Da bin ich wieder!
Frisch erholt und endlich mal wieder ausgeschlafen.
Ich habe ja seit Monaten akuten Schlafentzug, da das Kleinkind meiner Nachbarn um die 3x die Nacht so laut schreit, dass ich im nächsten Haus (!) senkrecht im Bett sitze. Das Gebrüll geht dann immer wieder in Wellen los, und immer wenn man denkt jetzt aber, dann legt er wieder los. Leider herrscht bei den Eltern komplettes Unverständnis über das Unverständnis der Nachbarn (wir sind einfach Kinderhasser), und darum muss das ganze bei offenem Fenster passieren. Angeblich kann das Kind so besser schlafen… (wenn das hier allerdings „besserer Schlaf“ ist…).

Kurz gesagt: Ich war wirklich gar. Dass Schlafentzug auch eine Art Folter ist kann ich mir seit der Geburt der Kampfsirene allzugut vorstellen.
Umso herrlicher war der schwedische Wald in der Nebensaison. Wir hatten ihn ganz für uns. Nur ein einziger Nachbar war kurz dort, ansonsten hatten wir menschlichen Kontakt nur wenn wir ihn für nötig hielten.
So haben wir die ersten Paar Tage so gut wie nur geschlafen und gegessen. Der Kamin war an (denn es war rattenkalt), und die Hundedame lag auf ihrem Thron davor. Herrlich.
Zwischendurch haben wir uns etwas Kultur gegönnt, waren im IKEA Museum in Älmhult, dem Dunkers Kulturhus in Helsingborg, und haben uns das Kronoberg Schloss in Växjö angesehen. Im IKEA Museum war interessanterweise gerade eine Sonderausstellung zum Thema Textildesign, ich war also in meinem Element – besonders weil ich mit Sockenstrickzeug in der Hand durch die Ausstellung gelaufen bin…

Die Fotoausstellung im Dunkers war so hervorragend, ich habe direkt drei Bilder des Künstlers bestellt. Auch hier habe ich an meinen Socken gestrickt. Dazu habe ich noch jeden Morgen auf dem Weg zum See ein paar Runden geschafft, und siehe da: -68g Lana Mia von Gedifra, die ich auf dem Tag der Wolle bekommen habe. Die Socken zeige ich noch.

Abends hatten wir Gesellschaftsspiele und mitgebrachte Filme. Dazu habe ich natürlich auch gestrickt, und sogar auch mit Garn vom Tag der Wolle. Das lachs-rosa Garn von Rosários4 ist zum Probestück für eine neue Idee von mir geworden. Die Anleitung ist in Arbeit, dann allerdings für Sandnes Alpakka Ull, da das Garn im Wollwaschprogramm auch in die Maschine darf. Jedenfalls habe ich mit dem kleinen Pulli die kompletten -200g erstrickt. Das Garn ist wirklich restlos weg!

Dann habe ich noch die letzten Maschen des zweiten Goosebumps Tuchs fertig gestrickt und bin schockverliebt. Diesmal habe ich ja den Körper aus Cardiff Small, und den Rand aus Cardiff Regular gestrickt. Insgesamt bin ich mit -200g hingekommen!!! Die habe ich auch restlos verstrickt und habe das Tuch seitdem eigentlich non-stop am Hals. Eigentlich war es ja als Geschenk zum 30. von meinem kleinen Bruder gedacht, aber dieses Goosebumps geb ich doch nicht mehr her.
Ja und sonst?
Die lange geplante 30km Wanderung wurde zu 34,5 km. Bei optimalem Wetter sind wir in den nächsten Ort und zurück gelaufen. Selbst die kleine Energie-Bretonin Mo von und zu Hibbelhintern war am Ende merkbar froh zu Hause zu sein. Als ich sie von der Leine gelassen habe, hat sie ihre letzten Reserven für drei Sprintrunden ums Haus genutzt, hat dann den Napf leer gesoffen und ist in Tiefschlaf verfallen. Wir Menschen sind drei Tage vor Muskelkater nur ächzend in Bewegung gekommen. Zum Glück war am Abfahrtstag wieder alles ok.
Auf dem Rückweg waren dann noch ein paar Tage Schleswig-Holstein (inklusive „Oktoberfest“) an der Reihe. Eigentlich wollte ich ja direkt weiter nach Berlin und das Berlinknits besuchen, aber das war mir dann doch zuviel der Fahrerei.
Und um ganz ehrlich zu sein musste ich auch einen Riegel vor mögliche Garnkäufe legen. Denn in der Nähe von Växjo habe ich den wunderschönen Hof-Garnladen Umbra gefunden und leer geshoppt. +600g unterschiedliche Garne habe ich dazu gekauft:
3 Stränge Gotland Ull von Yllet in Blautönen – das werden Fäustlinge (Plural).
4 Stränge Llama Silk von Järbo Garn – ein Schal für die Mama
4 bunte, mini Knubbels Yabuc von Marita Rolin – ein Doubleface Schal
Joa…und du siehst… wieder ist es ein Nettozuwachs im Stash geworden, denn 468g verstrickten Garns stehen 600g gekauftem gegenüber. Aber ich bin nicht traurig drum, denn Umbra war wirklich ein super toller Laden, Kristina war auch abseits der Garnauswahl eine Quelle für hilfreiches Wissen über die Umgebung (nach langer, erfolgloser Web-Recherche hat sie uns den Weg zu einem Elchfleischhändler mit Vorrat verraten können), und keins dieser Garne hätte ich zuhause kennenlernen können. Da siegte die Neugier. Inklusive bisherigem Zuwachs durch Tag der Wolle bin ich jetzt also bei +671g Nettozuwachs im Stash. Es bleiben nur noch drei Wochen bis er gesamte Vorrat in Kisten sein muss, daher lege ich jetzt besser den Turbo ein. Wir lesen uns 🙂


Das ist dann aber auch schon mein einziger Wehmutstropfen mit meinem Theo, ich fürchte er ist einfach zu dick. Der Neffe wird ja im Winter erst ein halbes Jahr alt sein, da ist Größe 1 Jahr wohl sowieso sehr großzügig bemessen. Vor allem wird er aber noch nicht selber laufen können. Im Wagen und in der Wohnung wird er kaum Bedarf an einem so dicken Pullover haben. Das erste Mal durch Kälte laufen wird er – als Sommerbaby – vermutlich erst mit 1,5 Jahren, im Winter 2018/2019, und wenn er dann noch in diesen Pulli passt sollte mein Bruder die Vaterschaft anfechten, denn klein kommt in unserem Genpool nicht vor 😉
Aber: Kein Drama. Das eine Sommerbaby vom letzten Jahr ist recht zierlich, hat bald Geburtstag und läuft sehr eifrig. Wenn sie ihrem Spitznamen „Attila“ weiterhin alle Ehre macht, dann sehe ich einiges Rumrennen in der Kälte (mit und ohne Einverständnis der Eltern), und dementsprechend Bedarf für Theo. Nach Atti-Lenchens Rauswachsen kommt Theo dann wieder in die Kiste mit Mini-Maschen und wartet bei mir auf den nächsten Träger.
Entsprechend der Maschenprobe wird für die passende Breite angeschlagen, dann immer rechts hin und her bis zum Ärmel. Es werden seitlich Maschen für die gewünschte Ärmellänge hinzugefügt, weiter kraus rechts bis zum Ausschnitt. Hier hat Theo ein kleines Detail, für das du das Buch kaufen müsstest (absolute Empfehlung, es ist nur leider im Moment überall vergriffen). Grundsätzlich werden einfach Maschen für den Kopf abgekettet und später wieder angeschlagen. Gleiches Spiel weiter bis die Ärmel weit genug sind, die Maschen abketten, nur noch den Körper in die Länge stricken, abketten, zusammennähen, fertig. Als wir klein waren hat meine Mutter nach diesem Prinzip dutzende Pullis gestrickt, ich verrate hier also nichts geheimes vom Theo-Muster.
Meine
Aber jetzt haben wir ja ein langes Wochenende mit endlich mal erträglichem Wetter. Daher setze ich mich jetzt gleich(!!) nach draußen (im Wollpulli) und zähle Maschen. Wirklich jetzt.








Wie gesagt, man erkennt dass Liv Sandvik Jacobsen das mit den Fotos drauf hat. Und gerade dass auch mal nicht direkt strickbezogene Bilder dabei sind, verleiht dem Buch eine Art Bildband-Charakter. Wer bei diesem Buch keine Lust auf Koften kriegt…tja… also macht doch was ihr wollt 😉
Mir grummelt es ja immer im Magen dass so wenige Strickbücher auch schöne Muster für Männer bereithalten. Anders im Kofteboken. Und auch für Kinder (zum Teil ab einem Jahr) gibt’s allerliebste Jacken und Pullis. Sortiert sind die Anleitungen grob nach Motiv, also Viereck, Blumen, Sterne etc. Aber so richtig streng ist das glaub ich nicht, denn es gibt auch Mischmaschmuster, auf den – Achtung! – mehrere Motivarten vertreten sind (s.o.) … wie man so Norwegermuster halt kennt.








