Wollen wollen II
Rowan Creative Linen
Lang lang ist’s her, aber ich hatte mal angekündigt, hier zwischendurch Garne vorzustellen.
Vor ein paar Tagen habe ich mein Tuch aus Creative Linen von Rowan abgekettet. Eine gute Gelegenheit um euch mal dieses tolle Sommergarn zu zeigen.
Die nüchternen Fakten:
Material: 50% Leinen, 50% Baumwolle
Strang à 100 g
Lauflänge: 200 m
Nadelstärke: 4,5 mm
Maschenprobe:
10 x 10cm = 21 M x 28 R
Leinen los!
Das erste, was an Creative Linen auffällt, sind die ungewöhnlichen Farben. Sie sind leicht matt, fast wie abgepudert. Das liegt am Leinenanteil, denn Leinen ist erstmal ein recht sprödes Material, es „reflektiert“ also nicht so sehr wie etwa Merino. Im Laufe der Zeit wird Leinen durch Tragen und Waschen weicher, ein Lieblingsteil wird daher immer kuscheliger. Schon im Laufe des Tuchs habe ich gemerkt, wie das obere Ende sich anders angefühlt hat, als das untere. Dabei hab ich das unfertige Tuch doch nur ungefähr zwei Wochen immer dabei und überall mal rumliegen gehabt…
Das Taschen-Tuch
Das Muster ist so einfach, dass ich jede fünf-minütige Wartepause zum weiterstricken nutzen konnte, das Tuch hat also in meiner Handtasche gewohnt. Da ich bei meinen anderen Projekten im Moment recht empfindliches Garn benutze muss ich einmal kurz jubeln: Wie cool ist es bitte, dass ein Garn nicht pillt, sondern zarter wird? Gerade für die Draußen-Saison finde ich das eine herrliche Eigenschaft. Ab in die Handtasche, raus in den Park, ab in den Biergarten, und immer mal wieder ein paar Maschen stricken. So wünsch ich mir ein Sommergarn! (Und maschinenwaschbar ist es auch noch.)

Das Garn kommt als Strang, und schon beim Wickeln merkt man wie der Faden etwas flexibler wird. Ich war von meiner Rowan Vertreterin vorgewarnt, und doch hat mich das Ausmaß der Veränderung wirklich erstaunt. Selbst beim ersten Anstricken habe ich noch damit gerechnet ein ziemlich brettiges Tuch zu bekommen, eins das man nachher nur als Deko hinlegen möchte, aber bloß nicht um den Hals haben will – aber nix da! Dass der Faden eher stabil ist, hat sich für mein Muster angeboten, es ließ sich deutlich einfacher in Creative Linen stricken, als die erste Variante aus Sockengarn. Mit 4,5mm Nadeln geht sowieso einiges schneller…
Licht und Schatten
Im Sonnenlicht kommen die Farben übrigens nochmal ganz anders zur Geltung: mein gelb hat im Haus den bei Farbe „mustard“ zu erwartenden Senfton, im Sonnenlicht erinnert mich die Farbe eher an Raps. Und auch wenn gelb eigentlich überhaupt nicht meine Farbe ist, mag ich diese Farbe an mir total gerne. Macht sie nicht direkt gute Laune?

Die Allgemeinheit denkt:
Ich lese ja gern auch über Garne bei Ravelry, meist haben andere Stricker/innen wertvolle Erfahrungen geteilt. Zu Creative Linen wird relativ häufig gewarnt, das Garn verliere Fasern („it sheds“), und würde splissen („it splits“).
Das kann ich nun überhaupt nicht bestätigen. Ein Erfahrungsbericht weist darauf hin, dass es vielleicht am Material der Nadeln liegen könnte, da sie meint, dass Metallnadeln die Fasern zerstören können. Die Dame empfiehlt Bambusnadeln, mit denen stricke ich sowieso sehr gerne, und mit denen habe ich weder Spliss noch Abrieb gehabt.
Randgruppentauglich
Vor einiger Zeit habe ich ja schon mal über die Möglichkeiten philosophiert, wie man auch ohne Tierfasern – ganz vegan – stricken kann, und das ohne das von mir nicht so geliebte Acrylgarn. Auch Strickspleen hat sich kürzlich mit dem Thema ausführlichst beschäftigt, ihre Ergebnisse sind sehr lesenswert!
Da sowohl Leinen, als auch Baumwolle pflanzliche Fasern sind, können mit Creative Linen auch Allergiker, und eben Veganer glücklich werden.
Und wenn ihr auch noch auf der Suche nach einem tollen Garn für den Sommer seid:
Hier gibt es eine Auswahl an Creative Linen im Shop.
Zu Allerletzt: Skyggen wird gerade in Amerika testgestrickt, hat auf dieser Seite des Meeres auch noch jemand Lust drauf?



Bereits zeigbar ist mein zweiter Skyggen. Das Muster hatte ich mir ja im
Neben dem Tuch arbeite ich auch noch weiterhin an meinem 
Das vierte Projekt auf meinen Nadeln ist eine eigene Kreation, seit Monaten zeichne und skizziere ich, rechne mit Excel und stricke zur Probe. Jetzt ist der erste richtige Versuch in der -hoffentlich- endgültigen Form auf den Nadeln. Inspiriert hat mich ein Urlaubsfoto von einem Fußboden in einer Moschee. In Atlanta hatte dann ein Restaurant ein ähnliches Muster als Tapete…was hab ich mich gefreut.
Tatsächlich wird in den nächsten Wochen meine Terrasse verlegt, dann kann ich auch anfangen den Garten anzulegen. Bisher habe ich leider nicht besonders viel Talent im Gärtnern bewiesen. Um mich diesmal zu motivieren, locke ich mich mit meiner Schwäche für Obst und Gemüse: lauter essbares Grünzeug soll es werden. Drückt mir die Daumen dass mein „brauner Daumen“ so ausgetrickst werden kann.
Bei Ravelry gibt es auch ein
Zwar musste ich für das Fest noch auf das Tuch verzichten, denn ich habe fast einen Monat lang an diesem Projekt gesessen – aber das lag am ewigen Zeitproblem, nicht am Muster. Für den Rest des Sommers habe ich das Tuch dann sehr gerne getragen, die halbrunde Form ist perfekt um die Schultern zu wärmen, wenn man abends noch auf der Terrasse sitzt.
Natürlich konnte ich es nicht lassen, und habe zwei Stränge Wolle kaufen müssen…und zwei Ausgaben von PomPomQuarterly. Tom hat ein wunderschönes Sockengarn gekauft, das ich ihm nachträglich etwas neide. Aber der Farbverlauf war einfach zu perfekt für ihn, die beiden waren für einander bestimmt.








Gehorsamst habe ich
Ab damit in den Nistkasten, fertig ist der Nest-Bau-Kasten!
Die Mütze ist für mich, beim morgendlichen Spaziergang ist immernoch Ohrenfrost angesagt, auch wenn das Wetter es nicht vermuten lässt. Da ich euch unbedingt noch zeigen möchte wie toll
Weiterhin auf den Nadeln ist mein fluffiger Pulli in Mädchenfarbe von letztem Monat. Der Körper ist inzwischen fertig, im Moment hantiere ich mit der Ärmellösung rum. Das Muster schreibe ich gleichzeitig mit, wenn also alles glatt läuft könnte ich Fluffy demnächst zum Test stricken freigeben.
Jedenfalls verarbeite ich jetzt meinen neugewonnenen Schatz zu einem 
Karpatenomi hat übrigens auch noch keiner zu mir gesagt.
Das tollste am Lace stricken – finde ich – ist der Effekt beim Spannen. Noch beim Abketten hat man des Gefühl einen unförmigen, löchrigen Blob gestrickt zu haben…alles ist irgendwie knüddelig. Aber dann!
Bei Lacegarnen lasse ich das fertige Teil eine halbe Stunde in lauwarmen Wasser richtig vollsaugen. Gerade Alpakagarne brauchen immer eine Weile, bis sich alle Hohlfasern gefüllt haben. Danach wird sorgfältig, aber ganz sanft!!, ausgewrungen, und auf 

