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Minifarben

In den letzten Wochen habe ich viel über die optimalen Farben für Babies und Kleinkinder gegrübelt.

Comoprobe

Meistens ging es um die optimalen Farbkombinationen für die Läusekofte – bei Como hat man ein bisschen die Qual der Wahl, und mich haben einige eMails zum Thema erreicht.
Aber auch für meine eigene „Mission Mini Maschen“ versuche ich mir genau zu überlegen, welche Farben sinnvoll sind.

Vor einer gefühlten Ewigkeit habe ich mich beruflich sehr intensiv mit Kinderkleidung beschäftigt, da ich für einen großen Onlinehändler im Category Management für Kinder- und Umstandsmode war. Und wie ich so bin, wenn ich von einem Thema so gar keine Ahnung habe, dann suche ich aktiv nach Informationen. Damals war ich also Abonnentin von so gut wie allen Newslettern von Mamiblogs, Windelherstellern, Elternmagazinen und und und. Außerdem habe ich jede Woche genau unsere Abverkäufe analysiert, versucht Trends und Grundstimmungen zu erkennen, und unsere Einkäuferinnen ausgequetscht wo es nur ging.

Für mich ist im Laufe der Zeit der Eindruck entstanden, dass es in Sachen Kinderkleidung zwei Sorten von Obergruppen gibt, in die man Kinder-Garderoben-Entscheider einteilen kann:

1) Die Pippi-Langstrumpf Fraktion

como chili como curry como kupfer como flieder como königsblau como grasgrün

Die erste Gruppe mag gerne buntes und Muster. Hier gibt es fröhliche Drucke, ungewöhnliche Formen, und vor allem: gerne bunt. Kinderkleidung soll Spaß machen, alltagstauglich sein – also auch mal einem wilden Spielplatzgerangel standhalten – und ein Outfit darf auch gerne etwas mis-matched sein. Innerhalb dieser Gruppe tummeln sich grundverschiedene Ausprägungen von „Waldorf-Öko“ bis „Hauptsache günstig, die wachsen eh wieder raus“.

2) Die Skandi-Schickeria

como anthrazit como silbergrau como hellgrau como seidengrau como macadamia melange como marineblau

Die Skandi-Schickeria steht auf puristisches. Gemustert wird eher in Ringeln, aber bitte in zurückhaltenden Farben. Die Kindergarderobe hat ein gesamtheitliches Farbschema, so dass eigentlich alle Basics gut miteinander kombinierbar sind. Dazu gibt es einige wenige „Statement Pieces“ wie einen Norwegerpulli in gedeckten Nuancen. Auch hier sind oberes und unteres Preisniveau zu beobachten, der Look ist in den Babyabteilungen von H&M oder Zara genauso vertreten wie bei Premiumausstattern.

Geschmäcker sind eben verschieden

Aus diesem Grund versuche ich auch bei Fragen nach Farbkombinationen keinen konkreten Vorschlag zu machen, sondern gebe nur ein paar Hilfestellungen:

Einerseits sollten die Farben genügend Kontrast haben um das Muster hervorzuheben. Wobei auch Kombinationen mit sehr subtilem Kontrast durchaus reizvoll sein können – gerade wenn der Kleiderschrank eher von der zweiten Sorte ist.

Im selbigen Kleiderschrank sollte das fertige Teil wiederum wenig Kontrast bieten, sprich gut zu allem vorhandenen passen.

Außerdem tendiere ich zu gender-neutralen Kombis, da Stricksachen ja mit etwas Pflege gut und gerne sogar mehrere Generationen überstehen können, oder auch im Bekannten- und Verwandtenbereich gerne aufgetragen werden.

Und last but not least: Das gute Kind sollte von der Farbe nicht erdrückt werden. Wollsachen haben einfach ihren Anwendungsbereich im Winter, und der Winter ist leider auch die Zeit, in der das durchschnittliche mitteleuropäische Kind blaß ist und häufig eine Schniefnase hat. Jede Mutter wird sich in dieser Zeit über ein wenig textile Hilfestellung freuen, die dem hustenden Kind ein kuschelweiches Gefühl gibt und nebenbei den Teint positiv hervorhebt (quasi das wofür unsereins Makeup hat). So wird das Strickteil mit Sicherheit auch zum Lieblingsteil!

Und wenn du für einen Kinder-Kleiderschrank Strickstücke beisteuern möchtest, kann ich dir nur wärmstens die Sandnes Musterhefte für Kinder empfehlen: (das rechte ist sogar auf deutsch!)

Cover Sandnes Tema 38 Cover 0216DE Sandnes
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Das endlose Grau(en)

In englischsprachigen Blogs wird häufig zwischen Project-Knitter und Process-Knitter unterschieden, also ob du eher strickst weil du das Resultat haben willst, oder weil du den Vorgang des Strickens genießt.

Project vs Process

Bei mir ist das unterschiedlich, aber meistens suche ich mir ein Projekt bei dem ich weiss dass ich das Endergebnis gebrauchen kann, bei dem mir aber auch der Herstellungsprozess Spaß macht. Dimasq zum Beispiel ist einerseits schlicht genug um quasi zu meiner gesamten Garderobe zu passen, ließ sich aber auch sehr angenehm stricken. Das Muster geht irgendwann auch nach zwei Glas Wein, aber es ist in jeder Runde anders.

Nancywoche2II

Nancy die Graue

Bei meiner Nancy für den Kofte-Along sieht das anders aus. Nancy wird sich in meinem Kleiderschrank genauso gut einfügen wie Dimasq, und ich kann jetzt schon sagen dass ich dieses butterweiche Alpakka absolut lieben werde. Aber der Weg in den Kleiderschrank…

Im Moment stricke ich das laaaaaaange Stück ungemusterten Körper. Ich sehe grau in grau mit Schattierungen von grau. Super vielseitig als fertige Klamotte, aber auch sehr monoton zu stricken. Runde um Runde rechte Maschen, ich bin inzwischen mit dem dritten Knäuel Hintergrundfarbe fast durch. Und immernoch fehlen mir 10cm bis zur Länge laut Anleitung. Dazu kommen noch mindestens 8cm die ich für meine 1,80m immer länger stricke als in Anleitungen angegeben. Damit im Hinterkopf bin ich gerade mal bei der Hälfte der Grauzone 😮

nancywoche2Aber ich halte durch. Denn zum Glück läuft im Moment die neue Staffel Homeland, und das ist eine Serie bei der man aufpassen muss. Perfekte Kombi für eine Jacke bei der man absolut gar nicht aufpassen muss. Falls du auch an deiner Nancy (oder einer anderen Kofte mit einfarbigem Teil) sitzt und normalerweise abwechslungsreichere Muster strickst, es gibt nicht nur Homeland. Absolut empfehlenswert, und mit kompliziertem Projekt nicht gut vereinbar, ist zum Beispiel auch The Big Short. Echt gut um die Hintergründe der Weltwirtschaftskrise zu verstehen, und das mit einer hochkarätigen Besetzung! Oder bei Knitflix skandinavische Filme und Serien auswählen und zählen wie viele Darsteller Kofte tragen. Das wäre übrigens bestimmt auch ein sehr zielführendes Trinkspiel!

Wie weit ist denn deine Kofte? Bist du schon Teil unserer Rudestrick-Gruppe bei Facebook? Und wie überstehst du langweiliges Grauen (auch in anderen Farben)?
Die verfügbaren Homeland Folgen werden nicht mehr für die nächsten 18cm reichen, ich brauche Alternativen!

 

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Lovikka Pantoffeln

Langsam aber sicher wird es Frühling, die ersten Zeichen sind ganz sicher da:
Es bleibt schon länger hell, das erste Unkraut zeigt sich im Garten, und ich friere an den Füßen.

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Wenn es draußen knackig kalt ist, dann besteht für den Heizungssensor absolute Klarheit, es ist kalt, ich heize auf Dauerbetrieb. Wenn es aber tagsüber schon relativ warm wird, und nur manchmal nachts so kalt, dann ist die Heizung hin-und hergerissen. Gerade bei Fußbodenheizung ist diese Übergangszeit meeeeeega nervig, denn wenn die einmal runtergefahren ist braucht sie ewig (einen Tag) bis die Wärme wieder bei mir ankommt. Und so habe ich halt jetzt kältere Füße als bei -12° vor ein paar Wochen.

Meine Lösung? Fußbodenheizung runterdrehen.

Whaaaaat?

16789370_151054772077818_6088470914968584192_n_small2Außer im Arbeitszimmer, denn da sitze ich ja mal länger still, wird überall die Heizung auf Sparmodus gedreht. Denn dadurch, dass es draußen gar nicht mehr so kalt ist, reicht es völlig aus wenn man den Kamin ab und an anfeuert, und dann die gute Dämmung des Hauses den Rest machen lässt. Kälte kommt nicht rein, Wärme kommt nicht raus. Gelüftet wird tagsüber, bzw. bei uns sowieso über eine Lüftungsanlage mit Wärmetauscher.

Solange die Fußbodenheizung bollert, reichen hier im Haus Wollsocken um warme Füße zu haben, und darum merke ich jetzt die geringere Heizleistung… die Wollsocken sind nicht mehr optimal.
Für meine 6-fädigen Socken aus Alpakka Strømpegarn ist es inzwischen draußen einfach zu warm. Und nur mit den Regia Socken ist es mir drinnen zu kalt. Früher hatte ich Gießwein Pantoffeln, aber mein Selbermachstolz verlangt heute eigenen Einsatz 🙂

Auftritt: Sandnes Fritidsgarn

Vor ein paar Wochen hat mir Siv von Sandnes ihre Filzpantoffeln aus Fritidsgarn gezeigt, und ich wusste: Hier ist die Lösung für mein Problem. Reine norwegische Wolle. Super zum Filzen.

lovikka slippersAn diesem Wochenende habe ich mich ans Werk gemacht und habe mir Pantoffeln gestrickt. Das ging mit 5er Nadeln irre fix. Gestrickt habe ich nach einer Grundanleitung von Arne & Carlos, allerdings habe ich einen kleinen Clou eingebaut. Erstens habe ich nicht – wie empfohlen – zwei Knäuel gleichzeitig verstrickt, sondern immer nur eins. Außerdem habe ich anstatt nur 3 Runden, 22 Runden vor der Ferse gestrickt. An diesem Schaft habe ich 2x jeweils eine Runde links gestrickt, so dass sich jeweils eine Runde „Hubbel“ gebildet haben. Diese Hubbel habe ich genutzt um die Pantoffeln mit bunten Fäden zu verzieren. Die Farben sind wie bei klassischen Lovikka Handschuhen (hier hab ich darüber schon mal geschrieben), ich hatte noch genau die passenden Reste Sockenwolle daheim. Theoretisch kann man in diesem Bereich aber auch noch viel kreativer werden und Stickereien oder individuelle Farbkombinationen unterbringen. So erkennt jeder sein Paar Pantoffeln direkt auf den ersten Blick.

Meine Lovikka Pantoffeln müssen jetzt noch in die Waschmaschine (die ist aber genau gestern kaputt gegangen), und bekommen dann noch Stopperpunkte aus Anti-Rutsch Latex, damit ich mich nicht auf die Nase lege. Da noch ein Arbeitsschritt aussteht, verlinke ich die Pantoffeln bei Auf den Nadeln von Marisa, auch wenn eigentlich keine Nadeln mehr vonnöten sind 🙂

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Nancy die Erste

Oder: Der erneute Beweis dass ich keine Anleitungen befolgen kann

nancyMaschenprobeDie Nancy Kofte ist angeschlagen! 

Angefangen habe ich ganz artig mit einer Maschenprobe. Dafür habe ich auch direkt die geplanten Farben alle angestrickt um einen wirklichen Eindruck vom Zusammenspiel zu bekommen. Wie gesagt, ich bewege mit mit dieser Farbkombi außerhalb meines üblichen Schemas, und da hilft ein visueller Probierhappen um keine Zweifel am Experiment aufkommen zu lassen. Und ich muss sagen, mir gefallen die Farben zusammen gut.

Zum Glück bin ich auch nicht meinem ersten Impuls gefolgt, die Probe nicht aufzuschneiden und als Pulswärmer zu tragen, denn dann hätte ich niemals so genau messen können, und vielleicht wäre mir entgangen, dass ich 10% von der Anleitungs-MaPro abweiche 😮 10%! Anstatt 27M brauche ich 30M auf 10cm, das heisst meine Jacke nach Anleitung wäre mir viel zu klein geworden!

Üblicherweise ist in dem Fall der Rat: Nimm ne größere Nadel. 

Aber das möchte ich nicht, denn das Gestrick ist für mich gerade noch erträglich locker. In meinem Mini-Kurs zum Fairisle Muster anpassen habe ich genau diese Möglichkeit erwähnt. Wenn Gestrick zu locker wird, ist es immer auch deutlich empfindlicher. Nur weil Garn + Nadel = richtige Maschenprobe, ist das Endergebnis vielleicht trotzdem nicht das richtige für dich. Für mich muss eine Strickjacke vergleichsweise stramm gestrickt sein. Allein schon um den Umarmungen der überschwänglichen Hundedame standzuhalten.

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Mein Vorsatz der Anleitung auf Wort zu folgen war damit also passé.

Spätestens beim nächsten Arbeitsschritt hätte ich aber sowieso Abschied davon genommen, denn beim Anschlag fiel mir auf: die Nancy soll eine angestrickte, querverlaufende Knopfleiste bekommen. Äääääh, NEIN! Nicht nur, dass ich meine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen würde, denn im Kofte Kurs preise ich ja meine deutlich aufwändigere Variante an. Nein, meine Argumentation vom Merino der Babykofte ist auch direkt auf Alpaca, und damit auf’s Mini Alpakka der Nancy übertragbar. Eine quer-angestrickte Knopfleiste spart viel Arbeit, ist aber auch nicht so langlebig wie ich sie brauche. Die Schwerkraft würde an den angenähten Knöpfen ziehen, und ich hätte auf Dauer eine ausgeleierte Knopfleiste. Und selbst wenn ich kleine Detailfehler ertragen kann, die Knopfleiste ist sowas von „in your face“, die muss picobello bleiben!

nancy2Fazit:

Der Weg ist das Ziel. Mit Maschenprobe, und Umrechnen, und aufwändigerer Knopfleiste investiere ich wahrscheinlich einen ganzen Batzen mehr Zeit und Arbeit in das Projekt Nancy als wenn ich stumpf die Anleitung runterstricken würde. Aber diese Arbeit ist es hoffentlich wert, denn ich hoffe auf eine ebenso lange Lebensdauer der Nancy wie bei der inzwischen über 35 Jahre alten Kofte meiner Mutter.

Ich habe also inzwischen das Muster auf meine Maschenprobe angepasst, und das Bündchen für meine Variante der hochgestrickten Knopfleiste erweitert. Und das alles bevor ich überhaupt mit der eigentlichen Kofte anfange…

Wetten auf meine weitere Standfestigkeit im Vorsatz „ich stricke nach Anleitung“ nehme ich besser nicht mehr an 😉

Dieser Beitrag wird verlinkt bei Marisa’s „Auf den Nadeln Februar„, mehr Koften findest du in unserer Facebook-Gruppe zum Rudelstricken und bei Instagram unter #KofteimRudel

 

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Skandinavischer Stricksamstag #39

Wow! Der Koftekurs ist online!

Bildschirmfoto 2017-02-18 um 18.38.55Als wir im Spätsommer mit der Planung begonnen haben war das alles noch so eine vage Idee, was alles in so einen Kurs einfließt hatte ich gar nicht wirklich auf dem Schirm. Aber zum Glück gibt es bei Makerist fähige Leute, und meine super tolle Projektleiterin Emilia hat mich durch den Entstehungsprozess des Videos sicher geführt. Eine beachtliche Leistung, denn ich war mir wirklich gar nicht sicher, ob ich tatsächlich ein Wort vor der Kamera rauskriegen würde…

Jedenfalls: Wow! 

Wie geplant soll nun der nächste Schritt im Kofte-Kalender kommen, nämlich der Kofte-Along. Mit dir und allen anderen Interessierten will ich über die nächsten Wochen gemeinsam Koften stricken. Dafür habe ich hier eine Facebookgruppe eingerichtet, und bei Instagram wollen wir uns unter #kofteimrudel vernetzen.

Ganz untypisch will ich mich mal daran versuchen eine Anleitung von Anfang bis Ende einfach nachzustricken. Gerüchteweise soll mit das ja schwerer fallen als selbst das Zepter in die Hand zu nehmen und meine eigene Interpretation zu sticken *husthust*. Und ganz heimlich überlege ich auch schon ob meine Nancy vielleicht Taschen braucht 😉

In den letzten Monaten habe ich ja fast nur noch für andere gestrickt, ob für den Kurs, Weihnachten, oder Babykram, jetzt bin mal ich dran!

Bildschirmfoto 2017-02-18 um 18.34.14Die Farben sind für mich eigentlich eher ungewöhnlich – tendenziell steuere ich ja gerne zu blau mit blau und blauen Akzenten (siehe Makerist Kofte). Meine Nancy wird aber dunkelgrau mit dunkelrot und oker.

Die Farben habe ich anhand des Fargevelgers entschieden – der kommt übrigens in den nächsten Wochen als App in den Android Appstore, dann angeblich mit noch mehr Mustern zum ausprobieren. Naturgemäß sind die Farben im Programm nicht 100% die echten Mini Alpakka Farben, aber man bekommt eine grundsätzliche Idee.

Heute Abend schlage ich die Maschenprobe an – wie sieht es bei dir aus, machst du mit?

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Mini Maschen

husfliden3Als ich vor ein paar Monaten gerade den Babypulli aus dem Kofteboken abgegeben und mit den ersten Versuchen für meine Makerist Kofte angefangen hatte, wurde mir eine Idee unterbreitet, die mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf will. Ich sollte doch versuchen viele Ideen erstmal in Mini-Format auszuprobieren, und dann eine Art Reservoir an Baby-Strick sammeln. Und dieser Bestand könnte doch quasi von allen Kindern unserer Familie und dem Nachwuchs enger Freunde getragen werden…

Clever…so könnte ich ja zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Mehr Ideen ausprobieren, aber trotzdem was fertig kriegen, und gut gekleidete Minis rundumzu.

Die Mission lautet also: Mini-Maschen!

Und da ich gerade am Zwerg meiner besten Freundin sehe wie gigantisch schnell so ein Kind wachsen kann, lege ich am besten direkt einen Vorrat in unterschiedlichen Größen an, denn beim Zwerg habe ich echt den Anschluss inzwischen verpasst. Der kriegt erst wieder was, wenn er sich größentechnisch einigermaßen stabilisiert hat. Die kleine Rentier-Kofte passte nämlich nur ein einziges Mal und wartet jetzt im römischen Schrank auf kleine Geschwister. Und das nachdem er in den Sommerbody ne ganze Weile reinwachsen musse… Die Kofte war übrigens geschenkt, daher fällt sie aus dem „Tauschring“ raus.

pairpantsFür meinen Vorratsschrank habe ich jetzt erstmal mit einer kleinen Ringelhose die Grundlage gelegt.

Die Idee kam mir, als ich ein Paar Socken aus Regia Pairfect für mich gestrickt habe, und die nebeneinander gelegt so aussahen wie Pyjama-Beine. Also ein Knäuel genommen, und vor mich hin experimentiert. Herausgekommen ist eine Hose, die potentiell gut mitwachsen kann.

Meine kleinen Projekte will ich hier sammeln, einerseits als Register für mich, damit ich den Überblick über die Bestände behalte; andererseits als Inspirationsquelle für alle Interessierten. Daher die Frage:

Was möchtest du über die Mini-Klamotten wissen? Welche Details sind besonders relevant?

 

 

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Mit Rudelstrick zum Kofte-Glück

laeusekofteoptWenn du meinen Newsletter abonniert hast weißt du schon: Mein Koftekurs und der Fortgeschrittenenkurs zum Umrechnen von Fair Isle Mustern sind abgedreht und stecken im Editing.
(Noch hast du hier die Chance beide Kurse zum Frühbucherpreis zu ergattern.)

Die Dreharbeiten haben tierisch Spaß gemacht, das Filmteam hatte schon so viele Makerist Kurse gedreht, selbst die Kameramänner haben so richtig gefachsimpelt! Dabei kamen genau die verrücktesten Themen auf, und wir haben viel gelacht. Liebes Team, falls ihr inzwischen hier mitlest: Mit euch dreh ich echt gern wieder, ich habe mich dank euch nicht halb so angespannt vor der Kamera gefühlt wie in den Wochen vorher 😉

Jetzt bin ich wirklich gespannt auf das Endergebnis, obwohl ich mir noch nicht vorstellen kann dass ich mich selbst angucken kann… das Live Interview vom Set habe ich bisher nur tonlos gesehen.

Sobald der Kurs in den Verkauf geht möchte ich mit dir bei einem Kofte-Along (Rudel-Kofte-stricken) das gelernte verfestigen, also gemeinsam eine Kofte stricken.

Koften sind Rudeltiere

Gerade bei einem so großen und arbeitsintensiven Projekt wie einem Norwegerpulli oder einer Norwegerjacke braucht es doch einiges an Motivation um durchzuhalten. Jeder Zwischenschritt lädt ja eigentlich dazu ein die Nadeln in die Ecke zu legen, und etwas kleines leichtes dazwischen zu schieben…bis dann auf einmal ein verstaubtes Kofte-UFO beim aufräumen wieder auftaucht. Gegenseitiges Anspornen sollte dem entgegenwirken!

Außerdem ist es natürlich schöner bei Fragen direkt Gleichgesinnte zu haben – angefangen bei der Musterwahl und der Farbentscheidung.

Teilnahmebedingungen

Hauptsache du strickst ein mehrfarbiges Oberteil mit Norwegermuster (Isländer, Færøyer und ähnliche sind auch ok ;-)). Falls du einen Blog hast kannst du dort deine Fortschritte zeigen – dafür werde ich noch einen Link-up starten, aber auch über Instagram (#kofteimrudel) oder über Facebook können wir uns austauschen.

Nancy Kofte Mini AlpakkaNancy

Auf meinen Nadeln wird die Nancy Kofte von Sandnes landen – die hatte ich letztens beim Termin mit der Deutschlandvertreterin (und gleichzeitig die Designerin) in der Hand und will jetzt unbedingt eine haben.

Anhand von diesem Farbsimulator habe ich mich schon einigermaßen für Farben entschieden, aber Mini Alpakka bietet für jeden Geschmack mindestens eine Kombination… und beim Garnkit ist die Anleitung als Download mit dabei.

Machst du mit?

 

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Darf’s ein Pröbchen sein?

Von meiner kleinen Kofte und ihrer Geschichte habe ich ja schon berichtet, aber tatsächlich ist sie nicht das einzige Makerist Projekt auf den Nadeln im Moment.

In den Vorbereitungsgesprächen kam irgendwann die Frage auf:
„Wie rechnet man eigentlich ein Fairisle Muster um?“

Und wie so oft im Leben war die Antwort: „Es kommt drauf an!“

Dann habe ich zu einem Monolog über Maschenproben, Garnstärken, Flottenlängen, Rapporte, Symmetrien, Dreisatz, und und und angesetzt, und meine tapfere Projektleiterin hat mir zugehört und hat nachgefragt und Notizen gemacht. Und am Ende kamen wir zu dem Schluss, dass sie sicherlich nicht die einzige mit diesen Fragen ist.  Denn obwohl das ganze absolut kein Hexenwerk ist, braucht man einen gewissen Blickwinkel um die Methodik zu verstehen. Also haben wir entschieden direkt einen zweiten Kurs zu diesem Thema zu drehen.

comoprobeIIAls Vorbereitung stricke ich Maschenproben.

Vielleicht bist du ja eine Liebhaberin der Maschenproben, ich habe sie lange als öde Pflicht gesehen. Aber spätestens seitdem ich das mehrfarbige Stricken für mich entdeckt habe stricke ich brav meine Probeläppchen. Dabei stricke ich immer rund und schneide, denn so kann ich direkt testen ob ein Garn „steekbar“ ist.

Für mich sind die Fairisle Proben wirkliche Entscheidungshilfen. Übrigens nicht nur was die Maschenprobe angeht, auch die Farbkombinationen teste ich ausgiebig. Teilweise teste ich mich dumm und dämlich – aber mit Spaß! milanoprobeII

Natürlich möchte ich die passende Maschenprobe für ein Muster ermitteln, also auf welcher Nadelstärke muss ich mein Garn stricken um genau die Anleitung befolgen zu können. Aber selbst wenn ich die im ersten Versuch erreiche, ich teste weiter, denn nur die passende Maschenanzahl heisst noch nicht dass das Ergebnis optimal ist.

Zum Beispiel kann ich mit Milano und Como jeweils auf die identische Maschenprobe kommen – wenn ich unterschiedliche Nadeln nehme. Diese beiden Teststücke zeigen das optimal:

ComoprobeHier ist Como mit 30M/10cm (2,5mm Nadeln)

MilanoprobeHier Milano mit 30M/10cm (3,5mm Nadeln)

Ich könnte also mit beiden Garnen die exakt gleiche Anleitung stricken und würde bei der gleichen Größe rauskommen. Aber will ich das wirklich?

Auf den Bildern erkennst du, dass die Maschen bei Milano deutlich „offener“ sind als bei Como. Das Muster tritt nicht so deutlich hervor. Das bedeutet auch, dass der Comotest viel dichter ist – mir persönlich zu dicht.

Je enger die Maschen sind, desto fester wird das fertige Gestrick – logisch. Es wird weniger winddurchlässig, was bei einem klassischen Norwegerpulli zB ja das Ziel ist. Für meine Kinderkofte allerdings wäre mir das Gestrick so zu dicht – schließlich soll das Jäckchen ja nicht beim Holzhacken getragen werden. Mit so einem dicht gestrickten Pulli würde ein Kind vermutlich beim Betreten der KiTa hochrot anlaufen und nach Luft jappsen…suboptimal!

Aber auch Milano macht bei dieser Maschenprobe keinen Sinn für eine Kinderjacke. Je lockerer ein Garn verstrickt ist, desto weniger kann es Reibung vertragen. Es bilden sich schneller Noppen (Pilling), und außerdem wandern Flecken schneller tief ins Gestrick. Wir könnten natürlich das Kind im Jäckchen nur stillsitzen lassen und zu trinken gibt es nur noch Wasser…auch suboptimal.

Wenn ich also eine Anleitung habe, die für 30M/10cm geschrieben ist, kann ich entweder so lange Garn kaufen und probieren, bis ich die Optimalkombination gefunden habe. Oder ich probiere mit anderen Nadelstärken rum, sehe welche Maschenprobe mir die liebste ist, und fange an zu rechnen – so wie ich es bei einem einfarbigen Stück auch täte.

Problem: Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ein Zählmuster mit jeder beliebigen Maschenanzahl funktioniert. Je großflächiger das Muster ist, desto unwahrscheinlicher ist so eine 1:1 Umwandlung.

comoprobeIIIAlso umrechnen für Fairisle bei Makerist… falls dich das Thema interessiert kannst du dich jetzt als Frühbucher eintragen.

Falls dich gerade aber sowieso die Lust auf Maschenproben überkommt, und du das Gefühl hast noch viel mehr über ihre „geheimen“ Botschaften lernen zu wollen – ich kann dir nur wärmstens den Maschenproben Kurs von Marisa empfehlen! Du lernst so viel über Materialien, Verhalten, Nadelmaterialien, Aufbewahrung! Und Marisa ist eine wirklich fantastische Trainerin, an der ich mir (hoffentlich erfolgreich) ein Vorbild nehmen werde, wenn es um die Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit von Erklärungen geht.

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Skandinavischer Stricksamstag #38

Endlich mal wieder möchte ich mich hier zu Wort melden, denn es war wirklich zu lange schon still am Samstag.

Allerdings habe ich einen guten Grund dafür, der thematisch wunderbar hierher passt:

Kofte-Kurs

laeusekofteoptSo ungefähr im Februar 2017 wird bei Makerist mein Kurs im Kofte-Stricken online gehen. In diesem Kurs werde ich anhand einer Kinder-Kofte zeigen und erklären, wie eine traditionelle Norwegerjacke gestrickt wird. Wobei das eigentliche Stricken den geringsten Teil einnehmen wird, denn neben meiner Technik für zweifarbiges werde ich allerlei Tipps, Tricks und Wissenswertes auspacken.

Da wird es um Steeks, die Kanten, Bündchen und Knopfleisten, Materialwissen, Fadenspannung, Verfilzen, optimale Nadeln, Schnee, Dampf, Ausleihern, Pilling, Flottierfäden, von Läusen, sternförmigen Rosen, und und und und gehen.

Wir werden Ende des Monats drehen, und direkt noch einen Kurs aufnehmen, in dem es darum gehen wird wie man mehrfarbige Muster aus Anleitungen für andere Größen und Maschenproben anpassen kann – denn mit einfachster Mathematik kannst du einen Erwachsenenpullover an ein Kind anpassen. Oder eben die Kinderjacke aus dem ersten Kurs an einen Erwachsenen 🙂

In Vorbereitung auf diese Dreharbeiten habe ich eine Kinder-Kofte entworfen, deren Anleitung im Kurs enthalten sein wird. Diese Kofte stricke ich jetzt immer wieder bis zu diversen kritischen Punkten, so dass ich immer am „lebenden Objekt“ zeigen kann, worum es eigentlich geht. Also liegen hier mehrere Ärmel, Bündchen, ein Steek-Beispiel, die Maschenprobe und so weiter vor mir. Daher kann ich guten Gewissens zu Marisa’s auf den Nadeln verlinken 😉

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Dummerweise bedeutet auf Termin mehrmals das gleiche stricken auch, dass ich nicht viel zum bloggen komme. Denn ich will ja nicht jede Woche das gleiche zeigen. Aber einen kleinen Vorgeschmack soll es geben:

Die Mini-Kofte wird aus Lamana Como gestrickt – das hat Lamana uns netterweise in großzügiger Menge in beiden Farben (jeans 12M & marine 11) zur Verfügung gestellt. Como ist superweich und superleicht, für ein Kinderteil zwingend notwendige Bedingungen, denn wer will heutzutage schon die blöde Tante mit den kratzigen Pullis sein? Außerdem kann es in die Waschmaschine!!! Allerdings hat Merino ein paar Eigenschaften, die bei der Konstruktion der Jacke beachtet werden müssen – auch wenn bei einer Kinderjacke ein wenig mitwachsen vielleicht gar nicht verkehrt ist…

Das Muster der Kofte ist übrigens an den traditionellen Mustern angelehnt, es gibt die „Sterne“, die eigentlich Rosen sind, und ganz wichtig: Läuse. (Alle Kindergartenmamis bitte einmal: AAAAAAAAAAH, bloß keine Läuse!)

In diesem Fall sind Läuse harmlos, denn „Lusse“ werden die einzelnen andersfarbigen Maschen genannt. Daraus folgt dann auch der Name „Läusekofte“.

 

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Auf ein Neues!

Ein frohes 2017!

Nach gefühlter Dauerstille hier soll es im neuen Jahr wieder etwas regelmäßiger hier zugehen, insbesondere wenn in ein paar Wochen mein Riesenmegamonsterprojekt (mehr dazu am Samstag) vollbracht ist.

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Quelle: Pinterest

Dieses Jahr möchte ich im Sinne von Pippi Langstrumpf angehen, deren Spruch

„Das habe ich noch nie probiert, also schaffe ich es sicher!“ 

mich dieses Jahr weiter dazu antreiben soll immer wieder neues auszuprobieren – im Stricken wie im restlichen Leben. Nicht so viele Bedenken ausdenken, einfach mal machen und gucken, meist hängt ja nicht das Leben davon ab. Und nach 2016 habe ich sowieso das Gefühl, dass die eigene Fantasie überhaupt nicht ausreicht um den Irrsinn dieser Welt vorherzusehen.

Und da ich im Moment neben dem Riesenmegamonsterprojekt eigentlich nur noch zu Socken komme ist es wohl ganz passend, dass ich gerade ein Paar Ringelsocken stricke auf die das Frollein Langstrumpf mit Sicherheit abfahren würde!

pippisocksDer allerliebste Nashvillefreund hat mir nämlich reichlich KnitPicks Felici geschickt, ein Ringelsockengarn in den tollsten Farben. „Piñata“ stricke ich jetzt also für den Geburtstag meiner Mutter – einem Socken und Langstrumpf-Fan. Und weil ich aus den 50g Knäueln das Maximum rausholen will, stricke ich die Socken vom Zeh an hoch bis das Garn ausgeht. Ferse und Bündchen bekommen irgendeine Kontrastfarbe, die Ringeln gehen so hoch wie eben möglich, ein Langstrumpf eben. So-rum stricke ich meine Socken eigentlich nicht, aber hey…das habe ich noch nie probiert gilt nicht. Weil diese Socken gut zum Thema passen verlinke ich auch mal wieder zu Marisa’s Auf den Nadeln Aktion.

Leider ist Felici in Europa nicht gut zu bekommen – der britische Shop hier hat sehr begrenzte Vorräte – aber falls du auch Lust au Ringelsocken bekommen hast, ich habe gerade die neuen Farbverläufe vom Regia Pairfect bestellt, die kommen diese Woche noch in den Shop!

Was wird das neue Jahr sonst so bringen?

Nun… erstmal wird es einen Kofte-Along geben. Aber dazu ein andermal mehr.

Dann schreibe ich noch an weiteren Anleitungen für Sockenwunder-Socken (die mit etwas gedanklicher Flexibilität auch mit dem Nadelspiel machbar sind). Vier Muster habe ich schon gestrickt, zwei sind geschrieben und getestet und schon bei Ravelry, ein drittes wird gerade getestet, ich bin also auf gutem Wege meinen Plan für ein 5-Muster eBook zu erfüllen.

Und auch wenn ich eigentlich ein ganzes 2017-er Ego-Strick Jahr machen wollte wird dieses Jahr wieder im Zeichen der tiny humans stehen. Einer meiner Brüder hat Bedarf an Mini-Strick angemeldet, und als ordentliche Tante werde ich selbstverfreilich liefern. (Natürlich unter Zwang und Protest, Spaß macht sowas absolut gar keinen 😉 ) Welch ein Glück dass ich in den letzten Monaten Sockenwollreste ohne Ende angesammelt habe…