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Auf den Nadeln Mai

BabydeckeAlles neu macht der Mai, so sagt man doch, oder?

Da ich am 2. Mai meine Nancy Kofte vollendet habe, und nur wenige Tage vorher den Prototypen vom Goosebumpsshawl und die Arne & Carlos Version der Pairfect Pants, hat der Mai wirklich neues gebracht. Unter anderem auch noch Familienzuwachs, aber dazu später.

Pünktlich zu den steigenden Temperaturen habe ich – mal wieder – Winterkram auf den Nadeln. Schon Ende Juni ist die erste Deadline für ein Megamonsterprojekt an dem ich gerade noch mit Hochdruck arbeite.

Naja “Hochdruck”, also die letzten zwei Wochen habe ich tatsächlich kaum was daran gemacht, denn für die Norwegenreise war es nicht transportabel genug, und im Anschluss habe ich mein Mega-Monster-Mini-Maschen-Projekt mit Vollgas voran getrieben:

IMG_0177Die Babydecke für meinen Neffen.

Auf dem Rückweg von Norwegen konnte ich mich vom wachsenden Bauch überzeugen. Beim Abschied habe ich noch gute Wünsche ausgesprochen, dass wir uns beim nächsten Treffen im Juni hoffentlich noch mit Bauch sehen. Aber der Zwerg hat seine angedrohte Eile ernst gemeint und ist jetzt halt ein paar Wochen zu früh gekommen – wie gesagt, mit Ankündigung, er ist gut vorbereitet worden, und ist abgesehen von der Größe wohl fertig gebrütet und wohlauf.

Für die Decke hatte ich Vorgaben und eigene Vorstellungen:

Vorgegeben war dass die Farbe zum schokobraunen Kinderwagen passen soll. Ansonsten recht freie Hand (Man vertraut mir offenbar).
Meine Überlegungen waren: maschinenwaschbar, (hoch-)sommer-tauglich, weich, zeitlos aber trotzdem mit etwas Pfiff. Eine schöne Rückseite wäre wünschenswert.

Herausgekommen ist eine quadratische Decke (85x85cm) in meliertem jeansblau und creme. Beim Garn habe ich mich für Lamana Como entschieden, da es extrem leicht und trotzdem belastbar ist. Man kann es waschen, und die Farbauswahl ist einfach riesig.

Kjell Tuch 2

Die Form ist etwas ungewöhnlich für eine Babydecke, denn ich wollte gerne dass genau an der Diagonale die Farbe wechselt und sich das Muster spiegelt. Außerdem wollte ich eine Zweitverwendung als Tuch für die Mama ermöglichen. Dafür habe ich echt lange experimentiert und mit verschiedenen Konstruktionen herumgespielt.

Schlussendlich hatte ich viel zu lange um die Ecke gedacht und die simpelste Lösung ignoriert. Nach einigen Versuchen habe ich mich eines besseren besonnen, und so ist es ein absolut anfängertaugliches Projekt geworden. Besonders weil Como auch ein paar kleine Strickfehler in der ersten Wäsche quasi ausbügeln kann.

Blau und Creme sind vielleicht nicht die ersten Farben, an die man so als Kombination zum braunen Kinderwagen denkt, aber dieser Spruch mit braun und blau trägt nur die Sau, der ist sowas von überholt… braun und jeansblau passen super zusammen. Außerdem sehen einfach fast alle Babies super aus in blau. Genau wie in creme. Und im Hochsommer kann die creme-farbene Seite etwas Schutz gegen die Hitze bieten, also zwei Fliegen mit einer Decke und so 😉

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Mir gefällt besonders, dass im Kinderwagen ja immer ein länglicher Ausschnitt der Decke zu sehen sein wird, der entweder mehr blau oder mehr creme zeigen muss. Obwohl die Decke also komplett symmetrisch ist, erweckt sie auf den ersten Blick einen geordnet asymmetrischen Eindruck. Als Tuch ist sie wiederum auch sehr vielseitig tragbar und zeigt immer unterschiedlich geometrische Ausschnitte. Und ja, keine Sorge, ich weiß dass ich nen Knall hab! Spätestens seit ich sonntagmorgens den befreundeten Doktor der Physik angerufen habe um mit ihm darüber zu fachsimpeln anhand welcher Formel man am besten ausrechnen könnte wie viele Maschen noch bis zur Fertigstellung übrig waren. Der lag noch im Bett, aber Minuten später hatten er und seine Doktorin der Physik die Strickkunst mathematisiert und ich konnte immer mal wieder meinen prozentualen Fortschritt berechnen und immer mal wieder in die Welt posaunen: Nur noch 8.000 Maschen!!!! … Noch 6.500!!!!*

Kjell Tuch 1

* Übrigens hilft es, wenn man sich nicht schon in Integralen, Ableitungen, Wachstumsraten und Gauß’schen Summenformeln (das war die Physikerlösung) verhaspelt und sich erstmal überlegt was für eine Form man da strickt. Ein Quadrat! Es besteht aus zwei rechtwinkligen Dreiecken. Der noch ausstehende Teil ist immer auch ein kleines, gleichschenkliges, rechtwinkliges Dreieck.
Die Formel lautet daher : x = a²/2 – b²/2
wobei a die Anzahl der Maschen der aktuellen Reihe sind und b die Schlussmaschen, die endgültig abgekettet werden.  Das Ergebnis x ist dann die Fläche des restlichen (oben geköpften) Dreiecks, gemessen in Maschen, also die übrigen Maschen bis Fertigstellung. Ja genau, sowas kommt dabei raus wenn man der strickenden Volkswirtschaftlerin einen “freien” Sonntag und ein relativ langweiliges Strickprojekt mit Fertigstellungsdruck gibt. Der Kopf sucht sich seine Kniffeleien auch in einfachsten Babydecken/Tüchern 😀
Die Decke ist passenderweise – wie der Neffe – nach dem Vorgänger-Volkswirtschaftler und Großvater benannt. Es steht zu befürchten/hoffen dass die Kniffelfreude gerade eine neue Generation erreicht hat!

Falls du Tuch / Decke nachstricken möchtest, hier gibt es den Bausatz von Garn und Anleitung.

Hier verlinke ich außerdem zu Maschenfein’s auf den Nadeln Mai (noch knapp dabei) und dem Creadienstag.

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Darf’s ein Pröbchen sein?

Von meiner kleinen Kofte und ihrer Geschichte habe ich ja schon berichtet, aber tatsächlich ist sie nicht das einzige Makerist Projekt auf den Nadeln im Moment.

In den Vorbereitungsgesprächen kam irgendwann die Frage auf:
“Wie rechnet man eigentlich ein Fairisle Muster um?”

Und wie so oft im Leben war die Antwort: “Es kommt drauf an!”

Dann habe ich zu einem Monolog über Maschenproben, Garnstärken, Flottenlängen, Rapporte, Symmetrien, Dreisatz, und und und angesetzt, und meine tapfere Projektleiterin hat mir zugehört und hat nachgefragt und Notizen gemacht. Und am Ende kamen wir zu dem Schluss, dass sie sicherlich nicht die einzige mit diesen Fragen ist.  Denn obwohl das ganze absolut kein Hexenwerk ist, braucht man einen gewissen Blickwinkel um die Methodik zu verstehen. Also haben wir entschieden direkt einen zweiten Kurs zu diesem Thema zu drehen.

comoprobeIIAls Vorbereitung stricke ich Maschenproben.

Vielleicht bist du ja eine Liebhaberin der Maschenproben, ich habe sie lange als öde Pflicht gesehen. Aber spätestens seitdem ich das mehrfarbige Stricken für mich entdeckt habe stricke ich brav meine Probeläppchen. Dabei stricke ich immer rund und schneide, denn so kann ich direkt testen ob ein Garn “steekbar” ist.

Für mich sind die Fairisle Proben wirkliche Entscheidungshilfen. Übrigens nicht nur was die Maschenprobe angeht, auch die Farbkombinationen teste ich ausgiebig. Teilweise teste ich mich dumm und dämlich – aber mit Spaß! milanoprobeII

Natürlich möchte ich die passende Maschenprobe für ein Muster ermitteln, also auf welcher Nadelstärke muss ich mein Garn stricken um genau die Anleitung befolgen zu können. Aber selbst wenn ich die im ersten Versuch erreiche, ich teste weiter, denn nur die passende Maschenanzahl heisst noch nicht dass das Ergebnis optimal ist.

Zum Beispiel kann ich mit Milano und Como jeweils auf die identische Maschenprobe kommen – wenn ich unterschiedliche Nadeln nehme. Diese beiden Teststücke zeigen das optimal:

ComoprobeHier ist Como mit 30M/10cm (2,5mm Nadeln)

MilanoprobeHier Milano mit 30M/10cm (3,5mm Nadeln)

Ich könnte also mit beiden Garnen die exakt gleiche Anleitung stricken und würde bei der gleichen Größe rauskommen. Aber will ich das wirklich?

Auf den Bildern erkennst du, dass die Maschen bei Milano deutlich “offener” sind als bei Como. Das Muster tritt nicht so deutlich hervor. Das bedeutet auch, dass der Comotest viel dichter ist – mir persönlich zu dicht.

Je enger die Maschen sind, desto fester wird das fertige Gestrick – logisch. Es wird weniger winddurchlässig, was bei einem klassischen Norwegerpulli zB ja das Ziel ist. Für meine Kinderkofte allerdings wäre mir das Gestrick so zu dicht – schließlich soll das Jäckchen ja nicht beim Holzhacken getragen werden. Mit so einem dicht gestrickten Pulli würde ein Kind vermutlich beim Betreten der KiTa hochrot anlaufen und nach Luft jappsen…suboptimal!

Aber auch Milano macht bei dieser Maschenprobe keinen Sinn für eine Kinderjacke. Je lockerer ein Garn verstrickt ist, desto weniger kann es Reibung vertragen. Es bilden sich schneller Noppen (Pilling), und außerdem wandern Flecken schneller tief ins Gestrick. Wir könnten natürlich das Kind im Jäckchen nur stillsitzen lassen und zu trinken gibt es nur noch Wasser…auch suboptimal.

Wenn ich also eine Anleitung habe, die für 30M/10cm geschrieben ist, kann ich entweder so lange Garn kaufen und probieren, bis ich die Optimalkombination gefunden habe. Oder ich probiere mit anderen Nadelstärken rum, sehe welche Maschenprobe mir die liebste ist, und fange an zu rechnen – so wie ich es bei einem einfarbigen Stück auch täte.

Problem: Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ein Zählmuster mit jeder beliebigen Maschenanzahl funktioniert. Je großflächiger das Muster ist, desto unwahrscheinlicher ist so eine 1:1 Umwandlung.

comoprobeIIIAlso umrechnen für Fairisle bei Makerist… falls dich das Thema interessiert kannst du dich jetzt als Frühbucher eintragen.

Falls dich gerade aber sowieso die Lust auf Maschenproben überkommt, und du das Gefühl hast noch viel mehr über ihre “geheimen” Botschaften lernen zu wollen – ich kann dir nur wärmstens den Maschenproben Kurs von Marisa empfehlen! Du lernst so viel über Materialien, Verhalten, Nadelmaterialien, Aufbewahrung! Und Marisa ist eine wirklich fantastische Trainerin, an der ich mir (hoffentlich erfolgreich) ein Vorbild nehmen werde, wenn es um die Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit von Erklärungen geht.

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Auf ein Neues!

Ein frohes 2017!

Nach gefühlter Dauerstille hier soll es im neuen Jahr wieder etwas regelmäßiger hier zugehen, insbesondere wenn in ein paar Wochen mein Riesenmegamonsterprojekt (mehr dazu am Samstag) vollbracht ist.

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Quelle: Pinterest

Dieses Jahr möchte ich im Sinne von Pippi Langstrumpf angehen, deren Spruch

“Das habe ich noch nie probiert, also schaffe ich es sicher!” 

mich dieses Jahr weiter dazu antreiben soll immer wieder neues auszuprobieren – im Stricken wie im restlichen Leben. Nicht so viele Bedenken ausdenken, einfach mal machen und gucken, meist hängt ja nicht das Leben davon ab. Und nach 2016 habe ich sowieso das Gefühl, dass die eigene Fantasie überhaupt nicht ausreicht um den Irrsinn dieser Welt vorherzusehen.

Und da ich im Moment neben dem Riesenmegamonsterprojekt eigentlich nur noch zu Socken komme ist es wohl ganz passend, dass ich gerade ein Paar Ringelsocken stricke auf die das Frollein Langstrumpf mit Sicherheit abfahren würde!

pippisocksDer allerliebste Nashvillefreund hat mir nämlich reichlich KnitPicks Felici geschickt, ein Ringelsockengarn in den tollsten Farben. “Piñata” stricke ich jetzt also für den Geburtstag meiner Mutter – einem Socken und Langstrumpf-Fan. Und weil ich aus den 50g Knäueln das Maximum rausholen will, stricke ich die Socken vom Zeh an hoch bis das Garn ausgeht. Ferse und Bündchen bekommen irgendeine Kontrastfarbe, die Ringeln gehen so hoch wie eben möglich, ein Langstrumpf eben. So-rum stricke ich meine Socken eigentlich nicht, aber hey…das habe ich noch nie probiert gilt nicht. Weil diese Socken gut zum Thema passen verlinke ich auch mal wieder zu Marisa’s Auf den Nadeln Aktion.

Leider ist Felici in Europa nicht gut zu bekommen – der britische Shop hier hat sehr begrenzte Vorräte – aber falls du auch Lust au Ringelsocken bekommen hast, ich habe gerade die neuen Farbverläufe vom Regia Pairfect bestellt, die kommen diese Woche noch in den Shop!

Was wird das neue Jahr sonst so bringen?

Nun… erstmal wird es einen Kofte-Along geben. Aber dazu ein andermal mehr.

Dann schreibe ich noch an weiteren Anleitungen für Sockenwunder-Socken (die mit etwas gedanklicher Flexibilität auch mit dem Nadelspiel machbar sind). Vier Muster habe ich schon gestrickt, zwei sind geschrieben und getestet und schon bei Ravelry, ein drittes wird gerade getestet, ich bin also auf gutem Wege meinen Plan für ein 5-Muster eBook zu erfüllen.

Und auch wenn ich eigentlich ein ganzes 2017-er Ego-Strick Jahr machen wollte wird dieses Jahr wieder im Zeichen der tiny humans stehen. Einer meiner Brüder hat Bedarf an Mini-Strick angemeldet, und als ordentliche Tante werde ich selbstverfreilich liefern. (Natürlich unter Zwang und Protest, Spaß macht sowas absolut gar keinen 😉 ) Welch ein Glück dass ich in den letzten Monaten Sockenwollreste ohne Ende angesammelt habe…

 

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Wiederholungstäter

Oder: Bedford II.

Bedford und ich… das war eine Liebe auf den ersten Blick.

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Quelle im Bild

Damals. 2013. Als ich gerade angefangen hatte zu stricken, und auf Ravelry gestoßen bin. Meine allererste Kaufanleitung. Komischerweise bin ich damals direkt mit Oberteilen gestartet. Zuerst ein Driftwood von Isabel Krämer, dann ein Beatnik aus der Knitty, dann der Bedford von Brooklyn Tweed.

Direkt wusste ich: den muss ich haben. Bei eBay hatte ich einen ganzen Karton Lana Grossa Cool Wool in tollen Farben ergattert, das sollte – laut Banderole – mit den gleichen Nadeln gestrickt werden wie Bedford. Im Nachhinein erinnere ich diesen Gedankengang und kann nur über mich selbst mit den Augen rollen. Maschenprobe? Ach wieso denn, da steht ja die passende Nadelstärke, was sollte schon schief gehen.

Offenbar hatte ich mehr Glück als Verstand, denn Driftwood, Beatnik und Bedford passen und sehen aus wie normale Pullover, gestrickt von jemandem der weiß was er tut.

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Bis auf…die Garnwahl…

pillingCool Wool…beim Häkeln meiner Riesendecke kennengelernt und für mein absolutes Lieblingsgarn aller Zeiten erklärt. Tolle Farben, günstiger Preis, 100% Merino, und an der Decke ist bis heute nicht eine Noppe – obwohl ich sie seit 3,5 Jahren immer vorm Fernsehen um mich wickle.

Leider sind die Pullis nicht so belastbar geworden. Noppen, Noppen, Noppen, wohin das Auge blickt. Und das eigentlich direkt nach dem ersten Anziehen. Alle drei trage ich nur noch im Garten oder auf meinen Hundespaziergang wo mich keiner sieht.

Aber mein Traumbedford spukt mir weiterhin im Kopf herum. Der neue sollte näher am Original von Brooklyn Tweed liegen, grau und flauschig und baggy.

Dann hat Rowan dieses Jahr das Sortiment zusammengekürzt, und ich bin die Bestände an allen Garnen durchgegangen, die nicht mehr weiterlaufen. Und da war es… das optimale Bedfordgarn: Alpaca Cotton. Die Alpakafasern sind locker und fluffig um einen Baumwollfaden gesponnen, ein voluminöses aber wahnsinnig leichtes Garn. Meine Hotelgenossinnen beim Yarncamp und ich waren einstimmig der Meinung dass dieses Garn hätte weitergeführt werden müssen! Bei mir im Shop sind noch Restbestände für 2 Bedfords in M (meiner wiegt 500g).

Im September habe ich also genug Garn für Bedford mit nach Schweden genommen, aber konnte bei 28°C partout nicht mehr als ein paar Zentimeter stricken. Zum Yarncamp war ich dann trotzdem schon bei den Ärmeln (der Pulli wird von unten gestrickt, ich war also weit gekommen). Noch im Oktober war dann der eigentlich Pullover laut Anleitung fertig. Aber ich wollte ja noch eine Kapuze. Kuschelige Chill-Pullover brauchen ein Kapuze! Aber bloß keine mit Zipfel, ich will eine schön gerundete.

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Die habe ich jetzt auch. Also fast. Denn es fehlt noch das letzte Stück Umrandung der Kapuze und des Ausschnitts. Jedenfalls habe ich die Kapuze quasi wie eine Käppchenferse gestrickt. Der Sitz wirkt bisher gut, aber noch ist sie wie gesagt nicht komplett fertig. Trotzdem kann ich schon abschätzen dass mein letztes Knäuel reichen wird, ich komme also mit genau 500g aus. Genau so viel wiegt auch mein erster Bedford, ist aber deutlich knapper.

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Übrigens habe ich noch etwas verändert: Im Original sind die Ärmel komplett links gestrickt. Der lila Erstlingsbedford hat dort am meisten gepillt. Um ein maximal widerstandsfähiges Gestrick zu bekommen habe ich die Ärmel auf kleineren Nadeln und auf der falschen Seite (also glatt rechts) gestrickt. Das Bündchen habe ich seitenverkehrt gemacht, dann sollten die Ärmel nachher einfach auf links gedreht werden und so eingefügt werden. Zwischenzeitlich ist mir dann aufgefallen dass ich die glatt rechten Ärmel lieber mag. Für optimale Symmetrie habe ich dann etwas längere Ärmel gestrickt, so dass man das Bündchen umkrempeln kann. Dann ist es auch wieder genauso wie unten und am Ausschnitt (2lx1r).

Eine Maschenprobe habe ich auch diesmal nicht gemacht. Mit dem Garn habe ich schon einmal ein Tuch gestrickt, ich wusste also wie es sich verhält. Statt nach Maßen zu arbeiten habe ich stumpf auf 5mm Nadeln genau die Angaben der Anleitung befolgt. Dass der Pullover sehr geräumig wird ist absolut gewollt. Normalerweise mache ich das nicht so. Eigentlich stricke ich inzwischen mit viel Freude meine Maschenproben, und ich warne auch ausdrücklich davor diesen Schritt auszulassen.

Leider haben mein Stativ und ich uns beim fotografieren missverstanden, ich wollte durchaus meinen Kopf mit auf die Bilder haben, er ist aber immer nur teilweise drauf gekommen. Daher heute kopflos.

Hier geht’s zu Auf den Nadeln bei Maschenfein, und zum RUMS

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Socktober 2016

Da ist er schon vorbei, der Socktober 2016.

Gefühlt habe ich schon den ganzen Sommer über Socken gestrickt und darüber gebloggt, denn die Entdeckung der Sockenwunder und Regia Pairfect in Kombination mit der Afterthought Ferse war einfach so ein Aha-Moment. Und so ist der Socktober vorbei gegangen, ohne dass ich weiter über Socken geschrieben habe. Immerhin passiv habe ich mit meinem aktuellen Pairfect Fimmel bei Tanja eine Socktober-Rolle gespielt 🙂

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Ja und der Pairfect Fimmel ist auch nicht vorbei. Er ruht nur. Weil die Sockenwunder diesen Monat anderweitig belegt waren. Einerseits habe ich Fargerik auf ihnen gestrickt, aber eben auch Socken. Drei weitere Paar Weihnachtssocken – denn ich bin früh dran dies Jahr. Nur für den Yetifußbruder fehlt jetzt noch ein Paar, sonst hab ich alle erledigt.

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Der älteste Bruder ist kürzlich umgezogen. Altbau. Ohne Fußbodenheizung. Daher bekommt er dicke Socken aus Alpakka Strømpegarn. Die habe ich Anfang des Monats im Flieger angeschlagen und auch recht weit gestrickt. Der erste ist ganz fertig geworden, der zweite fast. Es fehlt noch die Spitze und Ferse. Zwischenzeitlich brauchte ich aber die 3,5mm Nadeln für eine Maschenprobe mit höherer Priorität, also hab ich aufs Nadelspiel umgezogen und seitdem ruht die Socke. Kommt aber heute Abend mit vor den Fernseher und dann sollte meine Projektliste bei Ravelry auch wieder um ein WIP ärmer sein.

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Für den nächsten Bruder gab es letztes Jahr keine Socken, er verkündete dass er von Sockenwolle Schweißfüße bekäme. Aber dieses Jahr bin ich vorbereitet. Und zwar teste ich mich aktuell durch alle möglichen Garne, man will ja wissen was es so auf dem Markt gibt. Dabei gibt es positive Überraschungen und echte Reinfälle. Und eben auch ein Garn mit Bambusanteil. Besagter Bruder schwört seit einiger Zeit auf Bambussocken weil die auch in Baustellenschuhen ein gutes Fußklima machen würden. Na dann. Im Sommerurlaub hatte ich den ersten Socken schon fertig gestrickt, als Kontrastprogramm zur Pairfect mal mit “richtigem” Muster, traditionelle Selbu-Rosen um den Schaft wurden es. Und im Socktober ist jetzt also der zweite Socken auch fertig geworden. Also fertig bis auf die Ferse. Durch die Afterthought Ferse habe ich eher kein Second Sock Syndrome mehr, aber dafür ein Heel-Syndrome!

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Denn als ich gerade mit der Ferse beginnen wollte brauchte ich mal wieder ein Unterwegsprojekt und hab mal fix auf den Sockenwundern ein weiteres Testgarn angeschlagen. Größe: Mutter. Dachte die Farbe passt, Farbverläufe findet sie prima, und ihr Blick auf das Knäuel war schon lange recht gierig. Ich erwähnte Reinfälle, ne? Das Garn trägt den Beinamen “Luxury Sock Yarn”, und hat einen wirklich stolzen Preis von 12,95€/100g. Und den ist es meiner Meinung nach nicht wert. Selbst mit den stumpfen Nadeln splitte ich den Faden in einer Tour. Eigentlich kein Wunder, denn der Farbeffekt kommt daher, dass zwei verschieden farbige Fäden verzwirnt sind. Aber nicht besonders fest. Meine Unzufriedenheit kommt aber auch daher, dass ich mir vom Farbverlauf viel mehr versprochen hatte.

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Die Farbteile sind jeweils sehr lang. Und irgendwie nicht besonders stimmig (finde ich). Entweder möchte ich dunkle Socken, oder helle. Beides zusammen eher nicht. Zum Teil finde ich die Abschnitte einfach nur unruhig, während andere Teile fast schwarz wirken. Und auch wenn ich meine Pairfectliebe ja einschränke, und sage dass ich gar keine 100% identischen Socken brauche – man darf ruhig sehen dass die selbstgemacht sind – hier ist selbst mir der Unterschied zwischen den zwei Socken etwas zu krass. Ein Außenstehender würde vermutlich meinen man hätte die Pippi Langstrumpf Variante mit zwei unterschiedlichen Socken gewählt. Nicht dramatisch, aber mir gefällt’s halt nicht so. Meiner Mutter übrigens auch nicht mehr. Dazu der mangelnde Strickspaß wegen Fadenspalterei, und mein Mojo für diese Socken ist echt dürftig.

Trotzdem kämpfe ich mich weiter. Zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden. Es gibt beschenkungswürdige 40er Füße genug in meinem Umfeld, und zur Not wäre mir auch egal welches Farbschema da meine Füßchen wärmt. Als #Tatortsocken werde ich sie fertig stricken. Hauptsache ich hab erstmal meine Sockenwunder wieder frei. Denn es wird auch ein Sockvember. Ein Paar in Größe 48 steht wie gesagt noch aus (Arne & Carlos wird mit Resten auf Yetigröße gestreckt). Und außerdem nahen die Geburtstage von zwei (jeweils erträglich mittelgroßen) Fußpaaren und es wurde um Socken gebeten (!!!).

Grundsätzlich stricke ich ja nur für sehr spezielle Menschen, meist solche die ich ewig kenne. Aber Ausnahmen bestätigen die geistige Fleixbilität: Den einen Empfänger kenne ich streng genommen kaum. Kennengelernt haben wir uns erst im Mai beim Rugby in Nashville. Aber es gibt halt so Menschen, mit denen klickt die Seele. Freundschaft auf den ersten Blick – und zwar wirklich! Vom anderen Ende des Raums und so. Also geht ein Paar Socken nach Schweden. Möglicherweise Pairfects.

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Das zweite Geburtstagspaar geht nach Berlin. Weil man da zu schnell kalte Füße kriegt. Daher auch hier das dicke Alpakka Garn. Wahrscheinlich gestreift in diesen beiden Farben. Aber das wird die Zeit zeigen, denn damit habe ich Zeit bis Anfang Sockzember 😉

Und weil hier noch so viel unfertig auf den kleinen Rundnadeln hängt verlinke ich diesen Teilaspekt meiner aktuellen Projekte zu Marisa’s auf den Nadeln Oktober.

 

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September Pläne

Es ist September! Kann das jemand außer mir nicht so richtig fassen?

September, das ist wenn die Blätter braun werden, die Tag-Nacht-Gleiche wieder eindeutig das Ende vom Sommer verkündet, die Vögel wieder von dannen ziehen, und es langsam kühler wird. Den letzten Punkt streichen wir angesichts der irrsinnig schönen Tage im Moment.

Jedenfalls ist September auch ein wenig das Ende der Nebensaison. Also für uns Wollverrückte zumindest. Die ganz frühen Vögel sind mit der Planung der Weihnachtsstrickereien wahrscheinlich schon durch, ein paar andere fangen an nach Inspirationen zu suchen. (Diejenigen lassen sich bitte gesagt sein: Bald erscheint ein Lamana Magazin mit ganz herausragend schönen Entwürfen!!)

Mich treibt es diesen September für einige Zeit zurück nach Schweden. Denn jetzt sind endlich die Dachdecker aus dem Urlaub zurück. Und daraus mache ich einen Aufenthalt nur für mich und den Hund. Die liebe Mo kann nämlich immer mal ein Fia-Monopol gebrauchen. (Ihre Erziehung übrigens auch.) Den Sommer über ist sie immer ein wenig so mitgelaufen, aber wir haben wenig Zeit alleine mit unseren üblichen Trickübungen oder auch mal Kuschelstunden verbracht. Das holen wir jetzt nach. Wenn wir zurück kommen ist das Dach dicht, und Mo kann mindestens zwei neue Tricks.

Ein längerer Aufenthalt im Wald will aber auch gut geplant sein. Also zumindest beim Strickzeug-Packen. Einerseits will ich nicht nachher bei perfektem Strickwetter auf dem Trockenen sitzen, andererseits soll noch Platz im Auto sein. Ein Drahtseilakt geradezu!

Gepackt werden vier Wollbeutel, jeweils zu einem Projekt. Perfekt für ein Auf den Nadeln:

#1

bedford

In Beutel #1 befindet sich der Anfang eines Pullovers. Es wird ein Bedford. Den habe ich gaaaaanz am Anfang meiner Strickkarriere schon mal aus einem nicht so tollen Merino gestrickt…sieht leider wirklich verheerend aus, kann man nicht mehr anziehen. Aber das Design an sich brüllt geradezu nach mir. Das wird mein Draußen-Winterpulli 16/17!

Draußen-Winterpullis ziehe ich immer unter meiner Steppweste für die Spaziergänge an. Die dürfen groß und flauschig und gerne auch etwas sackartig sein. Darum stricke ich Bedford in einer Größe zu groß und aus Alpaca Cotton von Rowan. Leider hat Rowan das Garn aus dem Programm genommen, es war eins meiner Lieblinge.

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Der Schummelbeutel. Hier drin liegt genug Sockengarn für 7 Paar Socken, nehme ich an. Von meiner neuen Begeisterung habe ich erzählt, mit den kleinen Sockenwundernadeln macht es einfach so viel Spaß! 7 Paar werde ich nicht fertig kriegen, das ist der erlaubte Überfluss. Mit dabei sind jedenfalls jeweils ein Knäuel Pairfect in “Cheesecake” und “Orient”.

Bisher habe ich drei Farben von Pairfect verstrickt, und die Farben waren drastisch anders als die Banderole vermuten ließ, immer war das echte Ergebnis viel schöner. Daher ist mein Ehrgeiz geweckt auch die anderen Farben mal zu überprüfen. Aber das drängt nicht, der zweite Beutel ist daher nur meine kleine Notration für ruhige Abende ohne Fernseher und Internet.

pinkshark#3

Hier drin liegt genug Garn um das Haifischflossentuch, das ich für Lamana entworfen habe, nochmal in anderen Farben zu stricken. Aber vielleicht etwas größer. Vielleicht auch viel größer. Habe ich aber jetzt schon ein paarmal angedroht, und trage immernoch unberührte Knäule Piura quer durch Europa. Aber jetzt wird das was! Vorm Winter will ich mein schickes Tuch gern austragen. Andererseits würde es natürlich noch mehr Spaß machen, wenn nach Erscheinen des Magazins noch wer mitstrickt?

Der Beutel kommt auf jeden Fall mit, die Maschenprobe mach ich mindestens. Ob es dann ein fertiges Tuch mit auf die Rückfahrt schafft, wir werden es sehen! Das Wetter wird wohl eine Rolle spielen…

 

#4

minifairisle

Hmmm, also… ehrlich gesagt hab ich FairIsle Entzug gehabt, Herr Doktor! Immer nur mit einem Faden, das ist einfach nichts für mich. Und dann bekam ich die Beweisfotos von den beiden Babies in ihren Strickbodies und die sahen so niedlich aus, und es war noch Milano übrig von den Lamana Teilen, und ich wollte das eh schon fürs Musterstricken ausprobieren, und so ein kleines Miniprojekt geht doch immer, und dafür kann mich doch keiner verurteilen, oder?

Das Muster werde ich im Stricksamstag nächste Woche noch vorstellen, habe mich aber nicht bremsen können es schon mal anzuschlagen. Und den ersten Rapport zu stricken 😮

Uuuuups!

Wie praktikabel ein heller Cashmere-Merino Pullover für ein Kleinstkind ist? Mir doch egal! Hauptsache es sieht niedlich aus. Waschen müssen das ja andere 😉

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Jahreszeitenschizophrenie

Seit einer gefühlten Ewigkeit habe ich nicht mehr bei Marisa’s Auf den Nadeln mitgemacht. Hauptsächlich weil ich in den vergangenen Monaten wirklich kaum etwas un-heimliches gestrickt habe.

Es geht also diese Woche zwar weiter mit den Sneak-Peeks, aber erstmal zeige ich euch was am heutigen Monatsersten so in meinem Strickbeutel ist.

Womit wir auch zum Titel kommen. Eigentlich ist doch gerade Hochsommer, auch wenn ich überall schon von gefühltem Herbstanfang lese. Das Wetter ist hier in Münster wirklich unentschieden, mal zeigt es die Jahreszeit, mal eher nicht. Gestern war ich kurz davor Kamin anzufeuern, dabei blüht es im Garten in den tollsten Farben. Und heute konnte ich wieder Mittagspause auf der Terrasse machen.

Terrasse

Übrigens bin ich kein großes Gartentalent. Die Aussicht hier auf dem Land ein ganz schön ordentliches Stück Land bewirtschaften zu müssen hat mir etwas Sorgen gemacht. Bisherige Versuche Pflanzen am Leben zu erhalten waren nicht sonderlich erfolgreich. Daher habe ich mich selbst ausgetrickst: Blumen sind vielleicht nicht mein Ding, aber ich esse für mein Leben gern. Am liebsten knackiges Obst und Gemüse. Also habe ich bei der Gartenplanung ganz klar gesagt: “Vorne kommen von mir aus Blumen hin, aber hinten bekomme ich einen Bauerngarten mit Kräutern, Obst und Gemüse!” Das Fachwort dafür lautet offenbar “Naschgarten”.

naschgarten
Hinterm Zaun ist ein kleines Stück “Kartoffelacker”, außerdem Beerensträucher, Lavendel, Salbei, und und und…

Also habe ich jetzt einen Naschgarten mit Kräuterecke, Obstbäumen, zwei Stangen Mais, etwas übertrieben vielen Kürbispflanzen, und so ziemlich allem was ich an Beeren und sonstigem essbaren Zeugs auftreiben konnte. Das ist noch lang nicht fertig, und quasi jedes Wochenende kommt etwas essbares dazu. Die Taktik funktioniert! Die reine Lust auf die Ernte motiviert mich an heißen Tagen mehrmals täglich Gießkannen voll Wasser zu verteilen; aber auch nach den vielen Regenfällen diesen Sommer das Unkraut gewissenhaft zu entfernen. Und nebenbei zu stricken.

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Ähnlich wie das Wetter bin ich stricktechnisch etwas zwie-gespalten. Einerseits habe ich seit ein paar Monaten diese Idee für ein Sommertop im Kopf, und sogar angefangen hatte ich schon vor einigen Wochen. Gestrickt wird in dunkelblauem Cosma von unten nach oben. Hauptsächlich wird glatt rechts gestrickt, aber es gibt ein Lace Panel im Rücken – wenn alles so läuft wie ich mir das vorstelle wachsen daraus nachher die Träger und der Ausschnitt. Aber noch ist das mehr Fantasie und Wunschdenken. Ganz zum Schluss soll noch ein Kontrastdetail in einer Knallfarbe kommen… mal sehen ob der Urlaub nächste Woche da den Durchbruch bringt.

Deutlich weniger sommerlich ist da mein anderes Projekt: Und zwar habe ich angefangen einen Sockenvorrat für die  geschenkelastige Jahreszeit vorzubereiten. Socken gehen halt immer. Und ich hab so viele dankbare Empfänger für Socken. Und man kann so schön Muster und Farbkombinationen an Socken testen. Und es gibt so viele tolle Farben von Regia.

Ihr seht, ich bin um eine Ausrede fürs Sockenstricken nicht verlegen.

Der Plan ist eine ganze “Box of Socks” rechtzeitig vor der Bescherung fertig zu haben. Und für mich sollen auch welche drin sein. Vielleicht sind diese gestreiften Ringeln für mich…

ringelsocke
Das getigerte gehört nicht zum Socken, meine Physio ist Katzenfan 🙂

Bestimmt nicht für mich sind die hier:

Yetisocke

Das Riesenbaby von Bruder hat sich letztes Jahr so über passende Riesen-Wollsocken gefreut, dass er diesmal sogar schon zum Geburtstag im Herbst neue bekommt. (Die Wahrscheinlichkeit dass mein Bruder Zeit hat meinen Blog zu lesen tendiert gegen null, es bleibt also eine Überraschung)

blaublau

Dann soll es noch ein Paar mit blau-blauen Ringeln geben. Wieder setze ich auf den Urlaub.

Außerdem steht auf dem Plan eins der Sneak-Peek Projekte noch in einer anderen Farbkombi für mich selbst zu stricken. Im Moment habe ich es total mit den knalligen Akzentfarben, daher hat mich Piura in koralle sofort angelacht 🙂

Piurafarben
Im Hintergrund sieht man doch ein paar Blumen… aber essbare

Wie sieht das bei euch aus? Strickt ihr überhaupt für den Sommer, oder habt ihr das im Frühling erledigt und jetzt die “Winterkollektion” in den Startlöchern?

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Ich weiß was ich diesen Sommer getan hab

Und ihr gleich auch…

Halbwegs im Verborgenen habe ich wie besessen vor mich hingestrickt. Wenig davon auf Instagram gezeigt, hier nichts geschrieben. Es gab eine Deadline, und ich war mir wirklich nicht sicher ob ich die einhalten würde… zwischendurch hatte ich wirklich Sorge mein Handgelenk würde schwächeln, so viel habe ich gestrickt.

Dabei ‘rausgekommen sind vier neue Designs, die es in einigen Wochen zum nachstricken gibt. Das “Wo” verrate ich euch dann sobald es soweit ist.

Heute ist jedenfalls das Paket mit den fertigen Teilen auf die Post gegangen, und nachdem hier in der letzten Zeit so wenig zu sehen war, wollte ich euch wenigstens kleine “Sneak Peeks” geben. Dabei könnt ihr auch direkt einen Blick durchs Schlüsselloch in mein Zuhause werfen:

Cuscheln mit Cusi

Dieses Tuch war das erste der Stillschweigenprojekte. Ein wirklich anfängertaugliches Tuch aus dem flauschigen Alpakagarn Cusi von Lamana und einem kleinen bisschen Cusco am Rand. Farblich habe ich mich scheinbar von Bretönchen und/oder Treppenhaus inspirieren lassen. Hauptsächlich weiß mit Karamell-Details.

Diese Details werdet ihr dann aber erst bei der endgültigen Veröffentlichung gezeigt bekommen, denn der Sneak Peek soll ja kein Spoiler werden 😉

Rund herum

Habt ihr auch Spitznamen für eure vier Wände? Bei mir heisst das Haus entweder “Landsitz” (liegt janz weit draußen), oder “Villa Kunterbunt” da ich in jedem Raum eine farbige Wand habe. Es gibt noch einen dritten Namen, da mein englischsprachiges Navi die Straße immer ausspricht als wohnten hier lauter Popo-Grabscher;-). Die Pippi über der Treppe bezieht sich jedenfalls auf die vielen Farben.

Das Haus war ursprünglich mal der Stall eines alten Hofs, und die unglaublich hohen Decken haben wir beim Umbau beibehalten. Überall sieht man noch altes Gebälk, das mit den ausdrücklich modernen Teilen (wie der geschweißten Metalltreppe) eine gewollte Disharmonie bildet. Passend dazu habe ich mich für eine bunte Mischung aus alten und neuen Möbeln entschieden. Beim einem der nächsten Sneak Peeks zeige ich euch noch einen Teil vom alten Hof den wir verbaut haben.

Auf dem Lammfell mit Blick zur Eingangstür liegt dann noch meine vierbeinige Mitbewohnerin und Farbinspiration, das “Bretönchen” Mo. Mo ist für meinen Geschmack die allertollste (meistens), aber ganz sicher ist sie der Hund mit der größten Beharrlichkeit beim Ergattern von Liegeplätzen. In jedem Raum ist gut für sie gesorgt, und trotzdem finde ich sie häufig genug auf den Sesseln. Selig und ohne den Hauch eines schlechten Gewissens streckt sie dann alle viere von sich, als hätte sie ein Geburtsrecht auf allen Luxus dieser Welt. Und soweit ich weiß hat Madame bis vor drei Jahren als Straßenhund in Spanien keine weichen Kissen belegen. Aber das scheint typisch für Bretonen zu sein, draußen Rampensau mit Duracellqualitäten, drinnen die absoluten Sesselpupser.

Und dabei schließt sich der Kreis, denn das Mo-farbige Tuch eignet sich für lange Spaziergänge bei Wind und Wetter, aber für den Herbst kann ich es mir auch gut über die Schultern gelegt als Seelenschmeichler vorstellen.

Bei Instagram waren übrigens schon diese Schnappschüsse vom Tuch zu sehen:

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Ein Knäuel voller Buntes

Habt ihr auch so eine magische Anziehung zu bestimmten Garnen?

Canaval

Mich zieht es immer wieder in Richtung von knallbunten Strängen, gerne Sockenwolle, gerne handgefärbt. Frisch gekauft schmachte ich den Strang an, freue mich über die völlig verrückten Farben, und bilde mir ein Socken in dieser Farbe entweder selbst zu tragen, oder verschenken zu können.

Manchmal geht das auch gut. Beim wickeln stellt man auf einmal fest dass es gar nicht sooooooo wild ist, oder man kennt da jemanden mit genau der Hauptfarbe als absolute Lieblingsfarbe. Manchmal stellt man aber auch fest: Das war ne doofe Idee.

Ist mir kürzlich wieder so gegangen. Und zwar:

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Das war Malvin

Vergangenen Winter hatte meine Mutter mir einen Strang Manos del Uruguay Sockenwolle geschenkt. Die Farbe hieß Malvin, der Strang sah irgendwie dunkelblau mit einem gelben Fleck aus, stellte sich dann aber als eine total tolle Mischung aus goldgelb, petrol, lila, und blau raus. Das entstandene Paar Socken hat mich so umgehauen, dass ich direkt noch einen Strang haben wollte… also kaufte ich mutig einen in Farbe Carnaval. Viel pink, etwas rot, ein wenig pfirsisch, orange und auch etwas blau.

Zugegeben, jetzt wo ich das so schreibe…ja das klingt eher wie die Beschreibung eines ganz fiesen Drogenrauschs als nach Socken. Gewickelt sieht es toll aus, knallbunt, fröhlich und mädchenhaft (s.o.). Die Maschenprobe hat mich dann allerdings wieder gar nicht vom Hocker gehauen. Irgendwie zu ungleichmäßig.

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Malvin war so schön!
Carnaval ist nicht so meins
Carnaval ist nicht so meins

Leider hat das erste Paar Socken aus Manos dann auch nur vier mal anziehen überlebt. Die Sohle besteht aus mehr Loch als Material. Lektion gelernt: Auch wenn es Sockenwolle heißt, Poly-Anteil hat und als Socke toll aussieht – Alegria ist nicht für Socken an Menschen geeignet, die sich tatsächlich auf den Füßen fortbewegen… Das ganze bei einem wirklich stolzen Preis übrigens. Kurz gesagt: Seit ein paar Monaten lag hier ein Strang extrem bunte, für Socken nicht geeignete Sockenwolle rum und grinste mich blöd an. Grrrrrrr.

Meine erste Rettungsidee war, ein Paar Broken Seedstitch Socks zu stricken. Da wird ein Farbverlaufsgarn als Kontrast empfohlen, das Paar vom letzten Sommer war super, das Muster strickt sich im Schlaf – also los! Als Hauptfarbe Regia in flanell, robust, waschmaschinentauglich, grau ist ne gute Farbe für Socken, prima.

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Man mag es kaum fassen, aber irgendwie ist das Carnaval im grau untergegangen. Ein wenig bremsen -jaaaa – aber erdrücken wollte ich das Garn ja nun auch nicht. Um gar nicht zur Geltung zu kommen war es einfach zu teuer, dann könnte ich es lieber als Kugel ins Regal legen.

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Aber man ist ja kreativ und probiert hin und her, und siehe da: es entsteht ein Muster für Fäustlinge. Ganz einfach, ne tolle Übung für Fadenspannung bei zweifarbigen Arbeiten. Nebenbei bemerkt bekommen Handschuhe meist weniger Reibung als Socken, also hoffe ich auf Langlebigkeit.

Hat vielleicht noch jemand ein Knäuel knallbuntes (und ein ruhiges) im Schrank und noch keine Idee zur Verwendung? Außerdem Interesse das Muster auszutesten? Dann gern bei mir melden!

Und da sich der zweite Handschuh noch in der Mache befindet verlinke ich hier zu Marisa’s auf den Nadeln Juni

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Sage am Sonntag #6

Es ist soweit

sage bindoff

Nach beinahe drei Monaten auf meinen Nadeln habe ich heute die letzten Maschen an meinem Sage abgekettet!

Wie man oben erkennen kann habe ich die Maschen von der Nadel an der Innenseite festgenäht, eine etwas zeitaufwändige Methode, die ich für die Bündchen an den Armlöchern und dem Ausschnitt eingesetzt habe. Die Schultern hatte ich vorher mit einem Kitchener Stitch (wie heißt der eigentlich auf deutsch?) geschlossen.

Da ich die Öffnungen für Kopf und Arme mit Steekmaschen überbrückt hatte, standen an den Rändern die verhäkelten Kanten über. Das sieht nicht schön aus, und ist an Stellen mit viel Reibung immer etwas riskant – nicht dass da nachher doch mal was aufgeht und sich von meinem Körper abribbelt…

Bei Strickjacken werden die Schnittkanten häufig innen mit einem Webband an der Knopfleiste angenäht, das gibt Stabilität und Sicherheit und war auch meine erste Idee. Drei Alternativen an Webband hatte ich schon besorgt, habe mir dann aber doch überlegt, dass Webband in den Achseln scheuert, ich die Rundung des Ausschnitts bestimmt nicht mit der Maschine ins Strick genäht bekomme und so weiter und so fort.

Außerdem habe ich mit dem einnähen der Maschen gute Erfahrungen gemacht, wenn es darum geht ein beständiges Ergebnis zu haben: Während andere Abschlusskanten oftmals ausleiern, oder am Anfang zu stramm sind, oder über die gesamte Länge nicht gleichmäßig fest werden, so sitzt diese Kante bombenfest. Jede Masche wir an ihre zugehörige Masche weiter unten angenäht, das garantiert einen wunderbar gleichmäßigen Anblick – auf Dauer. Dass praktischerweise die Schnittkante mit den Häkelmaschen im umgeklappten Bündchen verschwindet, und mit dauerhaftem Gebrauch innen einfilzt, das kam mir dazu noch richtig gut gelegen.

Über die letzten Tage habe ich also fast gar nicht gestrickt, sondern gehäkelt, geschnitten und genäht. Auch sehr befriedigend. Zumindest rede ich mir das ein, denn die Nähnadeln werden mich noch eine Weile weiter begleiten (s.u.)

Übrigens sollten die Bündchen in der Anleitung braun auf weiß sein, ich habe die Vorderseite weiß auf braun, und die Rückseite uni braun gestrickt. Das finde ich alltagstauglicher, denn gerade am Hals und den Achseln kommen einige Drogerieartikel zum Einsatz, die auf weiß unschöne Flecken hinterlassen können – Abgewählt!

Da ich das untere Bündchen am Knie unsäglich anstrengend fand (rechte Maschen weiß, linke Maschen braun), habe ich an den oberen Bündchen einfach abwechselnd rechte Maschen in braun und weiß gestrickt, dann drei Runden braun (als Umklappkante) und dann 1rechts 1 links in braun bis zur unteren Kante. Lustigerweise sind diese Bündchen deutlich flexibler geworden als dieser Alptraum eines jeden Handgelenks den ich ganz zu Anfang gestrickt habe.

Genug geschwafelt, ich gebe euch den Blick frei auf das (fast) fertige Objekt:

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Fast fertig, weil die dreihundertdreiunddrölfzigtausend Fadenenden natürlich noch nicht fertig eingenäht sind (Das sind die Beulen an der rechten Seite). Das folgt in Kürze, und dann soll es auch noch viel mehr Bilder mit den diversen kleinen Details und Tricks und Kniffen geben. Vielleicht schmeiss ich den Fummel sogar fürs Foto mal über 😉 Auf Instagram konntet ihr diese Woche ja schon ein Bild vom frisch geschnittenen Sage an mir sehen.

Ich freu mich schon fast ein bisschen auf das miese Wetter, das für diese Woche angekündigt ist…