (wie inzwischen immer bei meinen englischen Mustern) für jeden Stolperstein einen Link mit Tutorials.

Die Hauptsache ist nur, dass du deine Maschenprobe im Auge hast! Denn für den optimalen Sitz brauchen die Fingerlinge auf jeden Fall „negative ease“, sollen also beim Tragen etwas gedehnt werden. Meine 2,5mm Nadel ist dabei nur eine Richtschnur, alle Testerinnen mussten signifikant fester stricken als sie es gewohnt waren. 

Die Anleitung für die Mitts gibt es bei Ravelry und auf loveknitting, ich freue mich darauf vielleicht bald dein Paar als Ravelry Projekt zu sehen?

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Wenn es mal nicht pairfect wird

Achtung: Die Garne für diesen Beitrag stammen aus einem PR Sample.
Es ist kein Geld geflossen, aber für die Wolle habe ich nicht bezahlt.

Die Anleitung für meine Pairfect Pants ist inzwischen über ein Jahr alt, und den Ravelry Downloads zufolge gibt es inzwischen meine Hosen auf allen Kontinenten!!!
Mein Neffe gehört bekanntermaßen zu den Trägern, und obwohl er ja fast genauso alt ist wie die Anleitung, passen ihm seine immer noch… da sag mir noch einer es würde sich nicht lohnen für die Kiddies zu stricken. Zusammen mit seiner Rapunzel Zopfhose hatte er in den vergangenen Monaten eigentlich kaum Bedarf an gekauften Hosen. Wolle wächst halt mit!

Mich fasziniert ja selbst, dass bisher jede Färbung der Regia Pairfect für die Anleitung geeignet war, es sieht immer genauso aus, als wäre die Breite eines Windelhinterns Maßstab für die Färber gewesen, denn es geht bisher immer auf. Daher habe ich die Anleitung ja auch nach diesem bestimmten Garn benannt, und empfehle es auch weiterhin uneingeschränkt.

Ich bin eine Pairfectionistin

Und da das bekannt ist, hat mich schlaue Rebekka auf der H&H zielstrebig zum Regal mit dem neuen Lana Grossa Garn „1:1“ geführt. Denn das ist die neue Alternative für uns Pairfectionisten.

Grundsätzlich versuche ich ja meinen Stash zu verkleinern, daher nehme ich nur PR Sample an, auf die ich wirklich gespannt bin, und für die ich ein zeitnahes Projekt schon vor meinem inneren Auge sehe. (Oder zumindest versuche ich mich so selbst zu disziplinieren, denn seien wir mal ehrlich: Manchmal ist man wie in Kind im Candyshop, und dieses eine Knäuel wunderweicher Wollhimmel muss her, ob stashneutral oder nicht.)

Bei der 1:1 konnte ich natürlich nicht widerstehen, zu groß war meine Neugier ob auch hier die Färbung so genau passen würde.

Spoiler Alert: 1:1 Pants 

Lana Grossa hat mir nach der Messe je eine Farbstellung der 1:1 Varianten geschickt, denn genau wie bei der Pairfect wird es eine komplett gemusterte und eine mit uni-Anteil geben. (Übrigens kommt das Garn im Sommer 2018 auf den Markt, bisher ist es aber noch nicht auf der Lana Grossa Seite zu sehen.)
Anders ist, dass die 1:1 in zwei 50g Knäueln geliefert wird.

Das finde ich ehrlich gesagt eine tolle Idee. Noch vor ein paar Monaten hätte ich daran keinen zusätzlichen Nutzen gesehen, aber inzwischen:

Mit zwei kleinen Knäueln kann man prima zwei Socken gleichzeitig stricken, das habe ich dir hier ja schon gezeigt. Mit der gleichen Logik könnte man natürlich auch beide Beine für die Babyhose auf einmal stricken – suuuuper! Und es erspart auf jeden Fall das lästige Abrollen nach dem ersten Bein.

Aber auch für Einzelsockenunterwegs-Stricker (wie ich es normalerweise weiterhin bin), sind 50g Knäuel eine tolle Sache, denn man muss natürlich weniger Platz in der Handtasche für das Strickzeug reservieren. Das zusammengeschrumpfte Projekt auf dem Sockenwunder passt dann übrigens auch in die Abends-Ausgeh-Handtasche, so dass ich inzwischen selbst auf dem Weg zum Restaurant stricke… die rollenden Augen auf dem Fahrersitz  kannst du dir zwar vorstellen, aber hey: Wer sich auf fertige Wollsocken stürzt, der darf nicht über meine Beschäftigung spotten!

Zurück zum 1:1. Aufgrund von aktuell knapper Strickzeit habe ich die beiden 100g Pakete bei meinen Münsteraner Strickmädels Julia und Saskia verteilt. Die beiden haben geknobelt, und Julia hat eine 1:1 Dungarees Latzhose aus der teilweise einfarbigen Version gestrickt, während Saskia die komplett gemusterte Wolle verarbeitet hat.

Fazit: Cool!

Die Anleitungen gehen beide super auf! Der Neffe hat zur Sicherheit beide nochmal Probe getragen, und da ist nix zu meckern.

Farblich ist die 1:1 deutlich anders als alle bisherigen Pairfect Farbstellungen, und falls bisher noch nichts für deinen Geschmack dabei war, dann hast du ab diesem Sommer auf jeden Fall eine erprobte Alternative.
Da die brandneuen Knäuel noch keine offizielle Banderole hatten, war für die beiden Mädels das Ganze eine Art Wundertüte, und um ehrlich zu sein hielt sich die Begeisterung für die Farben zu Beginn in Grenzen. Mich erreichten Beschreibungen von „80er Trainingsanzug“ über „da kommt ein Streifen Neon-Kotze“. Aber schlußendlich loben wir doch die Produktdesigner: Die fertigen Hosen werden wohl nicht wieder hergegeben, denn so unerwartet die einzelnen Farben teilweise waren, als Ganzes ist das Konzept dann absolut stimmig 🙂

Ach ja: Etliche Fühltests im direkten Vergleich zur Pairfect, während und nach der Verarbeitung, haben ergeben, dass wir alle die 1:1 für deutlich dünner/leichter/flexibler halten, und damit auch etwas weicher. Vom Bauchgefühl her würde ich sie daher für den Sommer empfehlen, und ab Krabbelalter zur Vorsicht Knie-Verstärkungen aufstricken oder -nähen.

Was meinst du? Wird 1:1 eine pairfecte Alternative für dich?

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Das Spinnennetz-Tuch

Kennst du den Sympathikus?

Das ist kein sympathischer Typ oder so, sondern eine Art Gehirn außerhalb des Kopfes. Der Sympathikus ist ein dezentrales Nervensystem, das gemeinsam mit dem Para-Sympathikus wichtige Reflexe im menschlichen Körper steuert.

Man sagt allgemein dass der Para-Sympathikus für „Rest & Digest“ (Ausruhen & Verdauen) zuständig ist, also die Erholung und Regeneration deines Körpers steuert. Ganz ohne dass du etwas daran machst.
Der Sympathikus ist der Gegenspieler, der für „Fight & Flight“ (Kampf & Flucht) zuständig ist. Wenn der Sympathikus übernimmt, dann bist du hellwach, in Alarmmodus, deine Augen analysieren Gefahren, deine Muskeln bereiten sich für den Kampf vor, deine Abwehrreflexe sind geschärft.

Warum ich das weiß? Weil durch die Verletzung von meinem Unfall das Kräftegleichgewicht von den beiden nicht mehr 50/50 ist. Eigentlich sind die beiden Ying und Yang, bei mir hat aber der Sympathikus etwas mehr Power, mein Körper ist also schneller in Alarmbereitschaft als er sein müsste.

Warum ich das erzähle? Weil es mit meinem neuen Tuch zu tun hat. Indirekt.


Sagen wir mal so: Wenn jemand ohne Vorwarnung eine plötzliche Bewegung auf mich zu macht, sind meine Sinne ja vorher schon auf Überleben gepolt, mein Körper versucht mich also aus der Situation zu befreien. Vielleicht hast du mal den ersten Jason Bourne Film gesehen, in dem er feststellt, dass sein Unterbewusstsein blitzschnell neue Situationen auf jegliche Gefahrenquellen abcheckt und Verteidigungshaltung einnimmt. Mein Gehirn ist nicht konstant mit beschäftigt, so dass ich nicht bewusst alles einordne, aber im Hintergrund berechnet der Sympathikus eifrig alle Fluchtrouten und analysiert das Gefahrenpotential der Umgebung.
Wenn sich jemand mir ohne Ankündigung nähert, dann übernimmt der Sympathikus die Schalter und ich mache eine ausweichende oder abwehrende Bewegung.
Goosebumps hat mich gelehrt plötzliche Handbewegungen in Richtung meines Halses, trotz hyperaktiven Sympathikus hinzunehmen. Der Drang die Oberfläche dieses Tuchs anzufassen und zu begreifen scheint bei vielen Stricker/inne/n vergessen zu lassen, dass die unangekündigte Handbewegung eines Fremden Richtung Hals vom (An-)Gegriffenen als bedrohlich empfunden werden könnte.

Nun trage ich halt fast immer Tücher. Meist meine Eigenkreationen. Und dieses Jahr auf der H&H hatte ich jeden Tag ein anderes an. Katrin von Schoenstricken hat mich am Spiderweb Tag getroffen und ihr Mann hat uns fotografiert, siehe hier. Das Messelicht steht uns beiden leider nicht gut :-/

Der Spiderweb Tag war für meinen Sympathikus der SuperGAU. Wie gesagt, ich war vom Goosebumps schon einiges gewohnt, aber diesmal griffen mir sogar einmal zwei Menschen gleichzeitig ans Tuch, einer davon stand dabei hinter mir. In dem Moment wirkte ich glaube ich kurz wie ein in die Enge getriebenes Tier, habe mich aber schnell wieder gefangen.

Zum Glück ist mein Gehirn nicht das von Jason Bourne, sondern das einer Strickerin, und ich kann rational einschätzen, dass begeisterte Wollsüchtige keine körperliche Gefahr für mich darstellen. Und natürlich freue ich mich mega darüber wenn eine meiner Ideen solche Begeisterungsstürme hervorruft! Aber dass Spiderweb SO gut ankommt, das hatte ich echt nicht vorhergesehen.

Es ist aber wirklich ein vielseitiges Tuch: etwas asymmetrisch, von beiden Seiten schön, es fällt klasse, und ist 100% unisextauglich, denn die Form ist irgendwo zwischen Schal und Tuch. Und das von mir verstrickte Garn (feinstes Cashmere) macht es zu einem überraschend belastbaren Kuscheltraum, der für viele Jahre ein Lieblingsteil bleiben wird.

Vernünftig wäre es also gewesen, das Tuch noch unter Verschluss zu halten, die Anleitung klammheimlich zu testen und dann zum Herbst rauszugeben. Fand ich aber irgendwie gemein, außerdem habe ich Louisa von Cardiff versprochen ihr alsbald die Anleitung zuzuschicken, damit sie selbst eins für sich stricken kann.

Daher haben Julia und ich uns für eine etwas andere Testvariante entschieden:
Der Test wird zwar in unserer inzwischen normalen Routine über Ravelry abgehalten. Es gibt eine Deadline und bestimmte Regeln.
Aber: Wenn du eher in Ruhe und ohne Druck die Testanleitung vor Veröffentlichung stricken möchtest, dann gibt es noch die Möglichkeit inoffiziell zu testen.

Spinnennetz Tuch spiderweb steek stichfestDafür haben wir diese Woche zwei Garnpakete geschnürt, eins aus Cardiff Small, und ein etwas günstigeres aus Lamana Milano. Du kannst die Pakete zum Materialpreis kaufen, und bekommst quasi die Testanleitung gratis dazu, ganz ohne Verpflichtungen.
Die „offiziellen“ Tester, die mit Deadline etc., bekommen einen 10% Rabattcode für die Pakete. Wer am Ende der Deadline ein fertiges Projekt mit der Anleitungsseite bei Ravelry verlinkt hat, der bekommt außerdem die finale Version des Musters freigeschaltet. Die Ravelry Diskussion mit Fragen und ggfs. Korrekturen steht natürlich beiden Sorten von Testern offen.

Klingt nach einem guten Deal? Und du hast eh schon Lust etwas super raffiniertes für den nächsten Herbst (oder sogar schon Weihnachten, denk dran…unisex) zu stricken? Dann mach doch mit!

Am besten meldest du dich bei Ravelry, oder unter testknitting {at} stichfest net (sorry, eine automatische Mailadresse führt sofort wieder zu endlos Spam).

 

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Eins vor’n Latz

Mit inzwischen 6 1/2 Monaten wird der Neffe zunehmend interaktiver – soll heissen: Man merkt dass er auf verschiedene Menschen unterschiedlich reagiert, dass er seine Umwelt wahrnimmt und offensichtlich schon kleinere Zusammenhänge erkannt werden.

Er erkennt mich inzwischen, strahlt über das ganze Gesicht wenn ich die Treppe hochkomme und freut sich auf den Tanten-Arm zu kommen. Er ist allgemein ein seeeeeehr pflegeleichtes Bürschlein. Oder vielleicht auch andersrum: Er wird so intensiv umsorgt, er kommt von selbst nicht mal auf die Idee noch mehr Aufmerksamkeit einfordern zu müssen. Stattdessen scheint er wohlwollend zu akzeptieren, dass sich die Welt um ihn dreht, und alles nach Wunsch verläuft. Er kennt es ja auch nicht anders.

Der Neffe hat es ja eigentlich bestens, er scheint das auch zu wissen. Er könnte ja jetzt auch friedlich weiter die Brust nehmen, aus dem Fenster gucken, und das ruhige nette Baby bleiben, das von allen angehimmelt wird. Ein äußerer Grund für Weiterentwicklung besteht ja eigentlich gar nicht.

Aber irgendeine Kraft in ihm drin treibt ihn. Nicht in die Bewegung (meine Güte kann dieser Wicht still halten!), aber in die Erkundung! Die Oberfläche vom Goosebumps Tuch um meinen Hals? Wahnsinn! Nagellack auf den Tantenfingern? Inspektion! Erwachsenenessen auf einem Teller? Mindestens anfassen!

Je neuer und fremder etwas ist, desto interessierter ist der kleine Mann. Kindliche Neugier halt.

Und ich freue mich für ihn. Denn seine Neugier ist willkommen, wird gefördert und positiv bestärkt. Es wird noch lange (und hoffentlich sehr lange) dauern bis er aufhört unbeschwert auszuprobieren. Ich hoffe für ihn, dass er nach negativen Erfahrungen seine Lehren zieht, aber weitermacht. Dass ihn die erste heiße Herdplatte lehrt vorsichtig zu sein, aber keine Angst vor Kochstellen zu entwickeln.

Im Grunde genommen wünsche ich ihm, dass er eine gehörige Frustrationstoleranz aufbaut. Dass er auch mal scheitern kann, und am nächsten Tag wieder angstfrei von vorne anfangen kann.

Ich versuche das auch in meinem Erwachsenenleben strikt durchzuziehen, mich von Ängsten und schlechten Erfahrungen nicht einschränken zu lassen. Dabei bin ich schon so weit gegangen, dass ich mich eine Weile gezwungen habe 1x im Monat zu fliegen, damit ich meine aufkeimende Flugangst im Schach halten konnte und nicht umgekehrt.

Ohne diese Bereitschaft zu scheitern und von vorne anzufangen, und mich auch mal selbst zum durchbeissen zu zwingen, könnte ich nicht kreativ arbeiten. Oder zumindest nicht so vielseitig. Denn bei jeder neuen Idee für ein Strickdesign weiß ich: Mit gewisser Wahrscheinlichkeit muss ich alles wieder aufmachen. Trotzdem fange ich an – genau wie der Neffe nach dem Nagellackdaumen greift – der ist spannend – ihn in den Mund steckt – schmeckt doch nur nach Daumen – und wieder ausspuckt. Beim nächsten Teil – Kochlöffel – greift er mit genauso großer Begeisterung zu, nuckelt dran rum, stellt fest: geschmacksneutral, und spuckt aus. Das wiederholt er mit Engelsgeduld, bis dann doch mal ein Löffel mit Brei oder ein Stück Apfel die Geschmacksnerven beglückt.

Nach ähnlichem Verfahren habe ich übrigens die Pairfect Latzhose ausgetüftelt:

Die Pairfect Pants waren mehr oder weniger ein Zufall. Eine fixe Idee, die beim ersten Versuch klappte, und bereits im zweiten Versuch perfektioniert war.

Aber als der Neffe endlich groß genug für seine Pairfect Pants war, war er schon aus zwei gestrickten Latzhosen (1 & 2) nach Klompelompe Anleitungen herausgewachsen. Und die Windelwechsler überraschten mich, als sie sagten: eigentlich hätten sie gerne noch eine Latzhose. Denn noch läge er ja viel, und wenn er hin- und herrutscht, dann bliebe die Hose dank Latz wo sie hingehört. Das rechtfertige sogar den zusätzlichen Windelwechselaufwand.

Das war im August. Und seither habe ich getüftelt. Von Zufall kann hier keine Rede sein.

Chronologie 

Erst habe ich ein Knäuel in der Farbe „Adria“ verstrickt. Habe alles ausprobiert, geribbelt, wieder probiert, wieder geribbelt, und nach wochenlangen Versuchen schließlich eingesehen: Das geht nicht.
(Zumindest nicht mit meiner Pingeligkeit, denn ich will dass die Streifen genau hinkommen)

Also habe ich wieder geribbelt und eine normale Pairfect Pants daraus gemacht.

Aber aufgeben gibt’s nicht, und so bin ich wieder ins Lager, habe mir ein Knäuel der Farbe „Cinamon“ rausgesucht, und entschieden dass dann eben nur die die Beine geringelt werden, aber dass es eine Latzhose geben wird.

LatzhoseNicht dass du glaubst mit neuer Farbe wäre alles ein glatter Rutsch gewesen: Auch Cinamon wurde mit Sicherheit 20x an unterschiedlichen Stellen geribbelt, bis dann endlich alles so hinkam wie gewünscht, aber am Ende ging es.

Also schnell aufgeschrieben, testen lassen, warten bis alle fertig waren, Korrekturen eingearbeitet, und jetzt endlich ist das neue Muster soweit! Du kannst es jetzt bei Ravelry runterladen. Julia hat auch darüber geschrieben, dass man mit einigen Anpassungen auch die komplett gemusterten Varianten der Pairfect benutzen kann, das wäre nur für die Anleitung zu umfangreich geworden.

Der kleine Mann trägt zur Latzhose seinen Emilbody, über den hatte ich hier schonmal geschrieben. Aus beidem wird er sehr sehr bald wieder rausgewachsen sein, vor allem wenn diese Neugier auf Nahrung anhält 😉

Übrigens habe ich vor demnächst mal den Kochlöffel in Kartoffelpürree zu tunken bevor ihn der Neffe in die Hand kriegt – mal sehen wie er darauf reagiert wenn das Ding auf einmal doch nach was schmeckt. Eine frühe Lektion in: Gib den Dingen auch mal eine zweite und dritte Chance 🙂

(Leider stammte keins der beiden Knäuel aus meinem Privat-Stash, so dass leider 200g Sockenwolle ohne Stash-Effekt verstrickt wurden…)

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Von Männern und Frauen

In den letzten Wochen ist da Thema #metoo in aller Munde. Leider, aber auch endlich.

Auch ich habe umfangreiche eigene Erfahrungen mit übergriffigen und handgreiflichen Männern.

Jeder einzelne Vorfall hat mich geärgert und verletzt.

Als mir in Rom einmal ein vorbeigehender Mann vollkommen ungehemmt zwischen die Beine gegriffen hat habe ich vor Wut die ganze Straße zusammengebrüllt. Dass ich so viele italienische Schimpfwörter kenne war mir vorher gar nicht klar.

Aber diese plumpen, offenen Respektlosigkeiten lasse ich so wenig wie möglich an mich ran. Dumme, dumme Männer, sage ich mir (wobei es in einem Fall sogar eine Frau gewagt hat).

Viel schwieriger finde ich die Einordnung von weniger offensichtlichem Sexismus. Wenn mein „Frau-Sein“ mein Gegenüber in seinem/ihrem Verhalten beeinflusst und ich anders behandelt werde als ein Mann (trotz meiner Super Schnurrbart Tarnung!)

Wikipedia liefert diese hilfreiche Definition:
Grundlage von Sexismus sind sozial geteilte, implizite Geschlechtertheorien bzw. Geschlechtsvorurteile, die von einem ungleichen sozialen Status von Frauen und Männern ausgehen und sich in Geschlechterstereotypen, Affekten und Verhaltensweisen zeigen“

Gut gemeinter Sexismus begegnet mir täglich. Wenn mir Männer sagen dass sie gern wieder Wollsocken wie von Oma hätten, aber als Mann stricken lernen…geht gar nicht.

Oh Mann!

Aber auch in meinem anderen Job zum Beispiel – ich arbeite, abgesehen von der Office Managerin, nur mit Männern.

Meine „weibliche Sicht“ auf Themen ist dabei gern gesehen, wobei ich behaupte dass meine „weibliche Sicht“ hauptsächlich eine „ökonomische Betrachtung“ inmitten von „technischen Aspekten“ ist, denn meine Kollegen kommen alle aus nicht-wirtschaftlichen Fachrichtungen. Ein Mann mit meinem Hintergrund würde aber vermutlich gar nicht so anders auf Probleme zugehen als ich. Naja, vielleicht ist mein Fokus auf Gestaltung und Kommunikation etwas ausgeprägter als bei anderen Ökonomen, aber ich habe gehört manche Männer sollen dazu auch in der Lage sein 🙂

Ein Kollege fragte vor kurzem – von der öffentlichen Debatte sensibilisiert – ob ich mich zwischen den Männern unwohl fühlen würde. Ganz und gar nicht.

Etwas geschluckt habe ich nur damals bei der Vorstellungsrunde im Büro, als ich den Männern als die „schöne Sophia“ vorgestellt wurde. Mir ging bei jedem Kollegen durch den Kopf, ob er wohl als der „muskulöse Michael“, der „trainierte Thomas“ und der „wohlgeformte Wladimir“ vorgestellt wurden, habe mir aber den Kommentar verkniffen. Mit Sicherheit unbewusst und gutgemeint kam hier der Fokus aufs Geschlecht von weiblicher Seite. Ich gehe davon aus, dass die Kollegen in der Zwischenzeit andere Adjektive mit mir verknüpfen, und wie gesagt: böse gemeint war das sicher nicht*.

Trotzdem ist es bedrückend, dass es so außergewöhnlich ist, was mir diesen Monat passiert ist:

Gleich zwei beeindruckende Männer sind in mein Leben getreten. 

Beeindruckend, weil ich mit beiden jeweils lange Termine und Gespräche hatte, und in keinem Moment auch nur das Gefühl hatte als Frau wahrgenommen zu werden. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick nicht erstrebenswert, denn wie viel Anstrengungen unternehmen wir Frauen eben doch um hübsch und weiblich zu wirken.

In beiden Fällen wurde angeregt diskutiert und neben den direkten fachlichen Themen kamen wir jeweils auch auf politisches, privates und familiäres zu sprechen. Ob einer der beiden meine Augenfarbe weiß? Ich wage das zu bezweifeln. Aber meinen Standpunkt zur medialen Debatte um Trump, meine Einschätzung zur Entwicklung des deutschen eCommerce, oder welches Buch ich sehr hilfreich fand, ich glaube das ist im Gedächtnis geblieben.

Diese beiden Männer sind – komplett unabhängig voneinander – mein Lichtblick des Novembers.

Dass sich jemand, der mir so viel beibringen kann, ernsthaft mit dem Gesagten auseinander setzt, mit Spaß und Gelächter stundenlang Ideen wälzt, und mir auch soviel beibringen möchte, das kommt selten ohne Hintergedanken des Weges. (Beide erzählen mit strahlenden Augen von ihren jeweils langjährigen Beziehungen, ich schließe Hintergedanken komplett aus.)

Die Leidenschaft und die Hingabe, die beide in ihre Berufe stecken hat mich diesen Monat so unglaublich inspiriert. Die schiere Menge an Fachwissen, aber auch die Fähigkeit andere daran teilhaben zu lassen, sowie die Offenheit andere Standpunkte in das eigene Gedankenkonstrukt aufzunehmen, hat mich tief beeindruckt. Und dass ich durch puren Zufall in einem Monat direkt zwei solche tollen Menschen gefunden habe macht Hoffnung auf noch mehr Verrückte, Überzeugungstäter, Genies und Nicht-Sexisten da draußen.

WOW! Ich freue mich so darauf das gelernte umzusetzen, noch mehr Ideen zu entwickeln, und etwas von dieser lebendigen Lebenshaltung auf mich abfärben zu lassen.

Aber zuerst muss ich jetzt meinen Vottekalender noch gerade eben rechtzeitig an die Wand bringen, und wünsche dir eine schöne Vorweihnachtszeit. Morgen kommt von mir dann wieder ein Strickthema, aber an meinem #memalsogarnicht November wollte ich dich teilhaben lassen.

* Ich nenne das „positiven Sexismus“, in Anlehnung an „positive discrimination“ gegen/für Schwarze in den USA. Übrigens habe ich schon mit einigen Skandinaviern die Diskussion über „positiven Rassismus“ uns gegenüber geführt. Es ist nämlich wirklich unterhaltsam, wenn uns aufgrund der nordischen Herkunft die positivsten Eigenschaften unterstellt werden, oder ich zum Beispiel aus der Verkehrskontrolle (Führerschein daheim vergessen) mit einem freundlichen „Ach wirklich? Norwegen ist ja so ein schönes Land, meine Frau und ich fahren seit Jahren immer gerne hin, in die Gegend um Stavanger, so schön! Na dann wünsche ich Ihnen noch eine gute Fahrt, oder god reise, haha!“ herauskomme. Ohne den komischen Nachnamen hätte ich für die Ordnungswidrigkeit ein Bußgeld bekommen… Also ich will mich echt nicht beschweren, aber da ich weiß wie gern meine Landsleute trinken hätte ich mich ja mindestens pusten lassen 🙂

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Immer schon

Es gibt so Sätze, die bringen mich zur Weißglut.

„Das haben wir immer schon so gemacht“ ist einer davon. Vielleicht sogar der schlimmste.

„Das haben wir immer schon so gemacht“ ist nämlich meistens das Totschlagargument für „Ich will nichts ändern, ich will nicht nachdenken, ich will einfach nur meine Routine“. Ein ausgetretener Pfad quasi.


Diese Geisteshaltung trifft man insbesondere bei größeren Unternehmen (oder Behörden) – einer der Gründe warum große Konzerne neue Ideen von Start-ups kaufen müssen statt sie selbst zu entwickeln: Je mehr Menschen mit „Dhwissg“-Syndrom, desto schwieriger ist es etwas zu hinterfragen und vielleicht eine neue Lösung zu finden. Wenn nämlich erstmal ein „Dhwissg“-Patient in einer leitenden Position vorhanden ist, dann sammelt er gerne weitere um sich an. Und nach einer Weile versteift ein früher mal innovatives Team, es wird immer weiter gemacht wie bisher, und irgendwann geht es eben nicht mehr wie immer…

Akutes „Dhwissg“ ist für eine Firma heilbar, zu spät erkannt ist es möglicherweise tödlich. Noch schwieriger ist aber die Prävention, eine Unternehmenskultur, die Hinterfragen und Umstürzen nicht nur gestattet, sondern fördert ist schwierig beizubehalten. Aber möglich!

Der Möbelschwede schafft das offenbar

Bis letzte Woche hätte ich auf die Frage „Mit welchem Menschen aus der Wirtschaft möchtest du gerne mal Abend essen“ wie aus der Pistole geschossen „Ingvar Kamprad“ gesagt (das ist der IK in IKEA). Aber diese Woche habe ich meine Meinung geändert: „Wer auch immer Eket erfunden hat und durchgesetzt hat dass ein IKEA Produkt ganz neu zusammengebaut wird“

Letzte Woche habe ich nämlich meine ersten Eket’s gekauft und zusammengebaut. Dazu musst du wissen, ich bin ein IKEA Profi. Mit meinem elektrischen Mini-Schraubendreher mit Inbus-Bit (oder meinem knallpinken Schlüssenanhänger-Inbus aus dem IKEA Museum) baue ich dir Möbel in Affenzahn auf. Ob Brimnes, Kallax, Expedit oder Godmorgon, das meiste kann ich ohne Anleitung, denn wie IKEA Möbel konstruiert ist bei mir in Mark und Blut übergegangen. Hier eine Inbusschraube, da einen Dübel, da ein bisschen dagegenklopfen damit es wirklich passt, zack: Da steht das Regal!

Nicht so mit Eket. Fünf Stück habe ich letzte Woche in den dritten Stock geschleppt, voll Vorfreude den Samstagmorgen konstruktiv zu füllen. In der Möbelausstellung hatte ich mich noch gewundert warum IKEA neben Kallax noch eine Linie mit quadratischen Regalen brauchte, ich wusste auch nicht genau was mir eigentlich an Eket besser gefiel (außer die vielen Farben), aber ich probier halt gern mal was neues…dachte ich.

Und dann diese Anleitung. Bahnhof. Nichts sah aus wie vorher. Da war auch kein Inbusschlüssel.

Stattdessen ein komplett neues System! Und ich habe mich dabei erwischt wie ich genervt die Teile wieder hingelegt habe und sagen wollte „Was soll das? Das hat doch immer gut geklappt“ (Das ist ganz knapp vor „Dhwissg“).

Aber dann packte mich der Ehrgeiz, und siehe da: Die neue Methode ist genial! Man sieht keine Schrauben mehr, die Ecken auf Gehrung sind ultra stylisch, die Löcher leiern nicht mehr aus, der Schubladenmechanismus ist besser als bei meiner alten Nobelmarkenküche 😮

Das erste Eket dauerte zwei Stunden. Ich war klitschnassgeschwitzt (weil ich noch mit Kraft versucht hatte meine Denkfehler auszubügeln…alte Gewohnheiten sterben langsam). Aber dann hatte ich es begriffen. Sonntagmorgen kamen zwei bis fünf an die Reihe und es lief wie am Schnürchen. Jetzt habe ich fünf Schubladenschränke und will den Erfinder umarmen.

Das soll hier keine Werbung für IKEA werden, eigentlich will ich auf etwas ganz anderes hinaus: Wie kann es sein, dass ein inzwischen nicht mehr ganz junges Unternehmen, das weltweit mit dem Inbus-Schlüssel in Verbindung gebracht wird, es hinbekommt, dass der Erfinder von Eket das ganze Konzept auf den Kopf stellt? Und was wäre wohl möglich, wenn es mehr Chefs wie den vom Erfinder von Eket gäbe, der einfach mal ausprobieren lässt ob es klappt? Vielleicht könnten wir dann nicht nur Möbel ohne sichtbare Schrauben haben, sondern auch reife Avocado ohne Druckstellen, ein Auto mit Wasserdampf-Antrieb, und einen Kühlschrank der mich erst an den Schokoriegel lässt wenn ich zwei extra Runden um den Block gelaufen bin 😉

Mein Learning aus der Sache mit Eket war auf jeden Fall, dass ich angefangen habe meine Anleitungen neu zu machen. An einem neuen Look hatten wir parallel zum neuen Webseiten Design gearbeitet, und zB Emil ist schon im frischen Format veröffentlicht worden. Aber warum nicht auch das alte nochmal hinterfragen? Also habe ich diese Woche bereits den Dimasq Doubleface Schal neu gemacht, und die Pairfect Pants Anleitung direkt hinterher.

Aber neu ist nicht nur der Look, sondern auch die Funktion. Denn wenn du in Zukunft eine meiner Anleitungen herunterlädst, findest du im Pdf einige Zusatzfeatures:

  1.  Instagram # und Ravelry Link. Falls du deine Werke teilen willst oder in den FOs von anderen nach Farbinspirationen stöbern willst weisst du direkt wo du suchen musst.
  2. Methode. Ganz am Anfang des Pdf erkläre ich das grundsätzliche Vorgehen, damit du dir zu den bloßen Maschenangaben vorstellen kannst, was du gerade bearbeitest.
  3. Nachschlagen von Techniken. Die deutschen Anleitungen haben – wo möglich – Seitenangaben zu Marisa’s Buch „Stricken – Masche für Masche“. Außerdem verlinke ich weiterführende Tutorials aus dem Internet (die sind allerdings auf Englisch – aber mit Bild). Die englischen Anleitungen linken überall ins Netz.
  4. Größentabellen geben dir einen Überblick über die Maße
  5. Tipps & Tricks geben dir ein paar Ideen für Variationen oder kleine Hilfestellungen für Knoten im Gehirn.

Das Ganze ist natürlich eine Heidenarbeit, aber vielleicht freust du dich ja über eine verbesserte Anleitungssystem ähnlich wie ich mich über ein verbessertes Regal.

 

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Fersengestaltung

Noch nicht mal Socktober, und trotzdem bin ich am Socken stricken wie eine Wahnsinnige.

Dass ich neuerdings immer mein kleines Sockenpaket aus Mini-Bag, Pairfect & Sockenwunder mit mir rumtrage macht sich echt bezahlt! Die diesjährigen Weihnachtssocken sind so gut wie alle fertig!

Wobei das alles noch unterstützt wird von der Entdeckung der Afterthought-Ferse (oder Nachtrags-Ferse, wie man sie scheinbar auf Deutsch nennt). Kombiniert mit den Mini-Rundnadeln formt diese Technik die Socken fast wie von selbst. Hier habe ich euch ja schon gezeigt wie ich für die nachträgliche Ferse vorsorge, heute zeig ich euch noch wie man das Loch für die Ferse wieder öffnet.

Und zwar mache ich das so:

Erst einmal stricke ich den ‚Sockenschlauch‘ ohne Ferse fertig. Also Spitze dran, vorne zunähen (kitchener’n), feddisch!

nachtragsferse

Wenn ich dann beide Socken soweit fertig habe, nehme ich mir ein möglichst spitzes Nadelspiel in einer Stärke kleiner als die genutzten Sockenwunder. Unterwegs könnte man auch die Rundnadeln nehmen, aber die dünneren, geraden Nadeln machen es etwas weniger fisselig.

nachtragsferse1

Mit den Nadeln werden die Maschen für die Fersenöffnung wieder aufgenommen. Dazu nehme ich immer das rechte „Bein“ der Masche unter dem gelben Faden auf die dünne Nadel.

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Dann drehe ich den Sockenschlauch um, und wiederhole das Spiel auf der anderen Seite des gelben Fadens.

nachtragsferse3nachtragsferse4

Im nächsten Schritt zupfe ich den gelben Faden Masche für Masche zwischen den dünnen Nadeln weg.

Übrig bleibt eine Öffnung mit genau der Maschenzahl, die auch angeschlagen wurde.

Soweit so gut. Aber das ist ja keine Ferse, das ist eine Öffnung für eine Ferse.

Die scheinbar gängige Methode diese Öffnung zu füllen, scheint zu sein, einfach eine Bändchenspitze in diese Öffnung zu stricken. Und da würde normalerweise meine Begeisterung für die nachträgliche Ferse aufhören. Denn diese „Bändchenferse“ sieht besch***en aus. Total kantig. Die steht überall ab! Außerdem stelle ich mir eben gerade das Bändchen als absolut unbequem in Schuhen vor. Das muss doch Blasen machen! Und so Reibeflächen an einer notorischen Durchscheuerstelle? Also das wollte ich jedenfalls nicht ausprobieren. Und so blieb die Öffnung eine Weile lang leer…

nachtragsferse5

Aber… wie der Zufall es will – und es scheint wirklich Zufall zu sein, denn von Sockenwundern steht da nix – hat Susan B. Anderson diesen Sommer die Lösung rausgehauen: Ihre Anleitung Smooth Operator Socks bei Ravelry! Gut dass ich ihr bei Instagram folge, denn so starrte ich auf einmal auf ein Bild der perfekten, runden Ferse, genau wie ich sie suchte.

Die Anleitung ist bombastisch gut, tolle Detailbilder in einer Schritt-für-Schritt Beschreibung die ihren Namen verdient. Immer sowohl für Nadelspiel als auch Magic Loop erklärt. Und perfekt für Garne mit Farbverlauf oder Streifen!

Die Magic Loop Beschreibung lässt sich 1-zu-1 auf die Sockenwundernadeln anwenden, es ist halt nur kein langes Seil im Weg. Nach dem Auffriemeln der Öffnung stricke ich daher auch wieder auf die Minis.

Betonte Körperrundungen – Aunahmsweise genau mein Fall!

Die Ferse wird rund wo ein Fuß eben rund ist. Keine Reibungsbändchen. Susan gibt noch Tipps für den Kitchener Stitch (und die sind wirklich hilfreich!), und am Ende hat man richtig schöne Socken, (fast) komplett auf Mini Rundnadeln gestrickt.

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Also an meinem Fuß passt diese Sorte Ferse optimal!

Nachteil: Die Anleitung ist auf Englisch. Und sie ist (für eine Sockenanleitung) relativ teuer.

Aber: Innovation muss belohnt werden! Besonders wenn die neue Technik so viel Verbesserung bringt.

Also schaut sie euch mal an, meine $$$ bereue ich nicht.

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Ein Knäuel voller Buntes

Habt ihr auch so eine magische Anziehung zu bestimmten Garnen?

Canaval

Mich zieht es immer wieder in Richtung von knallbunten Strängen, gerne Sockenwolle, gerne handgefärbt. Frisch gekauft schmachte ich den Strang an, freue mich über die völlig verrückten Farben, und bilde mir ein Socken in dieser Farbe entweder selbst zu tragen, oder verschenken zu können.

Manchmal geht das auch gut. Beim wickeln stellt man auf einmal fest dass es gar nicht sooooooo wild ist, oder man kennt da jemanden mit genau der Hauptfarbe als absolute Lieblingsfarbe. Manchmal stellt man aber auch fest: Das war ne doofe Idee.

Ist mir kürzlich wieder so gegangen. Und zwar:

manosmalvin
Das war Malvin

Vergangenen Winter hatte meine Mutter mir einen Strang Manos del Uruguay Sockenwolle geschenkt. Die Farbe hieß Malvin, der Strang sah irgendwie dunkelblau mit einem gelben Fleck aus, stellte sich dann aber als eine total tolle Mischung aus goldgelb, petrol, lila, und blau raus. Das entstandene Paar Socken hat mich so umgehauen, dass ich direkt noch einen Strang haben wollte… also kaufte ich mutig einen in Farbe Carnaval. Viel pink, etwas rot, ein wenig pfirsisch, orange und auch etwas blau.

Zugegeben, jetzt wo ich das so schreibe…ja das klingt eher wie die Beschreibung eines ganz fiesen Drogenrauschs als nach Socken. Gewickelt sieht es toll aus, knallbunt, fröhlich und mädchenhaft (s.o.). Die Maschenprobe hat mich dann allerdings wieder gar nicht vom Hocker gehauen. Irgendwie zu ungleichmäßig.

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Malvin war so schön!

Carnaval ist nicht so meins
Carnaval ist nicht so meins

Leider hat das erste Paar Socken aus Manos dann auch nur vier mal anziehen überlebt. Die Sohle besteht aus mehr Loch als Material. Lektion gelernt: Auch wenn es Sockenwolle heißt, Poly-Anteil hat und als Socke toll aussieht – Alegria ist nicht für Socken an Menschen geeignet, die sich tatsächlich auf den Füßen fortbewegen… Das ganze bei einem wirklich stolzen Preis übrigens. Kurz gesagt: Seit ein paar Monaten lag hier ein Strang extrem bunte, für Socken nicht geeignete Sockenwolle rum und grinste mich blöd an. Grrrrrrr.

Meine erste Rettungsidee war, ein Paar Broken Seedstitch Socks zu stricken. Da wird ein Farbverlaufsgarn als Kontrast empfohlen, das Paar vom letzten Sommer war super, das Muster strickt sich im Schlaf – also los! Als Hauptfarbe Regia in flanell, robust, waschmaschinentauglich, grau ist ne gute Farbe für Socken, prima.

CarnavalBSS

Man mag es kaum fassen, aber irgendwie ist das Carnaval im grau untergegangen. Ein wenig bremsen -jaaaa – aber erdrücken wollte ich das Garn ja nun auch nicht. Um gar nicht zur Geltung zu kommen war es einfach zu teuer, dann könnte ich es lieber als Kugel ins Regal legen.

carnavalmitten

Aber man ist ja kreativ und probiert hin und her, und siehe da: es entsteht ein Muster für Fäustlinge. Ganz einfach, ne tolle Übung für Fadenspannung bei zweifarbigen Arbeiten. Nebenbei bemerkt bekommen Handschuhe meist weniger Reibung als Socken, also hoffe ich auf Langlebigkeit.

Hat vielleicht noch jemand ein Knäuel knallbuntes (und ein ruhiges) im Schrank und noch keine Idee zur Verwendung? Außerdem Interesse das Muster auszutesten? Dann gern bei mir melden!

Und da sich der zweite Handschuh noch in der Mache befindet verlinke ich hier zu Marisa’s auf den Nadeln Juni