Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Auf den Nadeln März

Die Zeit rennt…

Huihuihui, da ist es schon Mitte März! Im Moment fliegt die Zeit wirklich an mir vorbei. Halber Monat rum, es wird Zeit für meinen Monatsüberblick / Beitrag bei Maschenfein:

America, the beautiful…

Anfang des Monats war ich etwas über eine Woche in den USA, die Hochzeit einer Freundin rief nach mir. (Mein Strumpfband war übrigens zu klein, aber es war in der Brauthandtasche bei allem dabei. Den enormen Muskelzuwachs vom regelmäßigen Hiking hatte ich nicht eingeplant.)

Abseits der Feierlichkeiten, der Aufregung, und den vielen Gesichtern aus der Vergangenheit, haben ein strickender Freund und ich die Zeit für Feldforschung genutzt. Schon lange vor Abflug hatten wir die Garnläden der Metropolregion Atlanta online ausgespäht, und uns für Yarning for Ewe als Ausflugsziel entschieden. Eigentlich wollten wir auch noch eine Alpakafarm etwas weiter nördlich ansteuern, haben aber wegen Schneewarnung dann doch lieber im warmen Zuhause gestrickt.

haulNatürlich konnte ich es nicht lassen, und habe zwei Stränge Wolle kaufen müssen…und zwei Ausgaben von PomPomQuarterly. Tom hat ein wunderschönes Sockengarn gekauft, das ich ihm nachträglich etwas neide. Aber der Farbverlauf war einfach zu perfekt für ihn, die beiden waren für einander bestimmt.

In der Crafts-Abteilung beim Barnes & Noble Buchladen habe ich außerdem noch zwei Strickbücher gekauft, eins mit schottischen Strickmustern, und einmal das von Marisa gelobte Buch zu Maschenanschlägen und Abkettmethoden.

Von der Strickperspektive bin ich also höchst zufrieden mit meinem Ausflug nach Atlanta. Allerdings wünschte ich im Nachhinein, dass die Hochzeit und mein Umzug nicht so nah bei einander gelegen hätten. Mitten im Kisten auspacken und Möbel bauen bin ich abgereist, und ist es mir sehr schwer gefallen einigermaßen zur Ruhe zu kommen. Jetzt wieder ins Chaos zurückzukommen hat auch noch keinen Seelenfrieden gebracht. Hoffentlich bald.

Aktuell komme ich (offensichtlich) kaum ins Internet, bis die Telekom den Anschluss gelegt hat vergeht wohl noch etwas Zeit. Die Abende als nicht-bloggen-könnender-Eremit haben aber einen großen Vorteil: Ich habe Zeit um die Nadeln zu schwingen.

Abgekettet:

Seit dem letzten Monatsrückblick habe ich also folgendes geschafft:

fluff2

Fluffy

Der pinke Fledermauspulli (freihändig – Anleitung folgt) ist fertig und für gut befunden. In Atlanta habe ich in schon probegetragen, leider ohne Fotobeweis. Der folgt dann demnächst.

fluff

Mir gefällt das pinke Fluffelteil richtig gut, besonders der Kontrast zwischen locker und eng ist klasse!

Auf den Nadeln:

Ravello zur blauen Stunde

Mein top-down Pullover Ravello von Isabell Krämer wächst. Er durfte nicht mit nach Amerika, da ich Angst um mein heiß geliebtes Woolfolk Garn hatte. (Wie erwartet hatte ich keine Probleme mit den Stricknadeln im Flugzeug, aber so weit geht meine Risikobereitschaft dann doch nicht!)

Ravello

Vom Muster musste ich geringfügig abweichen, da Woolfolk eine andere Maschenprobe hat, als das Originalgarn in der Anleitung. Ich habe also deutlich mehr Streifen gestrickt, auch weil ich den Effekt des Musters bis unter die Brust haben wollte. Jetzt geht es nur noch in dunkelblau weiter, an den Ärmeln wird dann wieder geringelt.

Im Hintergrund seht ihr eins meiner tollen Geschenke vom Strickfreund in Amerika. Er wohnt ganz in der Nähe von Fringe Supply in Nashville, und ich habe den mega praktischen Beutel bekommen!! (Außerdem noch die Garnpyramide – ein lang gehegter Wunsch meinerseits, der an den Frachtkosten stockte. Jetzt wird es doch noch mein neues Arbeitszimmer schmücken!)

Hopper fra skyggen til skyggen

Um mich über den Wolken trotzdem zu beschäftigen, durfte ein neues Projekt her. Diesmal ist nur ein Knäuel Garn auf die Reise gekommen, und zwar ein Testkauf aus Amerika aus dem letzten Herbst. Ich bin ja immernoch offen für neue Garne im Shop, und probiere daher viel aus. Auch das Muster ist eine Herumspielerei von mir, die mir dann so gut gefallen hat, dass ich gleich ein ganzes Tuch damit stricke.

brokenshadow

Die Mischung aus Löchern, Linien, und geschlossenem Gestrick erinnert mich etwas an den lichten Schatten unter den Baumkronen einer Allee. Irgendwann hat mal mein Großvater aus Norwegen im Hochsommer über die Hitze geklagt, und verkündet, er werde jetzt nur noch “hoppe fra skyggen til skyggen” (von Schatten zu Schatten springen). Wenn man das Tuch gegen das Licht hält, dann kann man auch mit den Fingern von Schatten zu Schatten hüpfen. Sobald der Hochsommer kommt werde ich also wie bestefar Schatten finden.

Kurz vor’m Anschlag:

planerad

Noch in der Planungsphase befindet sich mein nächster Streich. Ich arbeite an einem Entwurf für ein zweifarbiges Tuch mit einem geometrischen, arabisch angehauchten Muster. Bisher experimentiere ich noch mit Excel an der theoretischen Maschenverteilung, bald dann die nächsten Trockenübungen in Maschenproben.

Noch GEHEIM!

Außerdem tüftele ich an einem Projekt, dass hoffentlich das “Schlüpfgeschenk” für das Baby meiner schwedischen Gastschwester wird. Sehr zu meinem Entsetzen ist diese Schwangerschaft weitgehend unbemerkt an mir vorbeigegangen. Herzlichen Glückwunsch Jessica und Klas, ich freue mich wirklich sehr demnächst låne-moster zu werden!

 

Veröffentlicht am 3 Kommentare

Midvinter – Licht am Ende des Tunnels

Man muss die Feste feiern wie sie fallen

Münster wurde kürzlich im Wetterbericht genannt, da unser Dezember bis dato nur 16% der normalen Sonnenstunden hatte. Kann ich vom Gefühl her nur bestätigen. Gegen die Dunkelheit beleuchte ich ein Münsteraner Giebelhaus bei mir daheim.

Midvinter1
Aber heute ist Midvinter, der kürzeste Tag im Jahr, ab jetzt geht es aufwärts! Der Sommer ist quasi schon zum Greifen nah;-)
In Schweden haben wir Midvinter als Lichterfest gefeiert, es wurde ein Meer aus Kerzen angezündet und alle haben Glögg getrunken und Pepperkakor gegessen. Eigentlich ist es schade dass Ikea nur Midsommar nach Deutschland exportiert hat, mir gefällt das Midvinter Fest:
Man belohnt sich dass man die Hälfte der dunklen Jahreszeit schon geschafft hat, trinkt sich ein wenig Wärme an, und freut sich auf die wieder länger werdenden Tage. Außerdem ist es eine schöne Gelegenheit vor den wuseligen Weihnachtstagen es sich nochmal in Ruhe gut gehen zu lassen.
Darum feiere ich heute Midvinter!

Midvinter5
Es gibt ganz viele Kerzen, der Kamin wird angefacht, ein paar frisch gebackene Spekulatius und eine heiße Schokolade à la Sverige (mit Schlagsahne und Mini-Marshmallows) gibt’s zur Feier des Tages auch.

Midvinter4
Ich finde jetzt kommt langsam die Zeit auch ein langfristiges Projekt anzufangen, eins das dann im Frühling zum Einsatz kommt. Und nach der ganzen Geschenkestrickerei der letzten Wochen: es wird ganz für mich allein!

Midvinter2
Und zwar wird es einen Pulli aus Flauschegarn in dieser frischer Farbe geben. Bisher schwebt mir ein lockerer, langer Schlabberpulli mit fallendem Schlauchkragen vor. Wie dieser Pullover von Pickles, nur länger.
Was meint ihr?
Ich sehe mich schon die ersten neuen Sonnenstrahlen in so einem Pulli genießen:-)

So ganz komm ich aber noch nicht aus der Geschenkephase raus: ich arbeite noch am Geburtstagsgeschenk für meine Mutter, außerdem gibt es im Februar Zuwachs bei meinem Cousin.

Mit das tollste am Stricken finde ich dass man so individuelle Geschenke machen kann. Mein Cousin und die werdende Mutter legen großen Wert auf umweltbewusste Produkte, was das Kleine wird ist noch unbekannt, die Grundausstattung ist schon vorhanden – was schenkt man da?

Meine Idee stell ich euch demnächst vor. Außerdem gibt es nach den Feiertagen noch einen Blick auf die fertigen Produkte der Geschenkemanufaktur.

Bis dahin wünsche ich euch frohe Weihnachten!