Da ist er schon vorbei, der Socktober 2016.
Gefühlt habe ich schon den ganzen Sommer über Socken gestrickt und darüber gebloggt, denn die Entdeckung der Sockenwunder und Regia Pairfect in Kombination mit der Afterthought Ferse war einfach so ein Aha-Moment. Und so ist der Socktober vorbei gegangen, ohne dass ich weiter über Socken geschrieben habe. Immerhin passiv habe ich mit meinem aktuellen Pairfect Fimmel bei Tanja eine Socktober-Rolle gespielt 🙂

Ja und der Pairfect Fimmel ist auch nicht vorbei. Er ruht nur. Weil die Sockenwunder diesen Monat anderweitig belegt waren. Einerseits habe ich Fargerik auf ihnen gestrickt, aber eben auch Socken. Drei weitere Paar Weihnachtssocken – denn ich bin früh dran dies Jahr. Nur für den Yetifußbruder fehlt jetzt noch ein Paar, sonst hab ich alle erledigt.

Der älteste Bruder ist kürzlich umgezogen. Altbau. Ohne Fußbodenheizung. Daher bekommt er dicke Socken aus Alpakka Strømpegarn. Die habe ich Anfang des Monats im Flieger angeschlagen und auch recht weit gestrickt. Der erste ist ganz fertig geworden, der zweite fast. Es fehlt noch die Spitze und Ferse. Zwischenzeitlich brauchte ich aber die 3,5mm Nadeln für eine Maschenprobe mit höherer Priorität, also hab ich aufs Nadelspiel umgezogen und seitdem ruht die Socke. Kommt aber heute Abend mit vor den Fernseher und dann sollte meine Projektliste bei Ravelry auch wieder um ein WIP ärmer sein.

Für den nächsten Bruder gab es letztes Jahr keine Socken, er verkündete dass er von Sockenwolle Schweißfüße bekäme. Aber dieses Jahr bin ich vorbereitet. Und zwar teste ich mich aktuell durch alle möglichen Garne, man will ja wissen was es so auf dem Markt gibt. Dabei gibt es positive Überraschungen und echte Reinfälle. Und eben auch ein Garn mit Bambusanteil. Besagter Bruder schwört seit einiger Zeit auf Bambussocken weil die auch in Baustellenschuhen ein gutes Fußklima machen würden. Na dann. Im Sommerurlaub hatte ich den ersten Socken schon fertig gestrickt, als Kontrastprogramm zur Pairfect mal mit „richtigem“ Muster, traditionelle Selbu-Rosen um den Schaft wurden es. Und im Socktober ist jetzt also der zweite Socken auch fertig geworden. Also fertig bis auf die Ferse. Durch die Afterthought Ferse habe ich eher kein Second Sock Syndrome mehr, aber dafür ein Heel-Syndrome!

Denn als ich gerade mit der Ferse beginnen wollte brauchte ich mal wieder ein Unterwegsprojekt und hab mal fix auf den Sockenwundern ein weiteres Testgarn angeschlagen. Größe: Mutter. Dachte die Farbe passt, Farbverläufe findet sie prima, und ihr Blick auf das Knäuel war schon lange recht gierig. Ich erwähnte Reinfälle, ne? Das Garn trägt den Beinamen „Luxury Sock Yarn“, und hat einen wirklich stolzen Preis von 12,95€/100g. Und den ist es meiner Meinung nach nicht wert. Selbst mit den stumpfen Nadeln splitte ich den Faden in einer Tour. Eigentlich kein Wunder, denn der Farbeffekt kommt daher, dass zwei verschieden farbige Fäden verzwirnt sind. Aber nicht besonders fest. Meine Unzufriedenheit kommt aber auch daher, dass ich mir vom Farbverlauf viel mehr versprochen hatte.

Die Farbteile sind jeweils sehr lang. Und irgendwie nicht besonders stimmig (finde ich). Entweder möchte ich dunkle Socken, oder helle. Beides zusammen eher nicht. Zum Teil finde ich die Abschnitte einfach nur unruhig, während andere Teile fast schwarz wirken. Und auch wenn ich meine Pairfectliebe ja einschränke, und sage dass ich gar keine 100% identischen Socken brauche – man darf ruhig sehen dass die selbstgemacht sind – hier ist selbst mir der Unterschied zwischen den zwei Socken etwas zu krass. Ein Außenstehender würde vermutlich meinen man hätte die Pippi Langstrumpf Variante mit zwei unterschiedlichen Socken gewählt. Nicht dramatisch, aber mir gefällt’s halt nicht so. Meiner Mutter übrigens auch nicht mehr. Dazu der mangelnde Strickspaß wegen Fadenspalterei, und mein Mojo für diese Socken ist echt dürftig.
Trotzdem kämpfe ich mich weiter. Zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden. Es gibt beschenkungswürdige 40er Füße genug in meinem Umfeld, und zur Not wäre mir auch egal welches Farbschema da meine Füßchen wärmt. Als #Tatortsocken werde ich sie fertig stricken. Hauptsache ich hab erstmal meine Sockenwunder wieder frei. Denn es wird auch ein Sockvember. Ein Paar in Größe 48 steht wie gesagt noch aus (Arne & Carlos wird mit Resten auf Yetigröße gestreckt). Und außerdem nahen die Geburtstage von zwei (jeweils erträglich mittelgroßen) Fußpaaren und es wurde um Socken gebeten (!!!).
Grundsätzlich stricke ich ja nur für sehr spezielle Menschen, meist solche die ich ewig kenne. Aber Ausnahmen bestätigen die geistige Fleixbilität: Den einen Empfänger kenne ich streng genommen kaum. Kennengelernt haben wir uns erst im Mai beim Rugby in Nashville. Aber es gibt halt so Menschen, mit denen klickt die Seele. Freundschaft auf den ersten Blick – und zwar wirklich! Vom anderen Ende des Raums und so. Also geht ein Paar Socken nach Schweden. Möglicherweise Pairfects.

Das zweite Geburtstagspaar geht nach Berlin. Weil man da zu schnell kalte Füße kriegt. Daher auch hier das dicke Alpakka Garn. Wahrscheinlich gestreift in diesen beiden Farben. Aber das wird die Zeit zeigen, denn damit habe ich Zeit bis Anfang Sockzember 😉
Und weil hier noch so viel unfertig auf den kleinen Rundnadeln hängt verlinke ich diesen Teilaspekt meiner aktuellen Projekte zu Marisa’s auf den Nadeln Oktober.












Und aktuell habe ich den zweiten Handschuh aus Pairfect in „Waterfall Color“ auf den Nadeln. Einfach mal so zum ausprobieren ob die Nadeln auch für Fäustlinge so toll sind. Und weil ich das „100% identisch“ an den Händen viel wichtiger finde. Und weil ich bei Ravelry kein einziges Projekt für Fäustlinge aus Pairfect gefunden habe. Und weil die kleine Tasche in Berlin überall mit hin konnte. Ihr glaubt übrigens nicht wie viele Rugby Freunde vom Nashville Freund stricken können!

















Wie schon letztes Jahr sind wir zu viert (eine Freundin, ein Freund, mein Hund & ich) für eine Weile in den schwedischen Wald gefahren, es gibt kaum entspannendere Orte für mich. Und Entspannung habe ich wirklich gebraucht: die letzten Monate waren…naja… anstrengend trifft es nicht.
Aber genug der trüben Zeilen. Laut meinem Fitbit ist mein Puls inzwischen wieder bei einem gesunden Wert, und dort soll er auch bleiben. Hier oben habe ich reichlich gestrickt – endlich mal ohne vor lauter Anspannung Nadeln zu zerbrechen – und habe mit Hund jeden Tag so um die 15 Kilometer die hiesigen Wälder durchkämmt. Und das Ganze auch noch bei traumhaft schönem Wetter. Während in anderen Jahren unser Schweden-Sommer-Himmel immer ein paar Schäfchenwolken zu bieten hatte, sind wir dieses Jahr eigentlich durchgehend mit hohen Temperaturen und wolkenlosem Himmel verwöhnt worden. Wir haben uns doch glatt alle etwas verbrannt, denn damit hatten wir nicht gerechnet. Inzwischen sind wir also knallbraun, endlich halbwegs ausgeschlafen, und restlos entspannt. Selbst der sonst ewig abhauende Jagdhund ist ohne Leine auf dem Grundstück unterwegs…nach unseren Gewaltmärschen fehlt selbst ihr bei diesem Wetter die Kraft für weitere Erkundungen 😀
Im April hatte ich (minimal größenwahnsinnig) angefangen ein Paar lettische Socken zu stricken…als meine ersten Socken überhaupt. Auf der H&H Messe hatte ich „Knit Like a Latvian“ gesehen, und wollte das direkt mal ausprobieren. Brav habe ich die Maschenprobe gemacht, habe aber komplett andere Ergebnisse gehabt als in der Anleitung gefordert. (2mm Nadeln erscheinen mir im Nachhinein auch eine ungewöhnliche Idee für Fair Isle Socken, aber als Sockennovizin wusste ich es nicht besser.) Jedenfalls habe ich gut und gerne 1,5x die Anzahl der Maschen laut Anleitung gebraucht, musste also das Muster umrechnen, und und und. Guuuuuuut, ich gebe zu ich hätte auch einfach größere Nadeln nehmen können, aber dann wurde das Muster für meinen Geschmack zu locker, und man konnte die Fäden dahinter sehen. Die im Kit enthaltene Wolle war teilweise wirklich sehr dünn gesponnen, an anderen Stellen sehr bauschig.
Langer Rede kurzer Sinn: Erst im Urlaub habe ich den zweiten Socken in Angriff genommen. Nach dem ersten war ich so frustriert, die Nadeln so heillos verbogen, ich habe es einfach monatelang aufgeschoben. Der zweite Socke sieht jetzt dummerweise anders aus, weil ich in der Zwischenzeit begriffen habe, dass die englische Übersetzung der Anleitung teilweise etwas missverständlich ist. Beim ersten Socken habe ich die Ferse viel zu dicht gestrickt, weil ich auch in den Rückreihen Maschen abgehoben habe, und die Abnahmen für die Spitze ähneln eher einem Trichter als einer Spitze. Beim zweiten sieht es dafür eher aus als hätte ich versucht einen türkischen Pantoffel zu stricken, so spitz geht der vorne zu…die Wolle ist etwas steif, wird sich aber hoffentlich endgültig – nach einer Runde dämpfen – ihrem Schicksal beugen und sich etwas abrunden. Fazit: Schönes Muster, tolle Idee für ein Kit, gut gemeinte Anleitung, aber insgesamt echt mit Schwachstellen. Da ich reine Wolle auch für keine optimale Sockenwolle halte, wird es das Socken-Kit hier im Shop auch in Zukunft nicht zu kaufen geben. Die 
