Reif für die Inseln
Heute ist Worldwide Knit in Public Tag, ich gehe also davon aus dass heute die werte Leserschaft erst nach der Öffentlichkeitsarbeit zum lesen kommt. Mich hat es in ein Café verschlagen, das Wetter lädt leider in Münster nicht zum draußen sein ein.
Umso stärker wächst die Reiselust – wer es noch nicht gemerkt hat, ich habe einen chronischen Reisevirus – und da bin ich diese Woche auf eine Pauschalreise für Stricker gestoßen. Auf die Færør Inseln (auf deutsch Färöer)!
Die beiden Magazine „The Knitter“ und „Simply Knitting“ haben gemeinsam mit einer britischen Reiseagentur eine einwöchige Strickreise auf die Färöer geplant. Bloß… was heißt das?
Also ich weiß dass die Färöer eine Fußballnationalmannschaft haben, gegen die das deutsche Team vor einigen Jahren mal gespielt hat. Und ich weiß dass es Inseln sind (Öer = Inseln) und irgendwie – wie Grönland – zu Dänemark gehören. Zufällig habe ich vor einiger Zeit auch mal eine Diskussion über traditionelle Pullover von den Färöern gelesen, eine dänische Fernsehkommissarin hatte wohl einen an.
Mindestens wegen des Pullovers ist meine Neugier geweckt, also habe ich mich mal schlau gemacht:
Zuerst einmal ist der deutsche Wikipedia Eintrag über die Inseln beeindruckend lang für eine Inselgruppe mit nicht einmal 50.000 Einwohnern. Dann sticht mir, als zugegebenermaßen voreingenommener Leser, das Wappen ins Auge: Ein Schaf!

Direkt in der Kurzbeschreibung liest man auch direkt, dass Wollprodukte früher das wichtigste Wirtschaftsgut der Inseln waren. Sympathisch!
Völlig baff bin ich, dass die Inseln zwar zu Dänemark, aber nicht zur EU gehören. Das geht? Naja, aber offenbar steht das der Strickreise nicht im Weg, denn EU Bürger genießen trotzdem Freizügigkeitsrechte. Aber was wohl auf den Inseln ein gutes Abendessen kosten muss, so ohne Zollunion und mit wenig eigener Landwirtschaft? Werde mir wohl vor einer möglichen Reise ein Sparschaf anlegen müssen, oder aber Schmuggeltipps für Schokolade einholen.
Weiter unten steht aber auch, dass es auf keiner der Inseln Stechmücken gibt, ein Traum wird wahr! Da ich aktuell von der gemeinen Münsteraner Monstermücke geplagt werde überlege ich kurz Asyl auf den Färöern zu beantragen. Die Bilder von Papageientaucher Vögeln lassen mir noch mehr kleine Herzchen in die Augen kommen. Leute – warum war ich noch nie auf den Färöern??! Nebenbei bemerkt herrscht absoluter Frauenmangel, Singledamen können also noch auf einen färischen Mann mit Ernährerqualitäten hoffen.
Aber zurück zum stricken. Offenbar hatte ich den Artikel über färische Pullover in der englischen Zeitung The Guardian gelesen. Offenbar könnte man sich als Strickerin für das Label Gudrun & Gudrun auch sein eigenes Brot verdienen… Die Autorin Nell Frizzell vom Guardian lockt mich mit ihrem eigenen Reisebericht jedenfalls. Die August Reise wird terminlich bei mir leider nichts, aber vielleicht nächstes Jahr nach der Hochsaison? Wer fährt mit auf die Färöer?
Aber erst noch Hintergrundinfo. Die Schwangerschaften von zwei Freundinnen neigen sich gerade dem Ende zu, noch ein Paar Wochen und dann ist es soweit. Beide Babies werden von mir einen gestrickten Body bekommen, den ersten habe ich euch 
Anna meint nämlich sie hätte die aller, aller, aller grässlichsten Sorgen der ganzen Welt – und jetzt auch noch Sommersprossen! Der Sorgenmacher, der jeden Abend mit seinem Sorgen-LKW rumfährt und neue Sorgen verteilt, hört Anna’s Jammern und bietet ihr einen Sorgentausch an. Dafür werden Annas aktuellen Sorgen alle eingefangen und in einen Sack gestopft und auf den großen Berg von noch zu verteilenden Sorgen geworfen. Und als Anna sich einen neuen Sack von Sorgen aussuchen soll, da merkt sie erstmal wie schlimm es andere trifft. Witzig bebildert sieht man wie Anna beim Öffnen der anderen Säcke die Haare zu Berge stehen, und wie sie das Gefühl hat keinen der Säcke heben zu können, denn auch die Sorgen von anderen Menschen sind verdammt belastend und schwer zu (er)tragen.
Das Buch ist wirklich toll bebildert, ich finde die Message bis heute wirklich sinnvoll, und sobald der Kleine mal meint von Sorgen erdrückt zu werden wird Tante Fia um die Ecke kommen und das Buch wedeln. Aber bis dahin vergehen ja hoffentlich noch etliche sorgenfreie Jahre, und für diese Zeit brauche ich ein Überbrückungsbuch…

Da ist (natürlich) mein aktuelles Fokusprojekt. Es wird ein Pullover aus Lamana 
Das kleine Stoffsäckchen gab es bei Fringe zu der Eulen-Schere dazu. Und ich wäre ja doof wenn ich so ein praktisches Beutelchen nicht nutzen würde… also liegen darin die Maschenmarkierer, die Schere,
Zu guter Letzt nicht wirklich strickbezogenes: Überall wo ich bin gibt es etwas gegen trockene Lippen und Hände. Und da der Fieldbag meist ist wo ich bin, bewahrt er für mich Lippenpflege und Handcreme (muss schnell einziehen und keine Spuren an der Wolle hinterlassen). Außerdem ein Haargummi. Und ein Paar 










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